Yeiru schrieb:Ich persönlich tue mich mit diesen ganzen Begriffen wie Co-Narzisst ziemlich schwer.
Bei Kindern von Narzissten finde ich es zutreffend. Die haben keine Wahl wo sie hinein geboren werden und sind hilflos ausgeliefert der verlängerte Arm des Narzissten zu sein. Hoffen kann man da nur, dass das betroffene Elternteil wach wird und sich in Behandlung begibt.
An anderer Stelle würde ich solche Begriffe nicht nutzen wollen. Hier beschreibt es aber gut die ungewollte Abhängigkeit, die bei erwachsenen nicht gegeben ist, auch wenn an anderer Stelle behauptet wird, eine Trennung von einem Narzissten sei schwer gefallen. Trennungen von Menschen die man liebt sind immer schwer. Mit Narzissmus hat das nicht unbedingt direkt was zutun.
Ein erwachsener Mensch kann sich zu jeder Zeit trennen, muss dafür aber vielleicht Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen. Dazu ist nicht jeder bereit. Die toxischen Beziehungen im Umfeld bei denen ich zumindest Tendezen in Richtung Narzissmus vermute, scheitern alle nicht daran, dass der Narzisst zu extremer Gewalt neigt, oder Gaslighting betreibt, sondern das Abhängigkeiten wie Kinder, Häuser, Existenzen den gesunden daran hindern zu gehen. Das sind Gründe die viele Menschen in einer Bezoehung festhalten, die sie nicht glücklich macht.
Auch dasist also nicht dem Narzissten allein anzukreiden, aber auch hier wieder das Phänomen, dass es sehr bequem ist, wenn man erstmal einen Schuldigen gefunden hat, auf dem man alles abladen kann.
Yeiru schrieb:Mit Freundschaften allerdings habe ich schon vor Jahren komplett abgeschlossen und es wird auch nie wieder irgendein Mensch in mein Leben kommen.
Willst du dazu mehr erzählen? Ich habe da auch Probleme, doktor aber noch herum und versuche es immer wieder. Wie kamst du dazu es ganz bleiben zu lassen? Wie liefen deine Freundschaften früher?
Yeiru schrieb:Es sind meistens die Menschen die selbst Probleme haben und/oder kaum Selbstbewusstsein oder auch einfach kaum Erfahrung haben die in einer Beziehung zu einem Narzissten hängen bleiben.
Neuerdings bin ich konfrontiert mit jemandem, die es sich einfachnicht bieten lässt. Die aber von sich aus auch über eine enorme emotionale Intelligenz verfügt und meine Defizite ausgleicht. Es ist nicht perfekt, aber wir sind uns sehr nahe und sie schätzt eben die Höhenflüge, die mit mir möglich sind, die sie so woanders in der Form nicht bekommt. Auch wenn ich sehr vernichtend reagieren kann Anderen gegenüber und dabei Grenzüberschreitungen stattfinden, bin ich auch in der Lage über alle Maßen zu lieben und zu umsorgen. An den Grenzüberschreitungen arbeite ich, und es gibt auch andere Sachen, die bearbeitenswer sind, aber ich muss auch nicht perfekter werden als der Rest der Welt. Menschen sind fehlbar. Das als Mensch mit narzisstischen Verhaltensmustern einzusehen war schwer, ist mir aber gelungen.
Yeiru schrieb:Pathologischer Narzissmus ist begleitet von einem enormen Leidensdruck.
So ist es. Der Narziss leidet und die anderen leiden mit. Durch den hohen (überhöhten) Anspruch an sich und die Umwelt entwicjelt sich dieser Terror, in dem alle stecken, die mit dem Narzissten zutun haben. Er selbst genügt sich nie, und alle anderen sowieso nicht.
Aber das will ich nicht pauschalisieren, es kann bei anderen unterschiedliche Auswüchse annehmen. Es ist das was ich aktiv und passiv erlebt habe.
Yeiru schrieb:Ich kann verstehend das einem die Motivation manchmal fehlt.
Wenn sowieso alle einen als Monster betiteln wieso sollte ich mich anstrengen.
Ich tus für mich und für die Menschen, die ich liebe. Verlieren will ich sie nämlich nicht und auch nicht verletzen.