@Rose78 Zitat Henry Miller (1932)
Wenn es einen Menschen gäbe, der wagte, alles zu sagen,
was er von dieser Welt gedacht hat, bliebe ihm kein Quadratmeter mehr, um sich darauf zu behaupten.
Wenn ein Mensch erscheint, stürzt sich die Welt auf ihn und bricht ihm das Rückgrat.
Immer sind zu viele morsche Säulen stehen geblieben, zuviel verfaulte Menschheit,
als das ein Mensch aufblühen könnte.
Der Überbau ist eine Lüge und das Fundament eine riesige zitternde Angst.
Wenn in Abständen von Jahrhunderten ein Mensch mit einem verzweifelten,
hungrigen Blick in den Augen auftritt, ein Mensch der die ganze Welt umwälzen würde,
um ein neues Geschlecht zu schaffen, wird die Liebe, die er in die Welt mitbringt,
in Bitterkeit verwandelt und er wird zur Geisel.
Wenn wir dann und wann auf Seiten stoßen die explodieren, Seiten, die verwundern und schmerzen,
die einem Seufzer, Tränen und Flüche abringen, dann sollt ihr wissen,
dass sie von einem aufrechten Menschen stammen.
Einem Menschen dem keine andere Verteidigung übrig bleibt als seine Worte, und seine
Worte sind immer stärker als das verlogene, erdrückende Gewicht der Welt.
Stärker als all die Foltern und Räder, die die Feigen erfinden, um das Wunder der Persönlichkeit zu vernichten.
Wenn je ein Mensch wagen würde, alles, was er auf dem Herzen hat, auszusprechen,
sein wirkliches Erlebnis, alles, was wirklich seine Wahrheit ist, niederzuschreiben,
dann, glaube ich, ginge die Welt in Trümmer, würde in Stücke zersprengt, und kein Gott,
kein Zufall, kein Wille könnte je wieder die Stücke, die Atome, die unzerstörbaren
Elemente zusammensetzen, aus denen die Welt bestand.