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Die Legende der Spinnera (Franken)

32 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Legenden, Sagen, Franken ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 08:39
Hallo,

ich wollte euch mal kurz diese Legende erzählen:)
Die z.T. stimmt da dort oben ein Martel zum Gedenken an ihr steht..aus dem 16Jhrt.

Es war mal eine junge Spinnerin (nicht was ihr denkt) diese musst Tag um Tag
die Wolle der Bauern und Mönche zu Fädenspinnen, für die Äbte des Klosters zu Langheim.(Klosterlangheim)...diese verbrachten den Sommer, immer im Orte Trieb.


Eines Tag es, machte sich die Junge Frau auf um ihr Geld einzutreiben bei den Mönchen zu Langheim.
Dafür musste sie die Abkürzung durch den Wald nehmen, diese Strecke ist düster und Gefährlich (ist wirklich Unheimlich) es sind Gefährliche 6Km. Bergauf und Bergab...
An diesem Tag, begegnete sie einem Dänen/ Schweden auf der Strecke. Das wurde ihr Grausam zum Verhängnis, auf halber (ca. 3km steht das Martel auf einer Lichtung)Strecke starb sie.
Er brachte sie auf schrecklichweise um. (mehr weiß man nich ;)

Auch jetzt, soll man in so mancher Nacht die schreckliche Rufe nach Hilfe, es ist klar als Frau zuerkennen! von der Spinnera..aus dem Wald herausschallen hören.

Nun?

von der Legende hier aus dem Ort hab ich damals erst erfahren als ich meine Schwiegermutter fragt ob sie in der Nacht auch die Hilfe rufe vernommen hat.*hmmm*


Also, ich hab selbst nix dazu herausfinden können:(
Klosterlangheim gibts wirklich ( GOOGLE) ebenso den Sommersitz der Äbte (Trieb).
Dies gehören dem aus dem 11jhrt. stammenden Kloster Banz...und dies zum Bischhofssitz von Bamberg.

Ds ist eine wahre Geschichte in der hinsicht, als dort oben wo sie umgebracht wurde ein martel steht (Name nicht zu entziffern) aus dem 16Jhrt. mit Datum.

Die Hilfeschreie des Nachts, hat hier schon jeder vernommen. (selbst ich) Ein klares deutliches HILFE..Nachts um drei.*muahhnichtglaubenwill*

Naja, ich wohn hier in der Nähe*g* daher kennen nur die Leute aus der Umgebung diese Legende.
Ich wollte mal was in Erfahrung bringen, was es so zu den Mönchen und dem Nassanger ( 15jhrt.) zuerzählen gibt, an Legenden. Doch das wird wohl noch dauern.

Dort oben beim Martel´, war in den 60igern ein Spielplatz...der wurde aber aufgegeben, da es den Müttern mit ihren Kinder zu Gruselig war. Meine Schwiegermutter war dort selbst öfters mit ihrem Sohn (meinen Mann), sie erzählte auch das es dort oben Grauslig ist.*gg*

Ich find solche Geschichten interessant, auch wenn sie oft verzerrt wieder geben werden:) und nichts dran ist.

Grüße
X-Women


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 08:57
das hört sich mal gut an ! Muss bei den Einwohnern echt den Schauer in den nacken treiben!


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:00
Ja, von den Einwohnern ( die ältere Generation) geht keiner hin..und niemals nichtalleine. In den 60igern sin die Müttern nur in großen gruppen zudem Spielplatz. KIGAsgabs damals hier nicht.


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:02
@X-Women
Ist denn da in der heutigen Zeit auch mal was passiert ? Leute verschwundenoder sowas ?


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13.07.2007 um 09:10
Naja, im Wald ist eigentlich nix wirklich Schauriges passiert.

EtlicheWaldarbeiter und so sind halt dort zu Tode gekommen. Arbeitsunfälle halt.

Es gehtja keiner alleine an diesem Platz.*zwinker*

Selbst bei KIGA Wanderungen im Waldmeiden die Erzieherinnen mit den Kindern diese Lichtung*wunder* und rastenwoanders.
Naja, sind halt Geschichten.

