30marple12 schrieb:Ich bin dafür, dass ich normalerweise erst mal garnix glaube, was mir "zugetragen" wird, hier viel zu lang davon ausgegangen, dass das Hörensagen schon stimmen würde. Zumal wenn es von der Mutter kommt. Aber dann hatte ich da irgendwann meine zwingenden Zweifel und seit dem bin ich echt theoriebefreit.
Mit der Zeit sammeln sich die Ungereimtheiten aus seinem Umfeld:
1. Die Freunde erzählen zunächst von Lars aus dem Urlaub - ich denke, dass das der Wahrheit schon sehr nahe kommt.
2. Der Mutter gefallen verständlicherweise diese Berichte nicht (Rumpöbeln, Schlägerei, Saufen etc.).
3. Die Mutter schließt seine Freunde (wer hilft denn schon bei der Suche nach einem alkoholisierten und pöbelnden Lars mit?) aus den Ermittlungen aus.
4. Präsentiert wird von der Mutter nun ein Milchbubi mit weichen Gesichtszügen (10 Jahre alte Fotos?), immer zuverlässig, Drogen sind absolut ausgeschlossen, von Bayernfans ist nun keine Rede mehr (Brisant), absolut Unschuldig Schläge bekommen, plötzlich taucht eine feste Freundin auf mit gemeinsamen Haus.
5. Die Telefonanrufe machen mir am meisten Bauchweh, denn:
A) warum ruft die Mutter nicht schon nach dem ersten Anruf die Polizei oder die Botschaft an, wenn er ihr berichtet, dass er sich in Lebensgefahr befindet? M.m.n. würde so ziemlich jede/r besorgte/r Mutter/Vater genau das tun.
B) stattdessen ruft sie aber die Behörden erst dann an, während er beim Arzt ist, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen kann, dass er abgehauen ist. Zu diesem Zeitpunkt hätte sie doch davon ausgehen müssen, dass er entweder das Flugzeug oder den Bus nimmt - es schien alles O.K. zu sein.
Das psychotische Gesamtbild entsteht letztendlich durch die von der Mutter erwähnten Telefonate.
Lässt man diese einmal bei Seite, zumindest vom Inhalt, dann kann alles auch ganz anders gewesen sein.