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Hobby Profiler unter sich....

79 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Täter, Hintergrund, TAT ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hobby Profiler unter sich....

01.11.2015 um 17:47
Aufgrund der aktuellen Ereignisse um die Fälle Elias und Mohamed kam immer wieder die Frage auf, wie es überhaupt möglich ist, zu töten -und dazu noch so kleine unschuldige Kinder, wie diese beiden kleinen Jungen.
In dieser Gruppe möchten wir uns diesem Thema auf möglichst gefasste unaufgeregte Weise nähern und uns mit den Hintergründen solcher Taten nähern.
Dabei geht es vielmehr um die Mechanismen, die Gründe warum so etwas geschieht als um den direkten Fall, bei dem Umstände und die Biografie des Täters derzeit ja noch nicht einmal den Behörden vorliegen.

- Nicht zulässig sind Verdächtigungen gegenüber Angehörigen
- bitte sonstige Forenregeln beachten



Wer in dieser Gruppe aufgenommen werden will, darf sich gerne bei mir melden. Die hier schon anwesenden Mitglieder bestimmen dann gemeinsam über die Aufnahme.


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01.11.2015 um 18:03
Die Ausgangsfrage ist, wie schafft es der Täter, diese Tat zu begehen? Normalerweise haben Menschen, wenn sie bei uns in Mitteleuropa sozialisiert wurden, eine starke Tötungshemmung. In anderen Kulturen ist das eventuell nicht der Fall.


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01.11.2015 um 18:18
Ich habe mir ein wenig Gedanken um Tötung und Mord im allgemeinen gemacht. Vielleicht als Einstieg.
Ich denke, in den allermeisten Fällen, in den ein Mensch einem anderen das Leben nimmt geschieht dies in einem emotionalen Ausnahmezustand oder eine psychische/geistige Störung vorliegt, bei der die natürliche Hemmschwelle niedrig oder nicht vorhanden ist oder der Person nicht wirklich bewusst ist, was sie tut.
Klassisch:
WUT
(starke Aggressionen. Eifersucht. Neid.)
ANGST
(Existenzangst (reale oder eingebildete)), Angst um Familie oder Güter,
GIER
Sexuelle, Materielle

Pathologisch:
Unreife: der Person ist nicht bewußt das sie einer anderen Schaden zufügt. ihr ist die Konsequenz nicht bewußt. Ist sich ihrer körperlichen Überlegenheit nicht bewusst.
Neugier gepaart mit Unreife. Siehe oben + Interesse an dem wie das "aussieht"

Psychotisch/Dissoziativ: Person lebt während der Handlung in einer eigenen Welt oder erlebt ein Trauma wieder in dem es glaubt sich retten zu müssen.

Sadistisch. Person hat Freude am Quälen nimmt Tod billigend in Kauf oder der Akt des Tötens selbst erregt.


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01.11.2015 um 18:22
Ich denke @KillingTime, das diese Gefühle so stark so übermächtig sein müssen, dass sie alles Beherrschen. Ich könnte mir spontan aktuell keine Situation vorstellen, in der ich fähig wäre eine Tötun g zu begehen, aber es gäbe sicherlich Situationen die mich hier an meine Grenzen bringen würden.


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01.11.2015 um 18:26
@schreibblock
der Einstieg ist schon mal ganz gut, auch die Ausgangsfrage von KillingTime..
ich glaube dass sich die Störungen nicht abgrenzen lassen, sondern auch gemischt auftreten können.

Auf jeden Fall hat es sicher etwas mit der eigenen Biografie zu tun, ich tu mich etwas schwer mit einer gewissen Veranlagung, wobei ich weiß dass ja bestimmte Charaktereigenschaften auch vererbbar sind, wie das Temperament z.b.

das eigene Trauma sozusagen weitergeben, könnte ich mir auch vorstellen, oder in dem Sinne, sich selbst für die Tat eigentlich verabscheuen und dahingehend den anderen zu töten um ihm die "Schuld" zu übertragen...

man muss sicherlich zwischen Trieb und Gefühlen unterscheiden...


