Link: images.google.de (extern)Passatstaub,
der zimt- oder blutfarbige Staub, welcher vorzugsweise an den Westküsten des tropischen Afrika, namentlich zwischen Kap Bojador und Kap Blanco, eine so häufige Erscheinung ist, daß man wegen der dadurch veranlaßten Trübung der Luft die dortige Küste auch als Nebelküste und die dortige Meeresgegend als Dunkelmeer oder Meer der Finsternis bezeichnet. Diese Erscheinung, seit den ältesten Zeiten als sogen. Blutregen bekannt, kommt sporadisch auch in Italien vor und dehnt sich zuweilen, wenn auch selten, über ganz Europa bis nach Schweden und Rußland aus. Außerdem erstreckt sich das Gebiet des Passatstaubes nach Asien in die Gegend zwischen dem Kaspischen Meer und dem Persischen Meerbusen und reicht vielleicht bis Turkistan und China. Ganz vereinzelte Fälle von P. werden auch aus Südamerika und Nordafrika berichtet. Dieser Staub enthält Kieselerde, Thonerde, Eisenoxyd, Manganoxyd, kohlensaure Kalkerde, Magnesia, Kali, Natron, Kupferoxyd, Wasser und organische Materie. Nach den mikroskopischen Untersuchungen von Ehrenberg besteht der P. aus seinem Quarzsand und noch feinerm, gelblichem oder rötlichem Mulm (sehr feinkörnigem Staub), zwischen denen sich zahlreiche mikroskopische organische Formen und Fragmente befinden. Nur spärlich, aber fast regelmäßig finden sich in dem P. fremde Bestandteile, wie Fragmente von Bimsstein, Tuffen und vulkanischen Aschen; von den organischen Organismen gehören die meisten dem Süßwasser und dem Land, nur wenige dem Meer an. Solche Beimengungen sind sämtlich den niedrig gehenden, die Oberfläche des Festlandes und des Meers aufwühlenden Gewitterstürmen zuzuschreiben und beeinträchtigen stets die dem P. eigentümliche und ihn charakterisierende rote Farbe. Nach Ehrenberg ("Über das von der Atmosphäre unsichtbar getragene organische Leben", 1847 und 1871) senken sich die von der ganzen Erdkugel aus allen Ländern in die Höhe gehobenen, in einer durchsichtig Staubzone schwebenden Teile zuweilen in schweren Wolken hernieder, welche den Erdboden erreichen. Somit ist diese Erscheinung des Passatstaubes eine terrestrische, aber keine bloß lokale, momentan durch einen örtlichen Orkan veranlaßte, da diese Staubnebel zu allen Jahreszeiten vorkommen und den vielen Analysen zufolge in ihrer Mischung stets gleichartig sind. Die historisch beglaubigten, von Sternschnuppen und feuerkugelartigen Meteoren bereiteten Blutregenfälle haben mit dem P. eine nur zufällige Verbindung, indem jene kosmischen, in die Erdatmosphäre niederfallenden Meteore einen Teil des in den obern Luftregionen schwebenden Passatstaubes bei ihrem Herabfallen niederdrücken und deshalb gleichzeitig mit ihm zur Erdoberfläche herabkommen, ohne daß irgend eine wesentliche Verbindung zwischen beiden stattfindet. Nicht zu verwechseln mit dem P. ist der sogen. Meteorstaub, welcher von staubartig zerteilten Meteorsteinen herrührt, also kosmischen Ursprungs ist und zuweilen als Staubregen niederfällt.(retrobibliohek)
Natürlich gab/gibt es auch weniger "natürliche"Meinungen
nur so als Ergänzung: LINK