Werwölfe
14.02.2004 um 14:24
@ all
Man muss unterscheiden zwischen Werwolf und Lykantrophen. Die Lykantropen ( nach dem König Lykaon - in der Griechischen Mythologie ist Lykaon der König der Arkadier und wurde von Göttervater Zeus zur Strafe in einen Wolf verwandelt, der fortan heulend durch die Wälder zog) heissen die Menschen die an den Wahn leiden in einen reissenden Wolf verwandelt zu sein, und ihre Mitmenschen zu verschliengen. Was sehr wichtig ist, ist dass der Werwolf einem Verwandlungprozess in 2 Richtungen unterworfen ist: der Mensch kann sich in einem Wolf verwandeln und nach einer Zeit wieder in einem Menschen, darum kann man Lykaon nicht als Werwolf ansehen da diese Verwandlung keine Rückverwandlung kennt ( Lykaon wurde nie zum Menschen wieder zurückverwandelt) und mehr sogar: Lykaons Verwandlung ist Strafe für die Impietät gegenüber den Göttern.
Der Ursprung des Werwolfsglauben lässt sich Jahrhunderte zurückverfolgen. Fast alle Kulturen der Weltgeschichte kannten Verwandlungen von Menschen in Tiere oder Mensch/ Tier-Mischwesen. Schon in der Steinzeit beschworen unsere Vorfahren das Jagdglück, in dem Medizinmänner oder Schamanen den Geist des Beutetiers anriefen und in entsprechender Verkleidung z.B. mit Hirschfell und -geweih in den Augen der Jäger zum Hirsch wurden und in Visionen die Wanderwege und Äsungsplätze der Beute ausmachten.
Die Indianer Nordamerikas warfen sich Wolfsfelle über, und sich an die Bisonherden anzuschließen. In ihrem Glauben ging das Wesen des Wolfs auf sie über. Sie wurden dadurch "unsichtbar" für Beute oder Feind.
Werwolf (ältere Schreibweisen auch Wehrwolf und Wärwolf) heisst Mann-Wolf, ein Wolf, der eigentlich ein Mann ist. Die Verwandlung ermöglicht ein Ring aus Menschenhaut (vorzugsweise die Haut eines Selbstmorders oder Ermordeten), durch den man dreimal kriechen muss, meistens jedoch ein Gürtel,den man anlegen oder ein Tierfell, dass man sich überwerfen muss. Bei der Rückverwandlung muss man wiederrum dreimal durch den Ring kriechen beziehungsweise den Gürtel oder das Tierfell ablegen. Der Werwolf ist entweder sofort zur Rückverwandlung gezwungen oder doch später dadurch erkannt. Durch den Tod wird der Zauber unter allen Umstäden gebrochen. Der Verwandelte kann auch vorzeitig aus seinen tierischen Zustand erlöst werden, wenn man seinen Namen nennt oder ihm aus Mitelid einen Bissen Essen schenkt.
Besonders in den skandinavischen Ländern glaubt man an eine Verwandlung durch bestimmte Umstände bei der Geburt: wenn eine schwangere Frau etwa durch eine Fohleneinhülle kriecht, wird sie zwar ohne Schmerzen gebären, aber das Kind wird, wenn es erwachsen ist, fast jede Nacht zum Wehrwolf werden und schwangere Frauen überfallen.
Im Mittelalter erzählte man sich die merwürdigsten Geschichten von Werwölfen, wobei die Bezeichnung Werwolf auf jeden in Tiergestalt sich hüllenden Menschen angewandt worden zu sein scheint. Die Sagen entstanden und vebreiteten sich rasch in einem von den weltlichen und kirchlichen Instanzen geschürten Klima des Hexenwahns und der Teufelsbündelei. Mord und Raub wurden vorzugsweise Werwölfen angelastet, und die unerwartet grausamen sowie vielfach sexuellen Details der Geständnisse von angeklagten Mördern führten zu einer unwahrscheinlichen Aufwertung der schon kursiereden Sagen und Legenden.
