Ich fand Götter Gräber und Gelehrte immer ganz interessant, unter anderem..
für Einsteiger auf jedenfall ein buch, das man immer wieder vorholt.
Hier kann man sich etwas Lust dazu holen:
Auszüge aus dem Buch
http://www.dooyoo.de/sachbuecher/goetter-graeber-und-gelehrte-c-w-ceram/1213420/und
http://www.westermann.de/pdf/978-3-14-111066-1-2-l.pdfhttp://members.aol.com/tlober8455/myst-tut.html (Archiv-Version vom 25.01.2005)FLUCH DES PHARAO
Er ist nichts anderes als eine Mär, ein gruseliger Unterhaltungsstoff wie der bekannte Fluch des Hope-Diamanten und ähnliche schicksalsschwere Flüche. Entstanden ist er wahrscheinlich durch den frühen Tod Lord Carnarvons, der als Geldgeber zusammen mit dem englischen Archäologen Howard Carter 1922 die einzige bekannte ägyptische Königsmumie entdeckte: den jugendlichen Pharao Tut-ench-Amun. Von der Strafe für den Frevler sprach man, als Carnaron am 6. April 1923, drei Wochen nach einem verhängnisvollen Moskitostich, starb, und die Schlagzeilen der Presse lauteten: Die Rache des Pharao - Ein neues Opfer des Tut-ench-Amun-Fluches. Die Entdeckung des Königsgrabes war in jenen Tagen eine Weltsensation, über die Presse, Film und der damals beginnende Rundfunk ausführlich berichteten. Verständlicherweise unterlief den Berichterstattern, die durchweg keine Spezialisten für Ägyptologie waren, dabei mancher Fehler, und durch reichliche Phantasie wurden trockene Nachrichten aufpoliert. Angeblich soll bei Carters Ausgrabungen auch ein Tontäfelchen gefunden worden sein mit der Aufschrift: Der Tod wird auf schnellen Schwingen zu demjenigen kommen, der die Ruhe des Pharao stört So lautet jedenfalls die häufigste Fassung des Fluchs aus der Gruft Tut-ench-Amun. Merkwürdig ist jedoch, dass es dieses Tontäfelchen nicht mehr gibt. Es ist noch nicht einmal fotografiert worden wie sonst all die anderen Fundstücke! Dennoch bestehe dieser Fluch, so glauben viele, und wirke selbst noch in den Tagen unseres Jahrhunderts. Nach dem Tod des verfluchten Lord Carnarvon, wurde es in der Presse üblich, die weiteren Opfer des Pharaofluchs zu nummerieren. Über das neunzehnte Opfer meldete ein Drahtbericht aus London vom 21.2.1930: Heute sprang der achtundsiebzigjährige Lord Westbury aus dem Fenster seiner im siebenten Stock gelegenen Wohnung und war auf der Stelle tot. Der Sohn Lord Westburys, der seinerzeit als Sekretär des Forschers Carter an den Tut-ench-Amun Ausgrabungen beteiligt war, ist im November vorigen Jahres in seiner Wohnung tot aufgefunden worden, obwohl er abends in bester Gesundheit zu Bett gegangen war. Die genaue Todesursache konnte nie festgestellt werden. Als nächster starb Archibald Douglas Reid, während er eine Mumie röntgen wollte. Ihm folgte als einundzwanzigstes Opfer des Pharao- der Ägyptologe- Arthur Weigall, der plötzlich einem unbekannten Fieber erlag. Diese Todesfälle veranlassten eine Zeitung zu der Feststellung: Ein Gruseln geht durch England... doch damit nicht genug! A. C. Mae, der zusammen mit Carter die Grabkammer geöffnet hatte, segnete anschließend das Zeitliche. Was der Bericht jedoch verschweigt, ist die Tatsache, dass Mae schon lange Zeit vorher ein kranker Mann war. Trotzdem hatte er Carter zunächst geholfen, später jedoch wegen seiner Krankheit die Arbeit frühzeitig beendet. Durch Selbstmord in geistiger Umnachtung setzte Aubrey Herbert, ein Halbbruder Lord Carnarvons, seinem Leben ein Ende. Gleichfalls ein Insektenstich soll dann im Februar 1929 für den Tod von Lady Elizabeth Carnarvon verantwortlich gewesen sein. Über zwanzig Menschen waren bis dahin dem Fluch des Pharao angeblich zum Opfer gefallen - die Zahl schwankt, je nachdem, wen man dazu rechnet. Ein sensationeller Stoff, der sich in Berichten und Büchern