Opferung im Wald nebenan
24.09.2011 um 05:33
Hallo!
So, ich hab mich jetzt durch den ganzen Thread gewühlt und will mal ganz brainstormingmäßig ein paar Gedanken äußern, die mir wild durch den Kopf geschossen sind. Also, alles etwas chaotisch und keine Garantie drauf, dass mir nicht irgendwas entgangen ist.
Erstmal allgemeine Anmerkungen:
- Nicht alle, die sich an Kindern vergreifen, sind Pädophile und nicht alle Pädophile vergreifen sich an Kindern. Oftmals sind Kinder nur die Opfer, weil sie sich leichter dazu eignen, um Machtphantasien auszuleben und ebenfalls in einer Gewaltsituation leichter zu handlen / einzuschüchtern sind. Was das Ganze natürlich nicht besser macht.
- Ich konnte nirgendwo herauslesen, warum der Täter ein Transvestit sein soll. Es gibt jede Menge Fetischisten, die sich an Objekten (Kleidung) aufgeilen, ohne sie drum zu tragen. Gerade die Größe der Badeanzüge spricht eher dagegen. Die Schwimmbadtheorie (das Zuschlagen dort) klingt logisch, muss aber nicht zutreffen. Er könnte sich einfach von dem Material erregt fühlen, so wie andere wiederum auf Leder oder Lack stehen.
So und jetzt das andere Gedankenchaos:
Ich halte es ebenfalls für mehr als nur wahrscheinlich, dass die Kleidung im Zusammenhang mit dem Mord steht. In meinen Augen hat der Täter sie dort seit langem schon vergraben und kannte den Wald (mitsamt seiner "Eigenheiten"). Es wäre mal interessant, zu wissen, ob in dem besagten Hochhaus Kleidungsstücke aus der Wäsche entwendet wurden, wobei das ans Licht hätte kommen müssen im Rahmen der Ermittlungen. Wurden im TV denn die vergrabenen Stücke gezeigt, so dass sie hätten erkannt werden können von ihren Besitzerinnen? Theoretisch besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass die Badeanzüge frisch gekauft und ungetragen waren und der Materialfetisch zusammen mit seinen Phantasien dem Täter gereicht haben. Das halte ich selbst aber eher für unwahrscheinlich. Getragene Kleidung zu stehlen wäre weit effizienter und da der Mord damals sicher noch nicht absehbar war, wäre so ein übervorsichtiges Verhalten eigentlich unnötig.
Zum Tipi-Man.
In meinen Augen ist er auch der Erbauer der Tore. Ganz eindeutig sogar. Wenn ich er wäre und jemand würde eine Leiche finden in Zusammenhang mit meinen "Werken" würde ich mich auch davon distanzieren. Es wäre schon mehr als seltsam, wenn es wirklich in diesem Mini Wald drei verschiedene nonkonforme Gestalten gäbe. Seine Aussage in dem einen Artikel, dass er damit nur mal Aufmerksamkeit wollte, ist ziemlich dümmlich. Welche Aufmerksamkeit denn? Die Aufmerksamkeit auf die "Aufbauten" kam doch erst mit dem Leichenfund, da konnte er doch nicht in "weiser Voraussicht" schonmal 90 (!!) Tipis bauen. Und vor allem hätte er dann keinerlei Grund, nach seinem Geständnis noch damit weiterzumachen. Es stimmt zwar, dass die Tipis nicht auf der "Linie" liegen, aber wer weiss, welche Erklärung er sich dafür in seinem Kopfkult zurechtgeschustert hat. Genau wie jetzt wohl für die Erdhaufen.
Und noch ein Gedanke: Wenn der Torerbauer wirklich ein anderer ist - würde der wirklich zulassen, dass jemand SEINEN heiligen Wald für seinen eigenen Kult missbraucht?
Nochmal zum Mörder.
Ich könnte mir vorstellen, dass er die Leiche umgebettet hat. Vielleicht war die erste Stelle im Nachhinein zu heikel, entdeckt zu werden. Da der Verwesungsprozess anfangs noch nicht so stark fortgeschritten war, war eine Entdeckung auch gefährlicher in Hinblick auf eventuelle Spuren. Da er den Wald ja durchaus kannte, hat er sie also dort entsorgt, um den Verdacht von sich zu lenken und mit ein paar Ästen den Torbauer imitiert (weiterer Grund, warum Tipi - Man sich davon distanziert).
Die Anordnung der Tore empfinde ich übrigens als extrem unpassend. Wer so eine exakte Linie zwischen den Waldenden einhält, legt offenbar viel Wert auf Symmetrie. Die Position der Tore ist aber nicht symmetrisch (dazu müsste das 2. viel mehr in der Mitte sein). Vor welchem Tor wurde das Mädchen gefunden? Vor dem ersten (ganz links) oder dem zweiten? Falls es das erste war, könnte es nicht sein, dass der Torbauer das zweite gebaut hat, um den Bereich "auszugrenzen" und quasi ein neues Revier für sich zu markieren, weil ihm der Abschnitt vom Täter "versaut" wurde?
Ich geb zu, das ist nur ne wilde Spekulation.
Im übrigen empfinde ich die Tore als überraschend schlampig und lieblos gebaut. Wer so viel Wert auf saubere Knochen und ordentliche Tipis legt, hätte sich da mehr Mühe geben können, sollte man meinen. Zeigen die Tore eigentlich zum Eingang / Ausgang des Waldes oder verbinden sie den alten Teil mit dem neuen Teil? Im Hinblick auf die Symbolik könnte das wichtig sein.
Ein absoluter trauriger wie gleichermaßen mitreissender Fall, so viel steht fest.