@Dawnclaude "GEHIRN-TUMOR: SEELISCHE, KÖRPERLICHE UND PSYCHOSOZIALE FOLGEN
Gehirn-Tumoren (Fachbegriff: raumfordernde intracranielle Prozesse) äußern sich in neurologischen Symptomen (z. B. Lähmungen, epileptische Anfälle, Gesichtsfeldausfälle, Abweichungen der Muskelreflexe), in neuropsychologischen Störungen (z. B. Orientierung, sprachabhängige Leistungsstörungen), gelegentlich auch in anderen Krankheitszeichen (z. B. Blutdruck). Schließlich in apparativ objektivierbaren Störungen (z. B. Elektroenzephalogramm (EEG), Computertomographie, Kernspintomographie, Elektromyogramm) usw.
Wichtig sind aber auch seelische und psychosoziale Konsequenzen. Denn sie gehören mit den Kopfschmerzen und epileptischen Anfällen zu den Frühsymptomen, in denen ein gezielter Eingriff noch die besten Heilungsaussichten hat.
Am häufigsten sind Verhaltens-Veränderungen: Der spontane Antrieb läßt nach, die Gemütsregungen stumpfen ab, das Interesse engt sich ein, der berufliche Einsatz geht zurück, die mitmenschlichen Beziehungen leiden oder schlafen ganz ein. In vielen Fällen erscheint die Persönlichkeit "entdifferenziert" oder "vergröbert".
Psychische Veränderungen sind vor allem bei Tumoren im Kindesalter häufig das einzige Frühsymptom (die Schädelnähte sind noch nicht geschlossen, weshalb es viel später zu Hirndrucksymptomen und entsprechenden Kopfschmerzen kommt). Das plötzliche (!) Einsetzen von Verhaltensstörungen ist so lange auch auf einen raumfordernden Hirnprozeß verdächtig, bis eine neurologisch-psychiatrisch-psychologische Abklärung auf diesem Gebiet zur Entwarnung berechtigt.
Die wichtigsten Warnsymptome sind Teilnahmslosigkeit, Spielunlust, Leistungsabfall, Reizbarkeit und Gemütslabilität.
Die Erfassung von seelischen und psychosozialen Früh-Warn-Symptomen ist aber für jede Altersstufe entscheidend. Und sie beschränkt sich nicht nur im Rahmen möglicher raumfordernder Hirnprozesse auf Hirntumoren, sondern schließt auch Hirnabszesse (Eitergeschwüre), Hirnödeme (Verquellungen durch Flüssigkeitseinlagerung) sowie Hämatome (Blutergüsse zwischen den Hirnhäuten) ein. Auf was ist deshalb zu achten?
Seelische Störung und Tumorsitz
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/gehirn.html (Archiv-Version vom 11.05.2013)