Erstmal Dank für die Enladung in den Thread hier. Grundsätzlich halte ich nicht viel von Gruppendiskussionen da sie auf mich immer den Eindruck erwecken ein "elitärer" Sandkasten zu sein. Da wir aber nun doch viele Beteiligte beider Parteien hier versammelt haben und der öffentliche Thread aufgrund emotionaler Reaktionen beiderseits keinen Bestand hat ist es immernoch besser, als ständig selbst nach allen möglichen Verlautbarungen zu suchen.
An dieser Stelle sei der viele Text, der gleich folgt entschuldigt, aber ich halte es dennoch für erwähnenswert.
Hier also was vom Spiegel... frisch aus der "Druckerpresse"
http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-poroschenko-warnt-bei-eu-gipfel-vor-umfassenden-krieg-a-989027.html Ukraine-Krise: Poroschenko warnt vor "umfassendem Krieg"
Es ist ein dringender Appell: Präsident Poroschenko befürchtet, dass die Kämpfe in der Ostukraine zu einem "umfassenden Krieg" werden könnten. Es gebe bald "kein Zurück" mehr - sollten sich die verfeindeten Lager nicht einig werden.
Kiew/Brüssel - Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat eindringlich vor einer Eskalation des Konflikts im Osten des Landes gewarnt. Angesichts der sich zuspitzenden Kämpfe seiner Streitkräfte mit prorussischen Separatisten drohe die Situation in der Ostukraine in einen "umfassenden Krieg" zu münden, sagte Poroschenko nach einem Treffen der Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfeltreffen in Brüssel.
Man sei nahe an einem Punkt angelangt, an dem es "kein Zurück" mehr gebe - auf dem von Separatisten kontrollierten Territorium auf ukrainischem Boden sei dies bereits eingetreten, sagte Poroschenko. Er hoffe aber, dass das Treffen zwischen den Vertretern Russlands, der Ukraine und der EU am Montag womöglich einen Waffenstillstand bringen könne.
Nicht nur die Ernennung zweier Spitzenposten stand bei dem Treffen in Brüssel auf dem Programm. Auch über schärfere Strafmaßnahmen gegen Russland wollten Europas Spitzenpolitiker debattieren. Die Führung in Kiew hatte Moskau vorgeworfen, mit russischem Militär weit in die Ukraine vorgedrungen zu sein. Nach Angaben der Nato befinden sich mindestens tausend russische Soldaten in der Ukraine im Einsatz. Putin dementierte die Vorwürfe.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach mit Blick auf den Ukraine-Konflikt von einer "sehr ernsten Situation". EU-Parlamentschef Martin Schulz forderte: "Wir sollten die Sanktionen vertiefen". Laut Medienberichten will die Nato mit einer Eingreiftruppe auf die Eskalation in der Ukraine reagieren. Unterdessen haben prorussische Separatisten Dutzende eingekesselte ukrainische Soldaten wieder freigelassen - über spezielle Korridore seien sie nach Angaben des ukrainischen Innenministers zu ihren Basislagern zurückgekehrt.
Mir fallen dazu ein paar Dinge ein:
1. Was macht Poroschenko auf dem EU Gipfel? Sind nicht EU-Mitglieder immer bei solchen Gipfeln dabei? (Ernsthafte Frage da ich keine Ahnung habe, ob Assoziierungs "Mitglieder" immer geladen werden)
2. Was glaubt Poroschenko was er da eigentlich betreibt wenn er meint es wäre noch kein umfassender Krieg?
3. Was erhofft man sich von einer Sanktionsvertiefung? Das Russland seine Rolle in dem Konflikt aufgibt? Dann wären die ganzen Frakträger der EU nicht einen Cent ihrer grozügigen Vergütung wert.
Des Weiteren ein Artikel von Ria:
http://de.ria.ru/security_and_military/20140830/269430750.html (Archiv-Version vom 01.09.2014)Poroschenko: Sanktionen gegen Moskau schaffen Basis für „richtige“ Verhandlungen
Neue Sanktionen gegen Russland werden nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Pjotr Poroschenko eine Grundlage für „richtige“ Verhandlungen über die Deeskalation in der Ukraine schaffen. „Die Sanktionen haben nicht zum Ziel, irgendeinem Staat zu schaden, sie sollen lediglich eine Motivation für substantielle Verhandlungen über die Einstellung der Krise in der Ukraine schaffen“, erklärte Poroschenko am Samstag in Brüssel.
„Ich habe keinen Zweifel, dass der EU-Rat nach heutigen Diskussionen beschließen wird, die EU-Kommission mit der Vorbereitung weiterer Sanktionsschritte zu beauftragen… Die Verhängung der Sanktionen wird von einem schnellen Fortschritt bei der Beilegung der Ukraine-Krise abhängen. Wir warten den ganzen Tag darauf, dass unseren eingekesselten Truppen genehmigt wird, das Kampfgebiet zu verlassen sowie Verletzte in Sicherheit zu bringen und die Toten zu bergen.“ Dabei meinte Poroschenko die bei der Stadt Ilowaisk im Gebiet Donezk von der Volkswehr eingekesselten ukrainischen Truppen.