gut vermarkten lässt, wie jüngst auch wieder Philipp Vandenberg mit seinem Bestseller der Fluch der Pharaonen bewiesen hat. Darin behauptet er: in wenigen Jahren starben zweiundzwanzig Menschen, die mit dem Grab des Pharaos oder den wissenschaftlichen Arbeiten über Tut-ench-Amun in Berührung gekommen waren, eines vorzeitigen oder unerklärlichen Todes. Dreizehn von den zweiundzwanzig Toten waren an der Öffnung des Grabes unmittelbar beteiligt gewesen, darunter so bedeutende Ägyptologen wir Prof. James H. Breasted, Prof. Norman de Garis Davies, Prof. Georges Foucart, Sir Alan Gardiner und Prof. Herbert Winlock. Ursache für die rätselhaften Todesfälle seien unbe- kannte, geheimnisvolle und stets todbringende Sicherungen gewesen - wie Gift, Bakterien, Radioaktivität, kosmische Strahlung und anderes -, mit denen die alten Ägypter ihre Königsgräber geschützt hätten. Nach dem ausgeprägten Jenseitsglauben musste der Körper des Toten unversehrt bleiben, damit die umherflatternde Seele sowie der Ka, der Schutzgeist, ihn wiederfinden konnte. Im Jahre 1930 war Howard Carter, der eigentliche Entdecker noch der einzige von den engeren Beteilig- ten, die der Fluch des Pharao noch nicht ereilt hatte! Doch das Schicksal warf schon seine Schatten voraus - so jedenfalls hieß es in Meldungen über das neueste Opfer des Pharao. Es handelte sich um einen Mr. Carter in Amerika, der auf geheimnisvolle Weise verunglückt war. Mit dieser Züchtigung seiner Familie warne der Pharao den Entdecker seines Grabes. Jetzt endlich platzte einigen ernsthaften Archäologen der Kragen, unter ihnen auch Howard Carter selbst, der von lächerlichen Geschichten und einer Abart der gewöhnlichen Geistergeschichten sprach. Der Forscher gehe an seine Arbeit gewiss mit Ehr- furcht und heiligem Ernst, aber ohne jenen gruseligen Schauer, dessen geheimnisvollem Reiz die nach seelischen Sensationen dürstende Menge so leicht er- liegt. Meldungen über Lebensgefahr beim Überschreiten der Grabesschwelle bezeichnete er als unbegründet, da erwiesenermaßen das Grab auf seine Keimfreiheit sorgfältig untersucht worden sei. Der Geist klugen Verständnisses fehlt dem albernen Geschwätz durchaus, heißt es zum Schluss. Wir sind offenbar nicht so weit fortgeschritten seit der alten Vorzeit, wie gute Menschen es gern glauben Wie es sich in Wirklichkeit mit dem verstorbenen Mr. Carter in Amerika verhielt, stellte 1933 der deutsche Ägyptologe Professor Georg Steindorff fest. Der Verstor- bene war nicht im geringsten Grade mit Howard Carter verwandt - er hatte nur denselben Namen. Auch die beiden Westburys, Vater und Sohn, hatten überhaupt nichts mit dem Grab, seiner Ausräumung oder mit der Mumie zu tun gehabt - weder direkt noch indirekt. Steindorffs schlagendstes Argument ist sein Nach- weis, dass der Fuch des Pharao in keiner Inschrift besteht und auch nie ausgesprochen wurde. Als reiner Unsinn entpuppt sich die Mär vom Pharaonenfluch auch, wenn man einmal überprüft, wie alt eigentlich jene Wissenschaftler geworden sind, die eines vorzeitigen oder übernatürlichen Todes starben, weil sie mit Grab oder Mumie Tut-ench-Amun zu tun hatten. Prof. James H. Breasted wurde 70 Jahre, Prof. Norman de Garis Davies 71 Jahre, Prof. Georges Foucart 81 Jahre, Sir Alan Gardiner ganze 84 Jahre und Prof. Herbert Winlock 66 Jahre. Das ergibt bei den verfluchten Wissenschaftlern ein mittleres Lebens- alter von 74,4 Jahren. Es liegt also deutlich höher als bei den nichtverfluchten Durchschnittseuropäern! Das ägyptische Totenritual hat für den Lebenden keinen Fluch dieses Inhalts, wie Howard Carter bestätigte, sondern nur eine Aufforderung, dem Toten fromme und wohlwollende Wünsche nachzusenden. Es gibt keinen Fluch des Pharao...
Quellen mysterien.org.