Der Tatzelwurm - Legende oder Realität?

@Cardinal
Bäh! Hab ich schnell wieder abgeschaltet. Nee, nicht vorm Schlafengehn :D

Der Tatzelwurm ist zumindest mal Realität gewesen:

Wikipedia: Arado Ar 232

Tatzelwurm - was für ein lustiger Name. Kannte ich auch noch nicht. Sachen gibt es - angeblich... :D

Hach, den kann man sogar essen. Falls das hier schon gepostet wurde, sorry...

http://www.chefkoch.de/rezepte/1368621241760729/Tatzelwurm.html

@RasputinsRobe
Ein Basilisk??
Wohl eher nicht.

@peggy_m
Vor dem Tatzelwurm hat bestimmt keiner Angst.

@NONsmoker

sag das nicht^^.

Leute, die auf Diät sind, könnten da schon eine Krise kriegen...

@Cardinal
Doppel-Baah! Da gucke ich mir lieber Georgina Grenzdebil im TV an (und die ist schon pfuibaah!).

Es gibt ja Salamanderarten, die zu den Schlangen gehören (quasi eine Schlange mit 4 Füßen).
... weiß aber gerade nicht, welche Viecher das sind. Bin in Griechenland schonmal darauf gestoßen.
Ekelig.

@geemaj0r

geemaj0r schrieb:Es gibt ja Salamanderarten, die zu den Schlangen gehören (quasi eine Schlange mit 4 Füßen).

Es gibt Amphibien, die zu den Schuppenkriechtieren (Squamata) gehören? Halte ich für ein Gerücht.

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.welt.de/img/kurioses/crop102102553/6838726463-ci3x2l-w620/vukovic-schlange-DW-Vermischtes-Vientiane.jpg&imgrefurl=http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article13495413/Schlange-mit-Beinen-wird-Tempel-Gluecksbringer.html&h=413&w=620&sz=60&tbnid=Dx4bhbjgrYgA8M:&tbnh=70&tbnw=105&prev=/search%3Fq%3DSchlange%2Bmit%2BF%25C3%25BC%25C3%259Fen%26tbm%3Disch%26tbo%3Du&zoom=1&q=Schlange+mit+F%C3%BC%C3%9Fen&usg=__-AZBqrb53DkeNhV-hfIXNLw4nSU=&docid=YJqrs1XWEvqNBM&hl=de&sa=X&ei=ncoIUqXLM8TkOrrBgKgO&ved=0CDMQ9QEwAQ

Langer Google Link :P
Wirkt aber auch eie eine Schlange mit beinen^^

@Cheaha
Vom Kopf her würde ich das aber eher als eine Eidechsenart identifizieren. Die gehören aber auch zu den Schuppenkriechtieren, jedoch nicht zu den Schlangen.

Es gibt sogar noch weitere Tiere, die wie Schlangen mit Beinen aussehen. Einige Skinke z.B. oder die Handwühlen (beides Schuppenkriechtiere) und bei den Amphibien z.B. die Olme. Nur sind das alles keine Schlangen, auch wenn sie sich im Aussehen ähneln.

@Pan_narrans

Ist schon arg schlangig ;)

@geemaj0r

Ist schon arg kuhig ;)

Langgestreckte und bisweilen beinlose Körper scheinen bei Squamaten des öfteren unabhängig voneinander erworben worden zu sein. Für eine kriechende Lebensweise scheint ein solcher Körperbau vorteilhaft zu sein.
Daher gibt es einige Tiere, die Schlangen ähneln ohne doch Schlangen zu sein.

@Pan_narrans
Ja, Herr Lehrer. Verstanden ;)
Für einen Biologie-Nicht-so-arg-Interessierten kann sowas eben auch eine Art Schlange sein :P

@geemaj0r
Das Problem dabei ist, dass wenn ein Jugendlicher das ließt, das dann auch so in den Unterricht trägt und wir müssen dann versuchen das Fehlkonzept wieder aus den Köpfen heraus zu bekommen.

@Pan_narrans
Haa! Schöne Denke :troll:

Pan_narrans schrieb:Vom Kopf her würde ich das aber eher als eine Eidechsenart identifizieren. Die gehören aber auch zu den Schuppenkriechtieren, jedoch nicht zu den Schlangen.