Ach doch einwas gibts, einmal ist derPfarrer des Ortes im Wald Spazieren gegangen. Am Abend, lau den Einwohnern. Er bekameinen Herzinfarkt mitten im Wald ( 70iger Jahre) und fiel dabei auf einenAmeisenhaufen.
Die Ameisen griffen ihn an mit ihrem "gift", das als Butverdünnungwirkt. Dadurch hat er überlebt. Als die Einwohner ihn nach 8H suche fanden.
Im KH,sind zig 100 Ameisen, aus allen öffnungen herausgekrabbelt*iiihh*
Die Leute die ihnins Kh gebacht haben, waren schockiert.
Es war soo eklig*michjucktsschon*

Daswars aber schon ;)


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:13
Ist interessant! ist von mir bis Franken gar nicht so weit weg ! ich müsste wohl vonMannheim nur über den Odenwald ! Wenn ich geografisch richtig bin !


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:24
Erstma...was ist ein MARTEL?

Und wie kommt man darauf an so einem Ort einenSpielplatz zu bauen?


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:27
@genusorcus
Ein Martel ist so weit ich weiß ein grosses Holzkreuz ! der Begriff kommtaus dem Österreichischen, wenn ich mich recht erinnere !


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:31
@genusorcus

Ein Martel ist eine Gedenkstätte, hier zumindest.
Ähnlich denKreuzen die Am Straßenrand stehen, wenn dort jemand verunglückte.

Es gibt aberauch andere Gründ ein Martel zustiften, z.B. als Danke und Verehrung vonMaria/Jesus.
Oder halt in Gedanken an einen Verstorbenen.
Hier gibts zuhauf Martelaus dem Mittelalter....meist wurden bei Marien Verehrung und Dank nebem oder um denMartel herum eine Kappelle gestiftet.
Doch das ist oder war selten, den viel Geldhatten die Bauern/ Gesinde ja nicht.
Nur die Adelshäuser oder Kloster Bauten an den"wunder" Orten dann Kapellen.

Die Adelgundis Kapelle auf dem Staffelberg, beruhtauf ähnlichem grund.


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:33
@lonestar

Die martel hier in Franken, sind in der Regel aus Stein.
öftershatten sie neben der Inschrift auch eine kleinen Schrein darin.
Hier haben/hatten nurdie neuen Martel(Kreuze) aus Holz...sieht man ja oft neben der Straße:(


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:35
@genusorcus

Keine Ahung, warum dort ein Spielplatz gebaut wurde....vielleicht umden Leutemn die Angst zunehmen*schulterzuck* oder...weil ein Beamter nix im Hirn hatte;)

Soweit abgelegen vom Ort, ist Unlogisch für einen Spielplatz. Im Ort direktham´s keinen gebaut damals, naja...für Ausflügler wars wohl gedacht*glaub*


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:42
Ich denke wenn ich Urlaub habe muss ich mir das mal anschauen !


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:43
es kennen bestimmt viele leute diese legende und machen sich eventuell nen spass draus,nachts hilfe zu rufen ;)

aber ich mag solche art von legenden.
ich glaub ichmuss dem örtchen maln besuch abstatten ;)


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:47
@mondscherbe
finde ich auch ! Ich wundere mich immer nur , warum solche Sachen immernur im Süden Deutschland sind . Ich komme ursprünglich aus Hamburg, kenne da keineGeschichten derartig !


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:51
@mondscherbe

Ja, machmal....hier haben wir viele Legenden.

ich find jasolche Geschichten schön und traurig zugleich.

In der nähe von Coburg gibts einSchloß, mehr Runie als alles andere.
Aus dem 15/16Jhr, und das schaut wirklich wie einGeisterschloß aus.
Mit vielen Türmen, wasserspeiern und co.

Die ist mehr alsBaufällig.
Was ich von meinem Mann weiß, soll dort seltsames vorgehen. erzählen dieMenschen im Ort. Das steht seit Jahrzehnten zum Verkauf. Will aber keiner,
dieDenkmalgeschütze Sanierung würde um die 25mio. Kosten. schätz ich mal.

Google,einfach mal nach Burgen und Schlösser Oberfranke/Franken
Burgenstraße...da sind vieleLegenden/Sagen enthalten.
Nur die Ortsbezognen leider nicht*hmpf* Such mich auch schondumm und dämlich.


