http://www.markuskappeler.ch/tex/texs/afrikamanati2.html (Archiv-Version vom 06.01.2006)Auszug:
An Land völlighilflos
Seekühe wiegen 600 bis 1000 Kilogramm und werden bis vier Meter lang.Wie die Wale sind sie vollständig an das Leben im Wasser angepasst und können sich aufdem Land nicht mehr fortbewegen. Für das Leben unter Wasser sind sie hingegen perfektausgerüstet: Die Vordergliedmassen sind zu paddelförmigen Flossen umgewandelt. DieHintergliedmassen sind bis auf geringe Reste des Beckens verschwunden. An ihrer Stelleübernimmt ein grosses, waagrecht liegendes Schwanzruder den Antrieb der Tiere unterWasser. Der Körper ist länglich und stromlinienförmig. Eine dicke Fettschicht schützt diemassigen Säugetiere vor Unterkühlung und dient gleichzeitig als Notvorrat bei saisonalungenügendem Nahrungsangebot.
Seekühe sind ziemlich träge Kreaturen mit einerausgesprochen niedrigen Stoffwechselrate. Der Sauerstoffverbrauch für die verschiedenenKörperfunktionen ist so gering, dass die Tiere bis dreissig Minuten lang unter Wasserbleiben können, ohne Atem zu schöpfen. Die verschliessbaren Nasenöffnungen liegen auf derOberseite der Schnauze, weshalb die Seekühe zum Atmen ihren Kopf nicht aus dem Wasser zustrecken brauchen. Für den Luftwechsel benötigen sie lediglich zweiSekunden.
Die Lungen zeigen ebenfalls besondere Anpassungen an dasWasserleben. Sie sind schlank und langgezogen und besitzen verzweigte Luftröhren.Wahrscheinlich können die Seekühe - ähnlich wie die Meeresschildkröten - die Verteilungder Luft in ihren Lungen willkürlich verändern und so ihre Lage im Wasserbeeinflussen.
***
Seekühe weltweit
Neben den Manatee gehören auch dieDugongs zur Ordnung der Seekühe. Sie sind nach den Cetacea (Wale) die am besten ans Lebenim Wasser angepassten Säugetiere.
Unterschieden wird in zwei Familien: dieRundschwanz-Seekühe (Trichechidae) oder Manatees und die Gabelschwanzseekühe (Dugongidae)mit heute insgesamt noch vier lebenden Arten. Sie haben alle einen stromlinienförmigenKörper, und ihre vorderen Gliedmassen sind zu Flossen umgebildet. Die hinterenGliedmassen sind durch einen Schwanz ersetzt.
Während die Manatees vor allemBereich des mexikanisches Golfes bis runter nach Guayana, in den brasilianischen FlüssenAmazonas und Orinoco sowie in den afrikanischen Flusssystemen des Niger und anderenwestafrikanischen Flüssen zwischen dem Senegal und dem nördlichen Angola vorkommen, sinddie Dugongs an den Küstengebieten des indischen Ozeans zu Hause.
das Schlimmste:
Leider steht dieser friedliche Meerespflanzenfresser in keiner glücklichenBeziehung zum Menschen. Die Seekühe sind zwar beliebter Gegenstand zahlreicherSeemannsgeschichten, in denen sie als Meerjungfrauen auftauchen und außerdem festerBestandteil der Mythologie aller Küstenvölker im Verbreitungsgebiet, doch hat die Jagdnach Fleisch, Öl und Stoßzähnen die meisten Dugong-Populationen reduziert oder garausgerottet.