Komischer Kautz im Südschwarzwald
13.06.2008 um 17:41Hallo,
Ich muss hier kurz eine Geschichte loswerden, die mir bei meinem Kurzurlaub im Schwarzwald passiert ist und die hier bestens hinpasst, entschuldigt die rechtschreibfehler aber ich bin immer noch zittrig wenn ich darüber nachdenke.: Also wir hatten uns entschlossen eine Radtour durch den Südschwarzwald zu machen. Unser plan sah vor von Kirchzarten nach Todtnau zu radeln. Natürlich haben wir unsere Route mitten durch den schwarzwald gelegt. Uns wurde gesagt im Hotel, dass das mit einer der schönsten und unberührtesten Routen sei.
Wir sind sodann losgeradelt. Unser erstes Ziel, der Schweizerhof war relativ schnell erreicht, ist ne relativ viel befahrene und bewanderte Strecke. Vom Mittagessen gestärkt sind wir sodann aufgebrochen unser nächstes Ziel war ein kleiner See namens "Feldsee". Tatsächlich war die Reise dahin nicht so einfach wie die nette Frau es uns an der Rezeption erklärt hatte.
zudem stellte sich heraus, dass meine werte Freundin die Karte irgendwie verloren hatte. Typisch!
Ich versuchte mich an die Route zu erinnern und glücklicherweise kam uns ein Franzose entgegen der eine Karte mithatte um zum Feldsee zu kommen.
Ich hatte mir die einzelnen Stationen gemerkt und wir haben uns weiter an den Schildern orientiert
Da es mittlerweile schon 6 Uhr war. Hatten wir uns, was sich als Fehler herausstellen sollte, uns entschlossen einen Trampelpfad der nicht ausgeschildert war runter zu fahren.
Denn ich meinte mich zu erinnern, dass wir dann auf einen Paralellpfad treffen mussten, der auf direktem wege zum Feldsee führte.
Ich kann nicht mehr sagen wie lange wir gefahren waren, aber es wurd mit jeder minute unbehaglicher. nicht nur, dass es immer später wurde, und meine freundin zunehmend ungehaltener. sondern der zustand des pfades verschlechterte sich ebenfalls. wir mussten uns durch gestrüpp und aste quälen die auf dem pfad lagen. tatsächlich kam kein parallelpfad und wir wussten nicht, ob wir umkehren sollten, oder noch etwas weiterfahren, und er dann kommt. Ich fing an mich über meine Dummheit zu ärgern. Nach einer zeit bekam es dann meine Freundin richtig mit der Angst zu tun. Sie wollte panisch umkehren. Also wir zurück. Nach einer Zeit standen mussten wir erneut anhalten. Der Weg ging nicht mehr weiter. Ich bin vom Rad gestiegen um zu checken, wo der Anschluss war, denn wir waren ja auf DEMSELBEN hergekommen. allerdings war da nichts, nur dichtes gestrüpp und Bäume. jetzt hatten wir das schlammassel schlechthin. man hörte ja immer, dass sich radfahrer und wanderer verirren, aber man selbst denkt:"och das passiert nur den anderen".
Bin also weiter durchs gestrüpp gestiefelt um diesen scheiss weg wieder zu finden.
Nach einer Dreiviertelstunde bin ich erfolglos zu ihr zurück... ich meinte, "ok lass uns den notruf rufen", als hinter uns eine Stimme ertönte:"ah, ihr sucht bestimmt den weg". weder ich noch meine freundin hatten auch nur ETWAS kommen hören. ich hab mich dermaßen erschreckt, dass ich fast schreien musste.
da stand doch echt ein kleiner alter mann er mit höchstens 1.60 hinter uns. ich beschreibe ihn kurz. Er sah aus wie ein Akteur vom Mittelaltersmarkt. er hatte weiße haare und einen weißen spitzbart. hier trug abgelatschte sandalen hatte einen kleinen beutel dabei, keine ahnung was da drin war. ansontens trug er lediglich eine art mitgenommene jute gewand oder so, kann man schlecht beschreiben. er sah im allgemeinen ziemlich verfilzt aus. Die Hände ziemlich dreckig und abgenutzt.
ich konnte nichts mehr sagen... wir hatten uns total verirrt und plötzlich war DER da.
"Falls ihr den Weg sucht könnt ihr gerne mit mir kommen", sprach er im kaum verständlichen Dialekt,"ihr seid ja nicht die ersten die sich hier verfahren. wo wolltet ihr den überhaupt hin ?"
"zum feldsee" brachte ich nur hervor.
"ah, ja, was ein zufall, da wollte ich doch gleich auch hin. seht doch, er ist gleich hier vorne". er führte uns keine 5 minuten zu eine lichtung. Wir standen an einer steil abfallenden Felswand, wo unter uns ruhig und majestitisch in vollkommender idylle der
Feldsee lag.