In dem Eifeldorf Dahlem berichtet eine Chronik, legte sich ein Hochzeitgast einen Gürtel um , den er ihm in den Haus des Bräutigams zufällig fand und von dessen Zauberkraft er nichts ahnte. Sofort wurde er zum Wolf und sprang aus dem Fenster. Im Wald fiel er einem Holzfäller an, und dieser versetzte ihm einen Hieb mit der Axt, der den Gürtel traf und den Zauber löste. Der Mann erzählte nachher, er habe durch den Gürtel einen solchen Heisshunger bekommen, dass er alles hätte zerreissen mögen. Ein Edelmann, heisst es an anderer Stelle, reiste mit seinem Gefolge, zu dem zauberkundige Bauern gehörten, durch einen grossen Wald. Einer der Bauern erbot sich, für die hungrige Gesellschaft ein Lamm herbeizuschaffen. Er zog sich in ein Dickicht zurück, verwandelte sich in einen Wolf, stürtzte sich auf eine Herde und biss ein Lamm tot, das er zu seinen Gefährten schleppte. Dann verschwand der Wolf, und der Bauerkehrte wieder aus dem Dickicht als Mensch zurück.
In einer Disertation aus dem Jahr 1673 über die Verwandlung von Menschen in Wölfe findet sich die Mitteilung von einem gewissen Albertus Pericoscius, der seine Untertaten grausam quälte und ihnen ihr Vieh raubte. In einer Nacht in der er unterwegs war, ging die ganze, auf unrechtmässige Art erworbene Herde plötzlich zugrunde. Als er bei seiner Rückkehr von dem Unglück hörte, verwünschte er Gott: >Wer es getötet hat, mag es auch fressen, wenn Du willst, magst du auch mich verzehren..< Als er diese Worte sprach, fielen Bluttropfen auf die Erde, und in einen abscheulichen Hund verwandelt, stürzte sich der Mann auf das tote Vieh und fing an zu fressen.
– Auf Usedom erzählte man sich die Geschichte von Bauersleuten, die auf einer Wiese Heu ernten. Die Frau sagte zu ihrem Mann nach einiger Zeit, sie habe gar keine Ruhe mehr, sie könne nicht mehr bleibem und ging fort. Ihren Mann forderte si zuvor auf, falls etwas inzwischen ein wildes Tier käme, diesem seinen Hut hinzuwerfen und schnell zu entfliehen. Nach einer Weile kam ein Wolf, der Bauer warf ihm seinen Hut hin, den das Tier zerfezte. Unterdessen kann ein Knecht hinzu, der sich von hinten an den Wolf heranschlicht und ihn mit der heigabel erschlug. Im selben Augenblick verwandelte sich der Wolf,und man war nicht wenig ersetzt, als sie sahen, dass es des Bauern Frau war, die der Knecht getötet hatte.
1589 gestand Peter Stump aus Badburg bei Köln vor Gericht, zwanzig Jahre lang eine teuflische Succube als Beischläferin gehabt zu haben; diese habe ihm einen Gürtel geschenkt, mit dem er sich, sobald er ihn anlegte, in einem Werwolf verwandelt konnte. In dieser Gestalt habe er fünfzehn Knaben, zwei Weiber und einen Mann erwürgt, jedoch jeweils nur das Gehirn von ihren gegessen. Stump wurde gerädert, fürchterlich gefoltert und schliesslich auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Ein weiterer Werwolf, der über dreissig Menschen umgebracht hat, soll 1590 ebefalls in Köln hingerichtet worden sein.
Vom Mittelalter bis zur Renaissance sind Tausende von Männern und Frauen auf dem Scheiterhaufen gestorben, und der Richetr Bodin, ein Hexen-Inquisitor des 16. Jahrhunderts behauptete, es gäbe gar keine richtigen Wölfe; in Wirklichkeit seien sie nur Menschen, meist Zauberer oder Hexen, welche die Getstalt eines Tieres angenommen hätten.