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 09:53
Allgem. Info
Bäuerliche Flurdenkmale erzählen niemals das Märchen einer heilen Weltoder guten alten Zeit, sie sind der Spiegel harter Alltagsrealität und somit ein echtesvolkskundliches Zeugnis. Vielerorts vermitteln uns die Fludenkmale eine eidriglicheBotschaft des Arbeitslebens; aus den zahlreichen Marteln, die von Arbeitsunfällenerzählen, lässt sich auf den früheren Lebenserwerb vieler Menschen schliessen.Flurdenkmale sind jedenfalls Geschichtsquellen besonderer Art: Sie geben Aufschluss überdie alltägliche Lebensweise und die guten, zumeist jedoch über die bösen und über dieNotsituationen im Leben des einzelnen oder auch der Gemeinschaft. Sie belegen vielfachaber auch Bräuche und Sitten und bringen vor allem das Glaubensleben, die Einstellung deseinfachen Menschen zu "seinem" Gott und zu "seinen" zum Ausdruck.
zB.http://www.suehnekreuz.de/nrw/doerenthe.htm (allgemein)

Vielleicht ist es daswas du suchst. @X-WomanWie schön war es da in Watzendorf, wo allabendlich das junge Volkin der Spinnstube zusammenkam. Da wurde gesungen und erzählt, geneckt und getanzt, wenndie Strickarbeit beendet oder der aufgesetzte Rocken abgesponnen war. Dorthin wollte sieauch gehen und lustig sein. Als sie einmal nach dem Abendbrot der Bäuerin den Wunschvortrug, nach dem Dorfe zu gehen, um teilzuhaben an der Freude und Geselligkeit derdortigen Jungen und Mädchen, runzelte die gute alte Frau die Stirn und verwies sie an denBauern. Nur er als der Dienstherr könne die Einwilligung dazu geben. Der Bauer war einstrenger Mann. Er war zwar sehr zufrieden mit seiner fleißigen und willigen Magd, gönnteihr auch Lust und Freude, aber in der Nacht das kleine Ding durch den dunklen Wald alleinnach Watzendorf gehen zu lassen, konnte er nicht übers Herz bringen. Zudem befürchteteer, dass die Spinnstube in der Nacht zu lange ausgedehnt werde und der verlorene Schlafder Gesundheit der Magd nicht dienlich sei. Vielleicht meinte er noch, seien dort auchböse Spießgesellen. Er habe schon gehört, dass in manchen Dörfern in den SpinnstubenUnartigkeiten vorgekommen seien. Da sei es schon besser, sie bleibe schön bei derBäuerin. Elsa sah ein, dass der Bauern in vielem recht hatte, doch lockte die Spinnstubeund ihre Freude so gewaltig, dass sie nicht aufhören konnte zu bitten, bis endlich dergestrenge Dienstherr nachgab und ihr gestattete, öfters nach Watzendorf zu laufen, wennsie hoch und heilig beschwor, jedes Mal vor Mitternacht wieder zu Hause zu sein. Schnellverrannen die Stunden in den Bauernhäusern in Watzendorf, in denen gerade die Lichtstubeabgehalten wurde. Da klapperten die Stricknadeln, surrten die Spulen der Spinnräder undknarrten die Wafn. Da lachten und kicherten die Mädchen, wenn der Jörgl die drolligeGeschichte von der Marie erzählte, die oben auf der Tiereller einen Korb Gras holte undvor dem Hofbauernhund ausgerissen ist, weil sie glaubte, es sei ein verwunschenerRäuberhauptmann. Sie saßen alle still und aufmerksam, wenn die Rede von der Otternköniginund den Krötenschatz zu Obersiemau kam. Manchmal kamen auch einigen Mädchen die Tränen,wenn neben vielen alten Volksweisen das Lied von den beiden Königskindem angestimmtwurde. Kurz vor 11 Uhr packte Elsa ihre Siebensachen zusammen und eilte heimwärts. DerWeg war eng und schmal durch die Felder und dunkel durch den Wald. Man braucht eineStunde wenn man gemächlich ging. Elsa war jung und stramm. Sie schaffte ihn in einerhalben. Schnell kroch sie unter die Decke, schlief ruhig