"Ihr müsst einfach nur an der Felswand entlang und dann gelangt ihr wieder auf euren
Weg", meinte er noch. Nach der völligen Verwirrung der ersten 10 Minuten konnte ich dann wieder einen klaren Gedanken fassen. Ich fragte ihn, "was er um himmelswillen mitten im Wald mache, wo man normalerweise kein Mensch auch nur denkbar sein kann ??"
"Na ich wohne hier, der Wald ist mein zuhause" lächelte er. Mitlerweile hatte sich auch meine Freundin beruhigt und lachte. Sie meitne zu ihm so:"sagmal willst du uns veräppeln, wo wohnst du denn hier ?"
"mal hier mal dort"
irgendwie schien er mir ein verwirrter obdachloser zu sein. allerdings
als ich ihm etwas geben wollte, dafür dass er uns geholfen hatte winkte er ab. "ach was soll ich denn mit diesem papier. ich kann es nicht essen und ich kann darauf nicht schlafen"."ich brauche sowas nicht" er lachte wieder.
ich frage ihn wie er uns gefunden hatte und er meinte er wir wären nicht zu überhören gewesen. er hätte uns beim "pilzesammeln" entdeckt. wir wären so laut gewesen, dass "sich die bäume schon erschreckt hätten". er würde ja jeden tag mit den Bäumen
reden und wir wären bereits das Gesprächsthema des Waldes gewesen... Meine Freundin lachte und fragte ihn was sie denn so erzählen, irgendwie bekam die ganze Sache jetzt fast einen romantischen Touch während wir auf den Feldsee herabblickten. ;)
Er meinte irgendwie, dass sie nur mal genauer hinhorchen müsste, dann würde sie es selbst erfahren.
"die bäume erzählen jedem was anderes".
die menschen hätten nur den sinn dafür verloren den klang der natur zu hören. später sprach er gar von elfenwesen und zwergenwesen, die er kenne und die mit ihm reden und uns auch bemerkt hätten. Echt totaler Wahnsinn, ich konnte es immer noch nicht wirklich fassen.
Die ganze Situation war dermaßen absurd gewesen, dass ich als wir wieder aufs Rad stiegen, dem komischen Obdachlosen lebewohl gesagt hatten, erstmal richtig loslachen musste... Also was lernen wir draus, wenn man komische Kauze kennenlernen will, ruhig mal im Wald vom weg abkommen
;-))
Gruß,
Satyr
Ich muss hier kurz eine Geschichte loswerden, die mir bei meinem Kurzurlaub im Schwarzwald passiert ist und die hier bestens hinpasst, entschuldigt die rechtschreibfehler aber ich bin immer noch zittrig wenn ich darüber nachdenke.: Also wir hatten uns entschlossen eine Radtour durch den Südschwarzwald zu machen. Unser plan sah vor von Kirchzarten nach Todtnau zu radeln. Natürlich haben wir unsere Route mitten durch den schwarzwald gelegt. Uns wurde gesagt im Hotel, dass das mit einer der schönsten und unberührtesten Routen sei.
Wir sind sodann losgeradelt. Unser erstes Ziel, der Schweizerhof war relativ schnell erreicht, ist ne relativ viel befahrene und bewanderte Strecke. Vom Mittagessen gestärkt sind wir sodann aufgebrochen unser nächstes Ziel war ein kleiner See namens "Feldsee". Tatsächlich war die Reise dahin nicht so einfach wie die nette Frau es uns an der Rezeption erklärt hatte.
zudem stellte sich heraus, dass meine werte Freundin die Karte irgendwie verloren hatte. Typisch!
Ich versuchte mich an die Route zu erinnern und glücklicherweise kam uns ein Franzose entgegen der eine Karte mithatte um zum Feldsee zu kommen.
Ich hatte mir die einzelnen Stationen gemerkt und wir haben uns weiter an den Schildern orientiert
Da es mittlerweile schon 6 Uhr war. Hatten wir uns, was sich als Fehler herausstellen sollte, uns entschlossen einen Trampelpfad der nicht ausgeschildert war runter zu fahren.
Denn ich meinte mich zu erinnern, dass wir dann auf einen Paralellpfad treffen mussten, der auf direktem wege zum Feldsee führte.
