@KlausBärbel @FaIrIeFlOwEr Eine der ersten Theorien über die Entstehung der Seuche findet sich in dem Gutachten, das die Magister der medizinischen Fakultät der Universität Paris im Oktober 1348 auf die Bitte König Pillips VI. von Frankreich vorlegten. Die Pariser Magister führen die Pest auf eine Konjunktion der drei oberen Planeten Saturn, Jupiter und Mars am 20. März 1345 zurück. Der feuchte und heiße Jupiter in Beziehung zu Mars, der zwar trocken, aber ebenfalls heiß ist, habe von der Erde und dem Wasser üble Dämpfe aufsteigen lassen, die die Luft verdorben hätten. Diese verdorbene Luft, das Miasma, gelange durch die Atmung, aber auch durch die Poren, in den Körper, wo sie die feuchte Umgebung des Herzens, dem, wie dem Blut, die Qualitäten feucht und heiß zugeordnet sind, faulen lasse, wodurch die Pesterkrankung entstehe.
Dieses in sich logische System, das noch mit einer Reihe Zusatzannahmen arbeitet, die aufzuzählen hier zu weit gehen würde, bot die Antwort auf zwei drängende Fragen. Zum einen die Frage, warum so viele Menschen gleichzeitig erkrankten, worauf die Theorie von der verdorbenen Luft, die alle atmen, eine plausible Antwort bot. Zum anderen die Frage, warum dann nicht alle erkrankten, die mit der individuellen Säftemischung beantwortet werden konnte. Diejenigen, bei denen das warme und feuchte Element überwog, waren besonders gefährdet.