@JurayMelis@matraze106 matraze106 schrieb:was ist eine "meinung"? ist sie nicht gerade das äussern dessen, was einem in den sinn schießt?
Finde ich nicht. Denn eine Meinung ist eine Einschätzung eines Sachverhalts, einer Person etc. Aber selbst wenn man annimmt, das eine Meinung plötzlich da ist, ohne einer Sichtbaren Begründung, so ist die Begründung dafür oft nur nicht ersichtlich.
matraze106 schrieb:was ist "Begründung"? ist diese nicht oftmals nur Schein, Ausrede, Rechtfertigung? das anbiedernde Darreichen des roten Fadens, der zur Meinungsbildung führte und sich anhand der Meinung dem wirklich interessierten bereits offen präsentiert?
Es geht doch bei einer Meinungsäußerung gerade darum jemanden, der nicht dieser Meinung ist, diese Idee, Meinung verständlich nahe zu bringen.
Klar, Person A, die bereits einer bestimmten Meinung war, der reicht auch schon die Meinungsäußerung an sich. Nur war Person A dieser Meinung bereits, also wäre diese Meinungsäußerung für eine mögliche Diskussion eher wertlos.
Bevor man jemanden seine Meinung präsentiert oder man versucht jemanden zu überzeugen, wird man sich selbst überzeugen müssen.
Beispiel Glaube. Man glaubt nicht unbedingt von Geburt an an Gott. Ob man nun Glaubt oder nicht hängt von vielen Faktoren ab:
-Die Eltern(dieser Einfluss findet bereits sehr fürh statt)
-Außerhäsliche Umgebung(Freunde, Schule etc.)
-Persönliche Erfahrung(und die Interpretation dieser)
Man könnte einwenden, dass man die Meinung äußern kann, auch ohne Begründung, da jede Meinung begründet ist und man die Begründung einfach nicht preisgeben will. Die Frage, die sich stellt, ist, ob es sinnvoll ist seine Gründe für sich zu behalten. Ich denke nein, denn die Meinung wird ja nicht einfach so geäußert, man möchte damit entweder jemanden beeinflussen oder überzeugen etc.
Schlussendlich lässt man sich doch erst auf eine Meinung ein, wenn sie einem verständlich erscheint. Und eine Meinung an sich ist nur dem klar, der dieser Meinung ohnehin schon war und auch die selben Erfahrungen gemacht hat. Da alle Menschen, aber ihr eigenes Leben führen, kommt es so, dass man aus verschiedenen Gründen der selben Meinung ist.
Aus diesem Grund kommt es irgendwann dazu, dass man sich bzw. seine Meinung begründen muss, da ein Gespräch nur bestehend aus einer reinen Meinungsäußerung sehr knapp wäre.
matraze106 schrieb:...denn man kann auch die ach so nachvollziehbaren Worte hinterfragen und so immer tiefer in die gründe aller gründe tauchen. dies sollte nicht zum zwang werden.
Aber genau das ist Philosophie und alle anderen Wissenschaften.
matraze106 schrieb:...wer seine meinung bekundet, gibt seine gedanken preis. wenn er sich jedes mal für seine gedanken rechtfertigen soll und sein innenleben entblößen...
Nein, er muss sich für seine Äußerungen rechtfertigen, nicht für Gedanken, bzw. nur für geäußerte Gedanken.
matraze106 schrieb:wird er es vermeiden, gesprächen andersgerichtete impulse geben zu wollen und es wird eine einheitsmeinung entstehen von leuten mit dem verständnistyp A, den kaspern, den vögeln, für die immer alles ganz klar ist.
Nö, das wird eher dazu führen, dass die Leute, die etwas äußern, erst über das, was sie sagen werden, nachdenken würden und erst dann sprechen würden.
Außerdem wieso sollte eine Gruppe von Menschen überhaupt von jemanden, der etwas in dieser Form äußert , Notiz nehmen: "Es ist doch nicht so wie ihr denkt, ich sage aber nicht warum."
matraze106 schrieb:sie hinterfragen selbst ihre begründungen nicht und ihre begründungen sind trotz gegenseitiger bestätigung und logischem klang, oberflächliche, schnelle alibis und alles andere als begründungen. für sie ist das kratzen an der oberfläche begründung genug.
Aber genau darum ist es wichtig Meinungen zu begründen. Natürlich muss man auch die Begründungen begründen, außer natürlich die Begründungen, die per se so definiert sind, wie hier schon erwähnt die Farbe Gelb.
matraze106 schrieb:Kommt aber einer daher, jemand haptisches oder visuelles, und wütet an den ach so eindeutigen Tatsachen herum mit seiner Fantasie, ist der Einheitsbrei in Gefahr.
zur rede stellen muss man ihn, den Störenfried. rechtfertigen soll er sich. Bußrede stehen.
auch wenn es zur Farce wird, wenn die Mehrheit sich in bloßer rede aalt statt hinter die Worte zu blicken und zu begreifen, was begreifen eigentlich bedeutet.
Natürlich muss er sich rechtfertigen, wenn ihm die Leute Folgen, muss er erklären können warum es so ist wie er es erklärt und nicht anders. Entweder damit man selbst erkennt, dass es wahr ist oder damit die, die ihm Folgen erkennen, dass es nicht wahr ist. Manche mögen meinen, dass Unwissenheit ein Segen ist, ich denke nicht, dass es so ist.
Selbstverständlich ist es so, dass selbst wenn die Mehrheit etwas falsches sagt, bleibt es Falsch. Aber der Umkehrschluss lässt sich genauso wenig treffen. Nur weil jemand gegen die konventionelle Meinung stürmt, muss er noch lange nicht Recht haben.,