Ich wundere mich etwas über die Tipis und Tore. Für mich persönlich steht nach dem Lesen von all diesem Quellmaterial fest, dass zumindest die Kleidung und die Kinderleiche in Zusammenhang stehen. Jemand der Badeanzüge von Kindern stiehlt hat eindeutig sexuelle Phantasien in diesem Zusammenhang. Unterstrichen wird das alles von der Tatsache, dass die Badeanzüge alle um das Kind herum gefunden wurden.
Nicht klar ist mir, WANN die Badeanzüge dort vergraben wurden. Ich hab hier im Thread gelesen, dass die über einen Zeitraum von 10 jahren dort verteilt wurden. Allerdings hab ich nie die Quelle dieses Hinweises gefunden.
Einige dieser "Tipis" erinnern übrigens sehr stark - wie schon vorher im Thread erwähnt - an die Rune aus Blair Witch Projekt. Manche der Bilder von den Tipis entsprechen ihr zu 100%, manchen könnten die selbe Rune darstellen, wenn sie nicht so eine Schieflage hätten. Könnte vielleicht sein, dass die einfach vom Wind umgeblasen wurden. Vor allem das hier:
http://i571.photobucket.com/albums/ss153/acidburn1003/CIMG0052.jpgund das hier:
http://i571.photobucket.com/albums/ss153/acidburn1003/CIMG0048.jpgWobei letzteres aussieht wie umgekippt.
Der Film ist reine Fiktion wie allseits bekannt. Wie es um die Rune steht ist mir dabei nicht ganz klar. Manche Seiten beschreiben sie als altes alchemistisches Symbol oder gar als Warnung. Hab leider keine wirklich glaubwürdige Quelle dafür gefunden. Deswegen ist es schwer etwas daraus zu folgern. Die beste Erklärung die ich gefunden haben, ist wohl der Hinweis auf den Vitruvianischen Menschen, den Leonardo in die Welt gesetzt hat:
Wikipedia: Der vitruvianische Mensch der sich wiederrum aus dem mikrokosmischen Menschen(Microcosmic Man) ableitet. Dieser soll angeblich die 4 Elemente Luft, Feuer, Wasser, Erde, sowie den Geist in Form des Kopfes darstellen.
Ich denke daraus kann man folgende Schlussfolgerungen herbeispekulieren:
1. Anhänger von Naturreligionen wie der Tipi-Bastler haben eher wenig mit Badeanzügen oder Müllbeuteln am Hut. Das Tatmotiv wäre ein andere, als Pädophilie. Ich denke ein Ritualmord hat irgendetwas mit Opferung zu tun. Da das Mädchen noch im Müllbeutel war, als es gefunden wurde spricht das gegen eine Opferung. Dazu kommen die Badeanzüge. Die sind eindeutig von anderen Mädchen geklaut. Vermutlich von Wäscheleinen, aus der Altkleidersammlung(was auch erklären würde, warum niemand die Badeanzüge vermisst) oder aus einem Freibad. Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen einem Ritualmord und Wäschefetischismus. Das passt einfach nicht zusammen. Ein etwas esoterischer Ansatz ist zudem die Analyse der Symbolik im Wald. Die Symbole die einige der Tipis darstellen, sind über krude umwege auf Zauberersymbolik und Wicca zurückzuführen. Ich hab mich zumindest mit Wicca etwas beschäftigt und kann sagen, dass ein wichtiger Teil der Ritualistik dieser "Naturreligion" daraus besteht, dass die Teilnehmer keinerlei anorganische Stoffe an sich tragen oder in der nähe davon sein sollen. Bestimmte Metalle und auch Kunststoffe, sind alles Dinge die - nach Meinung eines Buches über Hexenkunst(das ich hier herumliegen habe) - eher hinderlich sind , wenn es darum geht auf seine Energien und die verschiedenen Bewusstseins und Daseinsebenen zuzugreifen. Ich denke deswegen, dass Tipi-Bauer und Mörder mindestens 2 verschiedene Personen sind.