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01.11.2015 um 18:28
@schreibblock

Wut oder Angst möchte ich gar nicht betrachten, weil das "nachvollziehbare" Tötungsgründe sein könnten, zum Beispiel in Form von Notwehr oder als Affekthandlung (welche zwar strafbar ist, aber es geht hier ja nicht um Strafbarkeit).

Ich möchte eher solche Fälle betrachtet wissen, in denen die Tötungshandlung zur Verdeckung einer anderen Straftat erfolgt (zB Raub oder Sexualdelikte) oder Fälle, in denen der Tötungsvorgang selbst die zentrale Rolle spielt (sg Mordlust).


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01.11.2015 um 18:29
@Bluelle
Ich bin mir sogar ziemlich sicher, das die Auslöser meist gemischt auftreten. Mir ist noch einer eingefallen...Kränkung.


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01.11.2015 um 18:36
Zitat von schreibblockschreibblock schrieb:Mir ist noch einer eingefallen...Kränkung.
Es gibt sicherlich viele Gründe, warum jemand einem Anderen den Schlungs umdrehen kann. Aber nicht die Gründe sind interessant, sondern die Empfindungen des Täters und der daraus resultierende, sofern vorhandene, innerpsychische Konflikt. @shionoro


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01.11.2015 um 18:39
@KillingTime
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Es gibt sicherlich viele Gründe, warum jemand einem Anderen den Schlungs umdrehen kann. Aber nicht die Gründe sind interessant, sondern die Empfindungen des Täters und der daraus resultierende, sofern vorhandene, innerpsychische Konflikt.
Es kommt beim Täter auch darauf an ob er tötet um des TÖTEN Willens oder weil das Opfer ihn in seinem Leben beeinträchtigt.


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01.11.2015 um 18:41
@KillingTime
Verdeckungsdelikte werden ganz sicher auch mit starker Existenzangst belastet sein. Wenn jemand so ein furchtbares Verbrechen wie Vergewaltigung- zum Beispiel an Kindern- begeht wird er sicher zu all seinen Störungen auch angst haben müssen das das Kind eines Tages den Mund aufmacht. Bei bekannten Kindern ist es ja oft so, das der Täter das Kind in der Hand hat und es auch beeinflussen kann. Er redet ihm z. B. ein, das es eine Mitschuld trägt, bedroht es in was für einer art auch immer(ich töte deine Mama) oder schmeichelt ihm. Du bekommst ein tolles Stofftier wenn du schweigst (meist alles zusammen. Bei einem Fremden Kind ist die Chance auf diese Macht nicht sehr hoch. Die Chance das das Kind etwas sagt ist sehr hoch. Und da es nun mal zu Recht, sowas von verboten ist, sieht er seine eigene Welt bedroht.


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01.11.2015 um 18:49
@schreibblock

ich sehe das ähnlich, da geht es aber eher um die familiären Delikte, also eine geschlossene Einheit an sich...da kann ich mir Angst als Tötungsauslöser auch vorstellen...
Angst wäre aber eine Form der menschlichen Gefühlsregung, die im Falle eines Soziopathen nicht vorhanden sein kann oder täusche ich mich da..


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01.11.2015 um 19:02
Soziopathen und Psychopathen sind glaube ich noch einmal zwei verschiedene Dinge, wenn ich mich nicht gänzlich irre.http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article131221937/So-erkennen-Sie-einen-Psychopathen.html
Bei letzteren glaub ich auch nicht, dass da Angst die Triebfeder ist. Hier wird sicher die Lust am Töten im Vordergrund stehen. In unserem Dorf gibt es ein elfjähriges Mädchen das Katzen aus Neugier tötet. Das ist schon ziemlich psychopatisch, finde ich. Sie kann enorm charmant sein. Allerdings ist sie auch Impulsiv. Ihr wurde eine Borderline-Störung attestiert.