und fest und war am nächstenMorgen beim Hahnenschrei schon wieder wach und bei der Arbeit. Der Bauer lobte seine Magdwegen ihrer Sittsamkeit, vergaß aber nicht, dann und wann eindringlich daraufhinzuweisen, dass er unnachsichtig strafe, wenn auch nur einmal die Zeit der Heimkehrüberschritten würde. Er sei nicht nur gesonnen, das Spinnstubenlaufen zu verbieten, erwürde sie sogar schimpflich von Haus und Hof jagen. Das sei dann eine große Schande undweit und breit würde sie kein ehrbarer Bauer mehr in Dienst nehmen. Ja, noch mehr, keinachtbarer Bursch würde sie dann zum Weibe nehmen. Wieder war es Winter geworden, die Zeitder langen Nächte gekommen. Elsa ging nach Watzendorf in die Spinnstube, lief rechtzeitigheim, freute sich der lustigen Possen des Jörgl und tanzte auch tüchtig mit den Jungen,wenn ihre aufgetragene Arbeit weit vor Aufbruch beendet war. Die Jungen rissen sich umdie flotte und schöne Tänzerin und sahen es ungern, wenn sie so bald schon nach Hauseeilte. Da beschlossen sie insgeheim, das nächste Mal dem schönen Mädchen ein Schnippchenzu schlagen. Sie wollten die große Standuhr eine Stunde zurückstellen und sie so zumlängeren Verweilen zwingen. Der nächste Tag war grausig. Früh schon lag ein dichter Nebelüber Feld und Flur. Mittags kam ein Westwind auf, brachte leichten Regenschauer und gegenAbend sagte die Bäuerin, es würde wohl in der Nacht ein Wetter sein, bei dem man einenHund hinausjagen würde. Das Beste sei, man verkröche sich beizeiten in sein warmes Bett.Elsa verkroch sich aber nicht in ihr warmes Bett. Kaum hatte sie den Vespertischabgeräumt, das Geschirr gespült, den Riesenknorz in den Kachelofen geschoben und dasKatzentröglein mit Milch gefüllt, erwischte sie die Wafn und den Wollbeutel und eiltenach Watzendorf Das bisschen Regen, was konnte es schon schaden? Zwar waren das Kopftuchund der Umhang nass zum Auswinden, der Kachelofen in der Lichtstube trocknete sieschnell. Heute war es anfangs recht still bei den Jungen und Mädchen. Einige waren desWetters wegen nicht gekommen, einige saßen auf der Ofenbank und schoben den kalten Rückengegen die warmen Kacheln. Als aber die Gesellschaft warm geworden war, fing der Kasparan, auf seiner Mundharmonika kleine Tanzweisen zu spielen und bald drehten sich dieersten Paare im Reigen. Als Elsa die Wolle abgehaspelt hatte, tanzte sich natürlich auchmit. Es war ja noch lange Zeit bis 11 Uhr. Wie schön das war: der Walzer, der Schottisch,der wilde Dreher! Es war ihr gerade so, als ob der heutige Tanz der schönste seit langerZeit wäre. Verstohlen schaute sie nach der Uhr. Noch ein paar Minuten! Noch ein paarMinuten! Als aber der Zeiger sich der elften Stunde näherte, riss sie sich los, legte denUmhang um und band das Kopftuch fest. Dann sagte sie allen eine Gute Nacht, nahm Wafn undWollbeutel und verließ das Haus. Was schadete es, dass der Wind mittlerweile zum Sturmgeworden, der Regen ihr ins Gesicht peitschte. Sie würde schon den Weg finden und wiealle Nächte pünktlich und wohlbehalten nach Hause kommen. Als sie gerade um die Kirchebog, fing die kleine Glocke an zu schlagen: eins, zwei, drei, vier... „0“, schon elf Uhr?Dann schlug die große Glocke die Stunden. Leise zählte sie mit: eins, zwei elf, zwölf! UmGottes willen! Mitternacht! War das möglich? Nun aber schnell, so schnell dich die Beinetragen. Wenn der strenge Dienstherr das merkt! Dann ist es aus mit der Lichtstube, ausmit dem Dienst, aus mit der Heirat! Aus, aus, aus", heulte der Wind. "Aus, aus, aus",peitschte der Regen. Wie war doch die Nacht heute finster. Kaum fand sie sich durch dieletzten Häuser. Nun ein wenig bergauf Der Weg war ja zum Bach geworden, so schoss dasWasser daher. Nur immer zu! Jetzt muss der Wald bald kommen. Ich sehe doch gar keineBäume. Ja richtig, das große Loch im Feldweg fehlt ja noch. Es kommt ja gar nicht. Ichwerde doch nicht den Weg nach links gegangen sein? Nur nicht aufhalten! Schneller, nochschneller musst du laufen." Aus, aus, aus", heulte der Wind jetzt noch lauter. 