Ist ja klar :) Sagte ja auch nur dass es so wirkt, jedoch nicht das es sich dabei meiner Meinung nach um eine Schlange handelt.

Wollte mit dem ( doch sehr kurzen ) Post eig nur darauf hinweisen, dass es halt doch Tiere gibt die aussehen wie Schlangen mit Beinen. :)

In Heinrich Büntings Braunschweigischer und Lüneburgischer Chronik in der Bearbeitung von Meibomius (1620) wird von einem Haselwurm berichtet, der bei Walkenried aufgetaucht ist. Das Wesen wird beschrieben als (nach heutigen Maßen) mehrere Meter lang mit einem katzenartigen Kopf. Walkenried ist weit weg von den Alpen. Kann es sich um das gleiche Wesen handeln, das im Alpenraum als Tatzelwurm bezeichnet wird?

Gab es ihn vielleicht wirklich? Und wenn ja, was war das ?

Die Fundstelle zu der Sichtung des Haselwurms ist Seite 356 von Büntings Chronik. Dort heißt es:

Im selbigen jahr (1597) / ist im Monat Julio/ etwa anderthalb Meil vom Closter Walkerede (Walkenried)/ im Hartze am Spintzenberge gesehen worden/ ein Haselwurm/ so/ wie berichtet worden/ achtzehen Schuch lang/und wie ein Mann umb die Hufft dicke gewesen. Am Kopffe ist er wie eine Katze gestalt/ der Leib grün und gelb gewesen/ die Füße hat er am Bauch gehabt. Diese Würme lassen sich selten sehen/ sind aber so gar unbekand nicht. Vor funfftzig jahren/ ehe dieser sich sehen lassen/ hat man in der Graffschafft Honstein/ nicht weit vom Closter Ilfeld /nahe bey dem Alten verfallenen Schlosse/ die Hartzburg genant/ einen solchen Wurm ins dritte jahr gespüret/ welche entlichen zwen Männer auß Sachswerffen bürtig/ die Schonemänner genant/ umbgebracht. Er ist zwölff Fuß lang gewesen/ am Maul wie ein Hecht gestalt. Dieser Wurm wird ein Haselwurm darumb genant/ daß er sich gemeinlich unter den Haselstauden finden lesset...


Original anzeigen (3,2 MB)

Der Haselwurm ist aber einfach nur ein Mythenviecherl, eng verwandt mit dem Lindwurm. In einigen Regionen wird auch die Blindschleiche Haselwurm genannt, wohl wegen ihres unschlangentypischen Echsenkopfes (und der eher fisch- denn schlangenartig glänzenden Beschuppung, siehe unten). Grimms Wörterbuch der Deutschen Sprache schreibt hierzu:

haselwurm, m.
1) eine fabelhafte schlange:

trat zu mir an ein alter bawr,
und der listige giftige lawr,
der haselwurm, und schlich daher,
als wenns ein groszer meerahl wer,
mit einem harten spitzen schnabel,
mit hechtszeen und giftzungengabel,
oben fahlschwarz, unten gelbleich,
sahe dem leibhaften teufel gleich. froschmäuseler (1600) P ija;
in Kärnten eine weisze schlange mit einem ringe am kopfe, der zu gelde gelegt, dies nie abnehmen läszt. Lexer 260, was an die verwendung der hasel zum schätzeheben (sp. 530) erinnert; dänisch hæslinger (Grundtvig gamle danske minder 2, 113). boa, ein lintworm oder hasselworm. Trochus H 6a;

kurz, lieber hätte sich einer mit drachen
und haselwürmern herum gezaust.
Wieland 21, 14.

2) anguis fragilis, blindschleiche. Nemnich 1, 308.

Wahrscheinlich hat das "Hasel" im Haselwurm genauso wenig mit der Pflanze dieses Namens zu tun wie das "Lind" in Lindwurm mit der Linde. Letzteres geht auf althochdeutsch "lint" für Schlange zurück, und das althochdeutsche "hasela" bezeichnete einen Fisch. Der Fischbezug kommt in dem Grimm-Zitat (Meeraal, Hechtszähne) deutlich zum Tragen. Und auch bei Büntings Haselwurm ist von einem Hechtmaul die Rede.