Er sei sicher, dass die Realisierung seines Friedensplanes es gestatten werde, die Kampfhandlungen im Osten der Ukraine bereits Anfang September zu stoppen, fuhr Poroschenko fort.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass die Verwirklichung des von mir vorgeschlagenen und nach Diskussionen mit der OSZE und unseren Partnern etwas korrigierten Friedensplanes den Krieg in der Ukraine bereits Anfang September wird stoppen helfen. Dafür sind alle Voraussetzungen vorhanden… Wenn die Seiten ihre Möglichkeiten nicht nutzen, wird die EU neue Sanktionen gegen Russland beschließen“, sagte Poroschenko.
Bei dem außerordentlichen EU-Gipfel, der am Samstag in Brüssel eröffnet wird, sollen Kandidaturen für wichtige EU-Ämter sowie die Lage in der Ukraine erörtert werden. Geplant war auch, vor dem Hintergrund der an Moskau gerichteten Vorwürfe einer Invasion in der Ukraine neue Sanktionen gegen Russland zu erörtern. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso teilte in Brüssel mit, dass die EU bereits mehrere Varianten der Sanktionen parat hat, sollte der EU-Rat eine Verstärkung des Sanktionsdrucks beschließen.
Auch hier ein paar Fragen meinerseits:
1. Was bringt Poroschenko auf den schmalen Pfad, noch mehr Sanktionen würden etwas bewirken nachdem die bisherigen mehr oder weniger verpufft sind?
2. Der zweite Absatz ist besonders interessant da Poroschenko dort die Entscheidung der EU vorwegnimmt und erwartet, dass weitere Sanktionen entschieden werden. Was hat der Kerl getan, dass er der versammelten Truppe von EU Spitzenpolitikern die Marschrichtung vorgibt?
3. 4. Absatz... was meint er mit einem "etwas korrigierten" Friedensplan?
4. Andere Artikel zeigen wiederum auf, dass die EU den von Poroschenko gezeichneten Weg eigentlich garnicht gehen will.
http://de.ria.ru/politics/20140830/269431433.htmlDie EU wird bei ihrem Gipfeltreffen am (heutigen) Samstag in Brüssel nicht über neue Sanktionen gegen Russland beraten. Darauf wies Finnlands Außenminister Alexander Stubb am Samstag in einem Interview für den Radiosender YLE hin.
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http://de.ria.ru/politics/20140830/269431169.html (Archiv-Version vom 01.09.2014)Die Europäische Union ist nach Worten von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso nicht an einer Konfrontation mit Russland interessiert. „Auch Russland dürfte nicht an einer Konfrontation mit der EU interessiert sein“, erklärte Barroso am Samstag in Brüssel nach Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten Pjotr Poroschenko.
Und schließlich ein weiterer Ria Novosti Artikel der mir besonders am Herzen liegt:
http://de.ria.ru/security_and_military/20140830/269429550.htmlPoroschenko sieht keinen Spielraum für ausländische Soldaten in der Ukraine
Mit ihrer Bitte an die EU nach militärtechnischer Hilfe hat die Ukraine laut Präsident Pjotr Poroschenko keinen Einsatz ausländischer Soldaten im Südosten des Landes gemeint. „Die Ukraine ist in der Lage, sich selbst zu verteidigen“, erklärte der ukrainische Staatschef am Samstag in Brüssel nach Verhandlungen mit EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso.
„Wir rechnen nicht damit, dass ausländische Soldaten um die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine kämpfen werden. Aber die militärtechnische Zusammenarbeit, so der Austausch nachrichtendienstlicher Daten, und andere Aspekte sind Gegenstand bilateraler Konsultationen sowohl in Brüssel als auch beim (bevorstehenden) NATO-Gipfel“, sagte Poroschenko.
Der Ukraine-Konflikt in Zahlen > >
Vom kommenden Montag an rechne er mit einem Fortschritt bei den Krisengesprächen, fuhr der ukrainische Präsident fort. „Denn wir sind dicht an der Grenze gelangt, hinter der die friedliche Lösung nicht mehr möglich sein wird“, warnte der ukrainische Präsident.
Ich persönlich halte Blauhelme für die einzig mögliche Lösung des Konflikts. Warum will Poroschenko dies kategorisch ausschließen? Waffen? Gern. Finanzmittel? Gern. Neutrale Sodlaten die den Frieden überwachen? Nein!
Für mich steht fest:
Poroschenko will seinen Krieg um jeden Preis führen. Durch "Glück" (nennen wir es "Aufbau der Opposition durch den Westen", frei nach "Fuck-the-EU-Nuland) ist er in dieses Amt gehievt worden und nun will er einfach nicht riskieren es loszuwerden.
Die Ukraine hätte in 3-4 Monaten vertraglich zugesicherte Neuwahlen gehabt... ganz ohne Verlust der Krim und ohne einen Bürgerkrieg im Osten. Seit dem 22.2.2014 haben wir nun eine Eskalationsstufe nach der Andern zünden sehn... warum?