2. Der Mörder muss aus der Gegend kommen. Das Wäldchen und die Wahl des Ablageorts sind viel zu markant und ungewöhnlich, als das hier ein Zufall vorliegen könnte. Der Mörder hat von den Seltsamkeiten an diesem Ort gehört und es deswegen gewählt. Das Warum ist allerdings möglicherweise vielfältig. Denkbar wäre zum einen, dass der Mörder sich schlicht zu Irren hingezogen fühlt. Er wäre damit jemand, der sich bewusst von der Gesellschaft und ihren Regeln distanziert und die Nähe zu anderen, Gleichgesinnten sucht. Jemand der Rehe schlachtet und im Wald ausstellt ist da vermutlich ein möglicher Kandidat. Vielleicht wollte er dem Tipi-Bauer einfach "Hallo" sagen. Ein anderes Motiv ist ebenfalls denkbar: Irreführung. Ein Wald voller seltsamer Kultstätten schreit doch geradezu nach Ritualmord. Das Gegenteil von "Hinterlasse keine Spuren" ist die Option "Hinterlasse soviele (falsche) Spuren wie möglich". Zuviele Spuren machen der Polizei die Arbeit mindestens genauso schwer, wie garkeine Spuren. Wir haben als Ablageort einen weitläufigen Ritualplatz, voll mit Badeanzügen die alle in unterschiedliche Richtungen deuten und dazu auch noch einen Handtaschenraub. Klingt ganz nach dieser Möglichkeit.
3. Ein bekannter Sexualstraftäter ist möglicherweise ein wahrscheinlicher Täter. Der Mord an Adelina war vielleicht so etwas wie ein Höhepunkt, einer Verbrecherkarriere der eine ganze Menge kleinerer Taten vorausgehen. Diese kleineren Taten könnten der Polizei teilweise aufgefallen sein, weshalb der Täter denkt, dass die Polizei als erstes vor seiner Tür auftauchen wird. Das bedeutet er muss alle Beweise für seine Schuld vernichten. Diese Beweise stellen in unserem Beispiel die Badeanzüge dar. Vielleicht fragt man sich: warum sollten Badeanzüge auf einen möglichen Täter hinweisen? Folgendes Szenario. Ein Täter wird ertappt und kommt in psychiatrische Behandlung. Wenn der Tätertyp zur Gruppe der Soziopathen gehört - was sein Verhalten unter Folgerung 2 erklären würde(er fühlt sich hingezogen zu anderen Anti-Sozialen-Elementen) - verfügt er vermutlich über die Fähigkeit seinen Psychiater zu durchschauen. Das heisst: er lernt von seinem Psychiater über kurz oder lang, welche Antworten er geben muss, damit dieser ihm seine Heilung abnimmt. Wenn so eine als geheilt geltende Person nun überprüft wird und diese Badeanzüge bei ihm gefunden werden, nimmt ihm kein Mensch mehr ab, dass er wirklich geheilt ist, was ihn direkt in den Mittelpunkt der Ermittlungen bringen dürfte. Deswegen muss er die Stücke zusammen mit der Leiche loswerden. Er weiss, dass die Ermittlungen an seine Haustüre führen würden. Und er muss die Polizei im Glauben lassen, dass er unschuldig ist. Könnte auch sein, dass er bisher durch Sexualstraftaten gegen erwachsene Frauen aufgefallen ist. Auch dann wären die Badeanzüge äusserst verräterisch.
4. All das - sollte es wahr sein - weisst auf einen Täter hin, der sehr viel und ausführlich plant. Ein Beispiel dafür sind die Badeanzüge. Jede Menge sind da verschwunden. Trotzdem ist nie aufgefallen, dass sie irgendjemanden fehlen würden. Bei dieser Medienpräsenz hätte doch mal irgendjemand davon hören müssen, wenn die Teile wirklich irgendwo fehlen würden. Das heisst für mich, dass der Täter eine ziemlich sichere Quelle hat. Auch die Wahl des Ablageortes und die Beweismittelentsorgung ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Täter hier nicht spontan vorgegangen ist. Insofern scheidet für mich auch dieser Sexualstraftäter nicht als Mörder aus, der zu dem Zeitpunkt in der Nähe Verwandte besucht hat. Seine Aussagen könnten genausogut auf einer sehr gut durchdachten Geschichte beruhen, was allerdings meine Badeanzug-Theorie verwerfen würde, es sei denn diese Klamotten dienten nur der Irreführung.
Schwierig, Schwierig. Ohne das irgendein Ermittler hier mitliest und vielleicht durch unser Brainstorming hier auf den ein oder anderen Gedanken gebracht wird, kann man da wohl wenig beitragen.