0, dieseAngst! "Der Dienstherr, der Dienstherr", peitschte der Regen. Jetzt stolpert sie übereinen Stein, fällt in ein Wasserloch, rafft sich auf und rennt weiter. Jetzt stolpert sieüber eine Wurzel, die Wafn entgleitet der klammen Hand und der Wollbeutel fehlt. Auf denKnien rutscht sie hin und her, tastet mit den Händen den schmierigen Boden ab. Nichts istzu finden. Da wird die Angst noch größer. Der Kopf wird heiß, aber die Kälte kriecht vonden Füßen die Beine hoch. Die Hände sind so klamm, dass sie kaum noch das Kopftuch haltenkann, das der Sturm immer herunterreißen will. Der Umhang ist auch nicht mehr da. DieNässe hat längst das Kleid durchweicht und Rücken und Schulter werden kalt. Die Kälteschüttelt den ganzen Körper, nur der Kopf brennt vor lauter Angst. Weiter schleift sichdie Elsa. Als sie wieder stolpert, kann sie nicht mehr aufstehen, sie hat keine Kraftmehr. "Mutter, Mutter", haucht sie noch einmal, dann nimmt sie der Tod in seine grausamenkalten Arme. In Sorghof heulte auch der Wind und peitschte der Regen. Selbst das Vieh imStall wurde unruhig und riss an den Ketten. Da stand der Bauer auf und ging in den Stall.Als er, mit der alten Sturmlaterne in der Hand, über den Flur schlurfte, fiel ihm auf,dass die Wafn nicht an ihrem gewohnten Platz stand. Er sah nach der Uhr. Drei Uhr in derFrühe zeigte sie an. Und die Elsa ist noch nicht zu Hause? Das war ihm so ungewöhnlich,dass er gleich in die Kammer zurückging, die Bäuerin weckte. "Die wird wohl bei diesemSturm in Watzendorf geblieben sein", meinte die gute Alte, ich hätte sie in diesem Wetterauch nicht nach Hause gelassen". Das beruhigte den besorgten Dienstherrn. Er ging in denStall, redete dem Vieh gut zu und legte sich wieder zu Bett. Am nächsten Morgen fütterteder Bauer selbst das Vieh und die Bäuerin melkte die Kühe. Schweigend setzten sie sich anden Tisch und bringen nur mit Mühe die Hafergrütze hinunter. Unruhig geht der Bauer durchStall und Scheune, mit zitternden Händen spült die Bäuerin das Geschirr. Unglücksdrohendpeitscht der Regen auf Dach und Haus, rüttelt der Wind an Türen und Fenstern. Da hält esden Dienstherrn nicht mehr zu Hause. Als er am Kreuzweg links nach Watzendorf abbiegenwill, sieht er neben dem Weg die Elsa liegen, steif, still und tot. Er faltet die Hände,betet ein Vaterunser und nimmt das Mädchen auf den Arm wie sein eigenes Kind und trägt esheim. Als man sie in Watzendorf zu Grub trug, folgten viele Leute den Sarg und das jungeVolk trug viele Kränze herbei zu Ehren von Elsa. Der Bauer hatte aber keine ruhige Stundemehr. Er fühlte sich schuldig am Tod seiner Magd, die nur aus Angst vor seiner Strenge indiesem Sturm nach Hause geflüchtet war. Er ließ sechs Seelenmessen lesen, gab dengebeugten Eltern eine große Summe Geld und stiftete alljährlich zum Dreikönigstag eineKerze am Altar. An dem Kreuzweg aber, an der Stelle, wo er die tote Elsa gefunden hatte,ließ er einen Sühnestein aufrichten zum Gedächtnis seiner treuen Magd. Der Stein wirdheute noch die „Spinnera" genannt. Quellenhinweis: Andreas Stubenrauch


