@Philipp54Sehr treffend alles vorhergesagt. Aber, H.S. schrieb so ziemlich unentwegt. Heute war Frau
K.S., die Nachbarin da, das hat H.S. so stark irritiert, dass sie Herrn Schwenn sofort darauf
aufmerksam machte. Der fixierte die Nachbarin, die, wenn auch wirklich tiefbetroffen ob all
der Dinge, die sie jetzt bei Gericht life miterlebte, sich aber nicht herausfordern ließ. Wie auch?
Als dann, wie von Dir vorhergesagt, einem Berichtschreiber zweimal das Handy anklingelte,
ist Herr Schwenn aufbrausend explodiert, hat sogar richtig laut gesprochen, und diverse
Gesetzesauslegungen nach §§§§§ angeführt und die Befürchtung ausgesprochen, dass das
Handy hätte als Aufzeichnungsgerät fungieren können. Der Gerichtsdiener nahm das Ding in
Augenschein und hat es, glaube ich, bis zum Ende behalten. Diesen Moment des Unwirsch seins
hat Herr Schwenn auch genutzt, dem Richter mitzuteilen, dass die Zeugin K.S. auffällig in der
ersten Reihe sitze. Das hat ihm wirklich nicht gefallen.
H.S. rückte wie gewohnt immer mal wieder die Brille zurecht, nahm sie zwischendurch auch mal
ab, schaute aus gutem Grund dann nicht ins Publikum. Sie lauschte sehr konzentriert dem
Plädoyer und schrieb ohne Ende mit.
Da das Plädoyer verständlicherweise keine neuen Erkenntnisse brachte, ist es müßig, darüber
zu schreiben. Aber, als Frau Maier zum Ende ihrer Ausführungen H.S. persönlich ansprach und
sagte, dass, wenn sie auch jetzt nichts sagen würde, sie eines Tages ihren Kindern eine Erklärung abgeben müsse. Bei diesen Worte nickte H.S. fast versonnen leise mehrfach mit dem Kopf. Das hat einen schon tief betroffen gemacht.
Ach, und eine Tablette gab es auch.