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01.11.2015 um 19:04
@KillingTime

Naja, bei den Empfindungen denke ich gibt es zwei sorten täter:

Die, für die das Töten an sich ein Antrieb ist und die sich an der tat an sich erfreuen, ob jetzt vorfreude oder sogar andenken mitnehmen. Und diese Gruppe ist meiner Meinung nach recht selten.

Und es gibt die, die aus strafvereitelungstechnischen motiven töten bzw. aus kalkül.
Bei denen ist die Motivation sehr viel diverser, denn das können sehr unterschiedliche tätertypen sein.

Wie ich ja schon im anderen thread schrieb ist panik und angst ein wichtiger Punkt.
Selbst wenn sich der täter vor der tat nicht vornahm, da jemanden umzubringen, entgleitet ihm die situation und er handelt aus einem gewissen Affekt heraus. Und aus Affekt macht man vieles, auch töten, wenn man sowieso schon eine solche kriminelle Energie aufweist um jemanden zu entführen.
Es haben genug leute schon Menschen umgebracht, die sie ernsthaft geliebt haben, nur aus affekt, warum nicht auch jemand fremden?
Hier kommt noch hinzu, dass eine solche tat es erlaubt, die Sache zu verdrängen.

Der Täter und das opfer haben eine Dynamik in der das opfer dem täter absolut ausgeliefert ist und es keine dritte urteilende moralische Instanz gibt.
In so einer Situation sind viele gesellschaftliche regeln außer kraft gesetzt, weil es niemand außer dem täter sieht und er, wenn er sich des Opfers entledigt, weiterleben kann als wäre es niemals passiert.
Das ist auf eine sehr unterschiedliche art doch ähnlich zu der tötung des Kindes nach der Geburt, auch da ist eine Motivation, dass man einfach so tun kann als wäre es nie passiert und sich so aus der Überforderungs und Angstsituation entziehen.

Letztlich gibt es natürlich auch täter, die so abgestumpft und empathiegemindert sind (möglicherweise eben durch viele vorherige verbrechen), dass sie in der tat sehr kalkuliert darüber nachdenken, eine tat zu begehen und dann weil es ihnen sicherer scheint das Opfer zu töten und das eben auch genauso planen.

Aber ich denke das ist auch hier der seltenere Tätertyp.
Wir sehen doch sehr häufig entführungen, in denen sogar lösegeld verlangt wurde und das opfer noch bevor irgendwas passiert ist trotzdem getötet wird weil die täter zu inkompetent waren ihr gesicht zu verdecken oder realistische lösegeldforderungen zu stellen.


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01.11.2015 um 19:30
Naja was erhoffe ich mir hier?
Auf jeden fall viiiieeeele Zitate von Spezialisten.

Axel Petermann ist mir leider noch nicht zugänglich .
Er schrieb wohl etwas zum Thema?


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01.11.2015 um 19:30
@all
ich glaube das wird hier sehr interessant, freue mich auf Austausch....
auf jeden Fall ein herzliches Willkommen an Alle....


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01.11.2015 um 19:32
@Bluelle
Ja aber bitt slow-go.
Ich lese erst Morgen alles nach.


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01.11.2015 um 19:33
@eis..bär
du klar ist ja kein Zwang zu schreiben, jeder wie er mag,gehe sowieso jetzt dann raus ...Tatort schauen ...zwinker...


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01.11.2015 um 19:35
@eis..bär
Nicht nur Petermann. Es gibt eine Menge Literatur zu dem Thema, wenn allgemeines Interesse besteht könnte ich mal ein paar Lins posten. Bluelle hat glaub ich auch, einiges dazu im Schrank.


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01.11.2015 um 19:35
@schreibblock
Ja aber ich hätte gerne gelesen was er in der Bild schrieb.
"Warum Männer kleine Kinder töten"
Es macht mich irre es nicht lesen zu können von ihm


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01.11.2015 um 19:38
@Bluelle
Jo dachte ich auch gerade.


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