Ich kann nicht mehr sagen wie lange wir gefahren waren, aber es wurd mit jeder minute unbehaglicher. nicht nur, dass es immer später wurde, und meine freundin zunehmend ungehaltener. sondern der zustand des pfades verschlechterte sich ebenfalls. wir mussten uns durch gestrüpp und aste quälen die auf dem pfad lagen. tatsächlich kam kein parallelpfad und wir wussten nicht, ob wir umkehren sollten, oder noch etwas weiterfahren, und er dann kommt. Ich fing an mich über meine Dummheit zu ärgern. Nach einer zeit bekam es dann meine Freundin richtig mit der Angst zu tun. Sie wollte panisch umkehren. Also wir zurück. Nach einer Zeit standen mussten wir erneut anhalten. Der Weg ging nicht mehr weiter. Ich bin vom Rad gestiegen um zu checken, wo der Anschluss war, denn wir waren ja auf DEMSELBEN hergekommen. allerdings war da nichts, nur dichtes gestrüpp und Bäume. jetzt hatten wir das schlammassel schlechthin. man hörte ja immer, dass sich radfahrer und wanderer verirren, aber man selbst denkt:"och das passiert nur den anderen".
Bin also weiter durchs gestrüpp gestiefelt um diesen scheiss weg wieder zu finden.
Nach einer Dreiviertelstunde bin ich erfolglos zu ihr zurück... ich meinte, "ok lass uns den notruf rufen", als hinter uns eine Stimme ertönte:"ah, ihr sucht bestimmt den weg". weder ich noch meine freundin hatten auch nur ETWAS kommen hören. ich hab mich dermaßen erschreckt, dass ich fast schreien musste.
da stand doch echt ein kleiner alter mann er mit höchstens 1.60 hinter uns. ich beschreibe ihn kurz. Er sah aus wie ein Akteur vom Mittelaltersmarkt. er hatte weiße haare und einen weißen spitzbart. hier trug abgelatschte sandalen hatte einen kleinen beutel dabei, keine ahnung was da drin war. ansontens trug er lediglich eine art mitgenommene jute gewand oder so, kann man schlecht beschreiben. er sah im allgemeinen ziemlich verfilzt aus. Die Hände ziemlich dreckig und abgenutzt.
ich konnte nichts mehr sagen... wir hatten uns total verirrt und plötzlich war DER da.
"Falls ihr den Weg sucht könnt ihr gerne mit mir kommen", sprach er im kaum verständlichen Dialekt,"ihr seid ja nicht die ersten die sich hier verfahren. wo wolltet ihr den überhaupt hin ?"
"zum feldsee" brachte ich nur hervor.
"ah, ja, was ein zufall, da wollte ich doch gleich auch hin. seht doch, er ist gleich hier vorne". er führte uns keine 5 minuten zu eine lichtung. Wir standen an einer steil abfallenden Felswand, wo unter uns ruhig und majestitisch in vollkommender idylle der
Feldsee lag.
"Ihr müsst einfach nur an der Felswand entlang und dann gelangt ihr wieder auf euren
Weg", meinte er noch. Nach der völligen Verwirrung der ersten 10 Minuten konnte ich dann wieder einen klaren Gedanken fassen. Ich fragte ihn, "was er um himmelswillen mitten im Wald mache, wo man normalerweise kein Mensch auch nur denkbar sein kann ??"
"Na ich wohne hier, der Wald ist mein zuhause" lächelte er. Mitlerweile hatte sich auch meine Freundin beruhigt und lachte. Sie meitne zu ihm so:"sagmal willst du uns veräppeln, wo wohnst du denn hier ?"
"mal hier mal dort"
irgendwie schien er mir ein verwirrter obdachloser zu sein. allerdings
als ich ihm etwas geben wollte, dafür dass er uns geholfen hatte winkte er ab. "ach was soll ich denn mit diesem papier. ich kann es nicht essen und ich kann darauf nicht schlafen"."ich brauche sowas nicht" er lachte wieder.
ich frage ihn wie er uns gefunden hatte und er meinte er wir wären nicht zu überhören gewesen. er hätte uns beim "pilzesammeln" entdeckt. wir wären so laut gewesen, dass "sich die bäume schon erschreckt hätten". er würde ja jeden tag mit den Bäumen
reden und wir wären bereits das Gesprächsthema des Waldes gewesen... Meine Freundin lachte und fragte ihn was sie denn so erzählen, irgendwie bekam die ganze Sache jetzt fast einen romantischen Touch während wir auf den Feldsee herabblickten. ;)
Er meinte irgendwie, dass sie nur mal genauer hinhorchen müsste, dann würde sie es selbst erfahren.
"die bäume erzählen jedem was anderes".
die menschen hätten nur den sinn dafür verloren den klang der natur zu hören. später sprach er gar von elfenwesen und zwergenwesen, die er kenne und die mit ihm reden und uns auch bemerkt hätten. Echt totaler Wahnsinn, ich konnte es immer noch nicht wirklich fassen.
Die ganze Situation war dermaßen absurd gewesen, dass ich als wir wieder aufs Rad stiegen, dem komischen Obdachlosen lebewohl gesagt hatten, erstmal richtig loslachen musste... Also was lernen wir draus, wenn man komische Kauze kennenlernen will, ruhig mal im Wald vom weg abkommen
;-))
Gruß,
Satyr