Imanuel Kant ein Autist?
19.10.2011 um 11:52anders kann ich mir seine Gedankensträubungen über einen universellen Grundsatz des Guten nicht erklären............. der kategorische Imperativ kann doch nur von einem Autisten sein?
lg
lg
Kant wird oft als steifer, an einen regelmäßigen Tagesablauf gebundener professoraler Mensch dargestellt, der von der Pflicht getrieben ganz auf seine Arbeit konzentriert war. Doch dieses Bild ist eine Überzeichnung. Als Student war er ein guter Kartenspieler und verdiente sich sogar mit Billard ein Zubrot zum Studium. Auf Gesellschaften, an denen er gerne teilnahm, galt er als galant, putzte sich mit modischen Kleidern heraus und zeichnete sich aus durch „ausgezeichnete Belesenheit und einen unerschöpflichen Vorrath von unterhaltenden und lustigen Anecdoten, die er ganz trocken, ohne je selbst dabei zu lachen, erzählte und durch eigenen ächten Humor in treffenden Repliken [...] zu würzen wussteKlingt eigentlich nicht nach einem Autisten.
Cades schrieb:Er behauptete, dass nur ein Wille ohne (Natur und Glücksgaben) gut sein kann.Nein das behauptete er nicht. Seine Behauptung war das weder Naturgaben (wie z.B. Intelligenz, Mut usw.) einer Person, noch Glücksgaben (z.B. Macht, Reichtum usw.) dazu führe das eine Handlung gut ist. Was ja auch sehr einleuchtend ist, da nur weil ich klug bin dies auch moralisch richtig nutze. Für Macht, Reichtum gilt gleiches.
Cades schrieb:Er kommt zu dem Schluss, dass nur ein Wille ohne Neigung und Absicht (für mich Ziel) gut sein könnteAuch das ist wieder etwas zu lapidar formuliert. Kants Schluss am Ende seiner Argumentation lautet das nur ein "guter Wille" eine Handlung zu einer moralisch Handlung macht. Auf dem Weg hin zu diesem Begriff, stellt er nun nochmals heraus dass die Absicht eine Handlung nie moralisch richtig machen kann, da dann der moralische Wert der Handlung vom erreichen der Absicht abhinge. Ebenso wird nicht für alle Menschen zu allen Zeiten ein Handlung mit einer bestimmten Absicht als moralisch angesehen werden, was bei Kant immens wichtig ist, da er ja für seine Moralgesetz annimmt das es allgemeingültig sein soll.
Cades schrieb:für mich ist das ein Ding der UnmöglichkeitFür Kant aber nicht. Ihm ist bewusst das er alle Kriterien nachdenen man eine Handlung als gut bestimmen kann ausgeschlossen hat, bis eben auf die "formelle Gesetzmäßigkeit" der Handlung selber. Was eben in der bekannten Formel: "Handle nur nach der Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde".
Cades schrieb:für mich ist das ein Ding der UnmöglichkeitNein, das ist der Grundstein des Zusammenlebens und der Kern der menschlichen Natur.
Sidhe schrieb:Nein, das ist der Grundstein des Zusammenlebens und der Kern der menschlichen Natur.Der Grundstein des menschlichen Zusammenlebens ist, das es von größerem Vorteil ist, zusammen zu leben, als sich Gegenseitig den Kopf einzuschlagen, dafür braucht es keinen kategorischen Imperativ.