@CosmicQueen @FaIrIeFlOwEr Ursprünglich wurde das Zimmer 1701 vom preußischen König Friedrich I. für Schloss Charlottenburg in Berlin in Auftrag gegeben. Die Preußen waren aufgrund der natürlichen Bernsteinvorkommen auf ihrem Territorium wahre Meister der Bernsteinschnitzerei. Damals glaubte man außerdem, Bernstein sei ein besonderer Edelstein. Dass es sich dabei "nur" um ein fossiles Harz handelte, fanden russische Naturwissenschaftler erst rund 200 Jahre später heraus. Obwohl die honiggelben bis braunen Wandvertäfelungen als kostbar und glanzvoll galten, war die damalige Bedeutung des Bernsteinzimmers, verglichen mit heute, weit geringer.
1716 machte Preußenkönig Friedrich Wilhelm I., Sohn von Friedrich I., das Bernsteinzimmer dem russischen Zaren Peter I. zum Geschenk. Im Austausch erhielt der König, der eine skurrile Vorliebe für hoch gewachsene Soldaten hatte, insgesamt 248 große russische Männer für seine Leibgarde der "Langen Kerls". Das Bernsteinzimmer wurde in 18 Kisten verpackt und nach Sankt Petersburg verschickt, wo es zunächst in einem Wirtschaftsgebäude beim Sommerpalais aufgestellt wurde. Wenig später lagerte man es in der Kunstkammer ein. Erst mit der Thronbesteigung der Zarentochter Elisabeth I. wurde das Bernsteinzimmer 1741 dort hervorgeholt und im Winterpalais von Sankt Petersburg zusammen mit aufwändigen Spiegelelementen wieder aufgebaut.