@JekatherinaJekatherina schrieb:@Dew
Aber was meinst Du denn als Wildexperte, wie man so jemanden fassen könnte? Ich finde, dass alles was Du schreibst sehr plausibel klingt. Der Dekorateur ist also entweder selbst Jäger/Züchter oder hat Zugang zu Jagd-/Schlachtabfällen. Das schränkt die Gruppe ja schon ein. Gibt es da weitere Ausschlusskriterien? Ich meine, irgendwoher müssen ja auch diese "sauberen" Knochen kommen, die als Maske im Baum hingen. Und dieses komplette Rehbein, das sich in der Nähe der Maske ebenfalls in einem Baum befand.
Danke für die Blumen.
Wenn ich die- oder denjenigen zu suchen hätte, der die Überbleibsel von Wildtieren dort verteilt, würde ich diese erstmal einsammeln und analysieren. Ein Jäger, ein Tierarzt und ein forensischer Biologe sollten in der Lage sein, genau festzustellen, um welche Tiere es sich handelt.
Weiterhin kann man schon anhand der "Decke" feststellen, woran ein Stück Wild höchstwahrscheinlich verendete, besonders, wenn sie, wie hier beschrieben, sogar mit Schädel vollständig ist.
Ein- und Ausschuss einer Kugel sind ( besonders von der Innenseite der Decke ) kaum zu übersehen.
Die Unterscheidung, ob ein waidgerechtes, zugelassenes Geschoss verwendet wurde oder ob da jemand tatsächlich mit einem schallgedämpften Kleinkaliber wildert, ist sogar recht einfach. So effektiv, wie es z. T. in Filmen immer wieder gezeigt wird, ist übrigens ein Schalldämpfer garnicht.
Den Mündungsknall einer 7,65 x 51mm ( Geschossdurchmesser x Hülsenlänge, manch Einer wird hier das "NATO-Kaliber" aus seiner Bundeswehrzeit wiedererkennen ) oder einer Hochwildpatrone ( man denke an die Hirschüberreste ), wie z. B. einer 8 x 68mm kriegt man nicht auf Zimmerlautstärke runter. Weswegen ich das schon von sich aus nicht allzu laute Kleinkaliber erwähnte.
Es wäre natürlich auch festzustellen, ob da evtl. Jemand mit Compoundbogen oder Armbrust tätig gewesen ist ( hierzulande als Jagdwaffen sinnvollerweise verboten ), oder ein Stück Wild elend in einer Schlinge verenden musste.
Genauso kann man sehen, ob ein Verkehrsunfall vorgelegen hat, die Hämatome an der Hautseite der Decke sind eindrucksvoll.
Je nachdem, was diese Untersuchungen ergeben, wären die nächsten Schritte einzuleiten.
Für mich, so wie ich es derzeit sehe, wären die Hotels, Restaurants und Gaststätten der Umgebung, die Wild auf der Karte haben, tatsächlich die ersten Adressen für meine weitergehenden Ermittlungen.
Was vermutlich daran liegt, dass ich eben gelernt habe, auch den Schädel mit zu verwerten. Und aus den Röhrenknochen der "Läufe" kochte Oma noch Suppe, sehr schmackhaft übrigens.
Sowas "kommt" halt heutzutage in einem Restaurant nicht so gut.
Inwieweit jetzt lokale Gebräuche der dortigen Jäger die Verwertung des Schädels auch eines weiblichen Tieres
nicht vorsehen, kann ich nicht sagen. Von einem "Tabu" dieser Art habe ich allerdings nie gehört.
Das komplette Bein könnte im Müll gelandet sein, weil es nicht verwertbar war. Z. B. durch Geschosseinwirkung so beschädigt, dass es im Restaurant nicht mehr gut ausgesehen hätte.
Wenn die Gäste mit dem Essen fertig sind, wandern natürlich auch die "sauberen Knochen" in den Abfall.
Die Mülleimer der Restaurants wären die nächste Station und dann sollte man eigentlich schnell die Quelle der Überreste festgestellt haben. Denn wenn auch die Anatomie des Wildes eine bestimmte Vorgehensweise beim "aus der Decke schlagen" bedingt, wird doch jeder eine feststellbare "Handschrift" dabei haben. Und das Werkzeug, das er benutzt hinterlässt ebenfalls charakteristische Spuren. Und ich kenne weder Jäger, noch Metzger, noch Köche, die sich ständig von ihren Messern trennen und ständig ihre Methoden wechseln.
Weder der Jäger noch der Koch müssen allerdings hier die Täter gewesen sein. Nachdem man aber die "Quelle der Felle" ausfindig gemacht hat, sowie den, der da seine Beute angeliefert hat, wird es schnell möglich sein, zu ermitteln, wer da die Überbleibsel auf so seltsame Art und Weise "entsorgt".
Das kann der durchgeknallte Tellerwäscher genauso sein wie der verrückte Nachbar des Restaurants.
Das ist, wie schon gesagt, eine Möglichkeit. Die für mich spontan naheliegendste. Wenn man dem Ermittlungsansatz folgen würde, könnte er auch woanders hinführen.
Wenn man den "Dekorateur" schonmal eindeutig festgestellt hätte, könnte es sein, dass man den Mörder hat, es könnte sein, dass er es nicht war, aber etwas weiss und es könnte letztendlich sein, dass er nichts damit zu tun hat.
Einen Schritt weiter wäre man in jedem Fall.
MfG
Dew