Vampirgrab gefunden ?
Dienstag, 22. Juli 2008
4000 Jahre altes "Vampirgrab" im Böhmen entdeckt
Archiv: Vampirgrab von Celakovice | Copyright: unbek.
Mikulovoce/ Tschechische Republik - In Ostböhmen sind Archäologen auf ein rund 4000 Jahre altes Grab gestoßen, in dem offenbar ein vermeintlich Untoter beerdigt wurde, dessen Wiederkehr durch spezielle Rituale verhindert werden sollte. Das Grab weist Ähnlichkeiten zu irischen Keltengräbern auf.
Der Fund gelang dem Team um Radko Sedlacek, Kurator des ostböhmischen Museums, bei Ausgrabungen in der bronzezeitlichen Begräbnisstätte von Mikulovice und wird von seinem Entdecker als das bislang älteste "Vampirgrab" bezeichnet.
Anhand des Skelettfundes glauben die Wissenschaftler deutlich zu erkennen, dass die einstigen Mitmenschen davon ausgingen, dass es sich um einen Untoten handele. Hinweise auf diesem Umstand seien bestimmte Rituale, die den Toten daran hindern sollten, sich aus seinem Grab zu erheben und so die Lebenden heimzusuchen. So sei das Grab deutlich Abseits der sonstigen Gräber gefunden worden. Zudem war das Skelett durch schwere Steine auf Kopf und Brust und zu Boden beschwert worden. "Nur Personen, von denen die Menschen annahmen, dass es sich um Untote ( Vampire ) handele, wurden auf diese Art bestattet", zitiert der "Sunday Herald" den Archäologen.
Die bislang einzig bekannte europäische Kultur mit ähnlichen Ritualen, war jene der keltischen Skoten im Königreich Dalriada, das sich zwischen 300 und 800 über den Norden Irlands und den mittleren Westen Schottlands erstreckte. Noch teilweise bis ins 17. Jahrhundert praktiziert, wurden hier vermeintliche als "Dearg-dul" bezeichnete Wiedergänger mit Steinen beschwert.
Diese Verbindung zu einem irisch-keltischen Brauchtum könnte also kulturelle Verbindungen zwischen Dalriada bis hinunter nach Ostböhmen belegen. Diese könnten auch den Grundstein für den teilweise heute noch besonders in Osteuropa ausgeprägten Volksglauben an Vampire gelegt haben.
Einen ganzen slawischen "Vampir-Friedhof" aus dem 10. Oder 11. Jahrhundert hatten Archäologen bereist 1966 bei Celakovice vor den Toren Prags ausgegraben. Auch hier waren die Leichen mit schweren Steinen belegt, niedergebunden, oder ihnen Nägel durch die Schläfen getrieben, die Köpfe vom Körper getrennt und nach unten gerichtet worden, um so offenbar nie wieder den Weg aus dem Grab zu finden.(Quelle Grenzwissenschaft aktuell)