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 10:01
danke für die infos ;)

und nunja, ich wohn im schwabenländle.
gewiss gibt eshier auch legenden und sagen
nur komischerweise kenn ich praktisch keine. :(
ichwerd mich aber mal bei gebürtigen schwaben
erkundigen. vielleicht gibt es ja die einoder andere
interessante legende ;)


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 10:04
@Serafin

Schöne Geschichte und Trauig schaurig :)

Ja, diese ist der unserenrecht ähnlich.

So lang ist die unsrige aber nicht;).....diese soll hier auch inden Kirchenbücher eingetragen sein. Hm, ob ich am Montag mal dort Anrufe und nach denChroniken frage?*grübel* Interssant wäres aufjedenfall...was noch so intressanteszufinden ist:D


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 10:12
@ X-Women
schau mal hier, ansonsten auch unter LEGENDEN u. SAGEN hier inAllmy

http://www.suehnekreuz.de/sksagen16.html


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 10:15
@mondscherbe
so was?

Der Blutturm im Nesenbachtal. - 70173 Stuttgart
ZurZeit des deutschen Königs Arnulf lebten auf der Biberburg am Neckar in der Nähe vonCannstatt zwei Brüder, Ericho und Werner. Ihr Charakter war sehr verschieden. Der ältereEricho war ruhig und ernst, der jüngere Werner dagegen leichtsinnig, unbesonnen undschnell aufbrausend. Trotz dieser Verschiedenheit lebten die Brüder in großerEinmütigkeit beisammen. Ihr Hauptvergnügen war die Jagd. Besonders gerne jagten sie imNesenbachtal, denn die Abhänge desselben bedeckten große Wälder, und das Wild kam oftherab ins Tal, um an dem Bache zu trinken oder in den Seen zu baden.
Als sie einstwieder dort jagten, wurden sie von einem Gewitter überrascht. So ungern sie es taten,denn sie hatten noch gar nichts erlegt, mussten sie sich doch nach einem Schutz vor demGewitter umsehen. Sie begaben sich daher in den alten Turm, welcher noch aus derRömerzeit stammte und nah beim Egelsee stand. Als sie in der Nähe des Turmes waren,zerschmettert ein Blitzstrahl eine gewaltige Eiche, und ein Reh, welches unter ihr Schutzgesucht hatte sprang herbei und legte sich in seiner Angst zu Erichos Füßen. "Nun dürfenwir doch nicht ohne Beute heimkehren," rief Werner und erhob seinen Jagdspeer. "Schonedas arme Tier, das bei uns Schutz sucht!" rief ihm sein Bruder zu und beugte sich überdas zitternde Reh. Aber schon hatte Werner den Speer geschleudert, und dieser fuhr inErichos Schulter. Nach wenigen Minuten gab der tödlich Getroffene seinen Geist auf,nachdem er noch seinen Bruder vergeben und ihn ermahnt hatte, seiner UnbesonnenheitMeister zu werden.
Werner geriet in Verzweiflung. Nachdem sein Bruder imErbbegräbnis ihrer Familie zu Mühlhausen am Neckar beigesetzt worden war, nahm er seineWohnung in dem alten Turm, der nun der Blutturm hieß. An der Stelle, wo die unselige Tatgeschehen war, ließ er ein hohes Steinkreuz errichten. Sechs Jahre lebte er hie intieffester Einsamkeit, täglich gequält von Gewissensbissen, und konnte die Ruhe seinerSeele nicht finden. Endlich entschloß er sich auf den Rat eines alten Priesters, der sichzufällig zu ihm verirrt hatte, eine Pilgerfahrt ins heilige Land zu unternehmen. Ehe erging, grub er in das Steinkreuz die Worte: "Den Brudermord sühnt nicht Reue und Buße."
Erst nach 62 Jahren kehrte er wieder zurück. Er war in Palästina in dieGefangenschaft geraten, hatte bei verschiedenen Herren als Sklave gedient, war imGefängnis gelegen und endlich bei einem Zug durch die Wüste ohnmächtig zusammengebrochen,und der Sklavenvogt hatte ihn als Futter für die Schakale liegen lassen. Ein alter,milder Araber hatte ihn gefunden und es ihm ermöglicht, in die Heimat zurückzukehren. Nunstand er als armer Greis wieder an der Stätte, an der sein Leben eine so ernste Wendunggenommen hatte. Der Blutturm hatte inzwischen wieder einen Bewohner gefunden; denn anjener Stelle des Tales hatte Herzog Luitolf von Schwaben einen Stutengarten angelegt, undder Aufseher wohnte nun in dem Blutturm. Niemand wußte mehr etwas von der unglücklichenTat, welche hier geschehen war. Denn die Inschrift an dem Kreuz war unleserlich geworden.
Noch einmal betete Werner an dem Steinkreuz. Einige Tage später fand man ihn totam Grab seines Bruders in der Kirche in Mühlhausen liegen. Seine Züge waren friedlich. Erhatte seine Schuld hart gebüßt und konnte versöhnt zu seiner Ruhe eingehen.


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Die Legende der Spinnera (Franken)

13.07.2007 um 10:16
Werde mal meine Bibliothek durchforsten, wenn ihr mögt.....da findet sich sicher nochmehr.... LG


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