In seinem 1587 erschienenen „Geisterglauben der Zauberer“ untersucht Bodin die Lykanthropie und ihre Beziehung zu einem der tragischsten Kapitel der Kirchen- und Justizgeschichte, wie sie in dem großen Hexenprozessen des 16. und 17. Jahrhunderts zum Ausdruck kamen.
Bodin erzählt die Geschichte eines Jägers, der von einem riesigen Wolf angefallen wurde; das Tier ließ jedoch von ihm ab, nachdem er ihn eine Vorderpfote abgeschlagen hatte. Auf einem Schloß in der Nähe, wo er um Gastfreundschaft gebeten hatte erzählte er von seinem Abenteuer und zog die abgeschlagene Wolfspfote aus der Tasche. Sie hatte sich jedoch in eine Frauenhand verwandelt, und an einem Finger glänzte der Ring der Gemahlin des Schloßherrn. Sie gestand nun, dass sie mit dem Teufel im Bunde sei und allnächtlich von ihm gezwungen werde, in den Wald zu gehen und dort Wanderer anzufallen. Ihr Ehegatte lieferte sie der Gerichtsbarkeit aus, und sie wurde beim lebendigen Leibe verbrannt.
Diese traurige Epoche begann im Jahre 1484 mit der Verkündung der Bulle „Summis desiderantes affectibus“ von Papst Innozenz VIII. Das verworrene Gedakengut, das darin zum Ausdruck kam, wurde jahrhundertelang in zahlreichen Abhandlungen aufbereitet.
Der im Jahre 1486 erschienene „Hexenhammer“ ist ein wahres Handbuch zum Aufspüren von Werwölfen; es behandelt unter anderem folgende Fragen: „Wie stellen es die Hexen an, Menschen in Tiere zu verwandeln?“. Unter Berufung auf Autoritäten wie Thomas von Aquin und Augustinus behaupten die Autoren: „Von Zeit zu Zeit verlassen die Wölfe ihre Behausung, um Erwachsene und Kinder aufzufressen, und sie schleichen mit solcher List umher, dass man sie weder durch Kraft noch Geschicklichkeit verwunden oder fangen kann. Man muss dazu bemerken, dass dies manchmal eine natürliche Ursache hat, oft aber auch durch die Zauberei der Hexen zustande kommt. Im ersten Fall... kommen fünf Gründe dafür in Frage: manchmal herrscht eine Hungersnot, so dass Hirsche und andere wilde Tiere die Nähe der Menschen suchen; ein anderes Mal liegt es in ihrer Wildheit begründet, wie in kalten Gegenden, oder wenn sie Junge haben. Aber das gehört nicht hierher. Wir sind der Meinung, dass derartige Dinge das Werk des Teufels sind, womit Gott ein Volk für seine Sünden straft; heisst jedoch in „Leviticum“: Ich werde die wilden Tiere auf euch hetzen, dasmit sie eure Kinder rauben und euer Volk zerreissen sollen.... Die Frage, ob es wirkliche Wölfe sind oder Teufel in Wolfsgestalt, ist nur so zu beantworten, dass es sich um wirkliche Wölfe handelt, die jedoch vom Teufel besessen sind. Man kann sich vorstellen, welche Folgen dieser Text hatte, nicht nur für die Wolfsmenschen, sondern auch für die Wölfe selbst, die mit Dämonen gleich gesetzt wurden. „Die Lykanthropie“ so schreibt Jean Palou, „hat in unserer westlichen Welt keine volkstümliche Tradition, sondern sie ist eine Erfindung der Gelehrten und Wissenschaftlern, und wir sind der Ansicht, dass sie erst durch den Einfluss von Richtern und Dämologen, die sich auf die Text der Antike stützten, unter dem Volk verbreitet wurden.“
Vor allem der Richter Boguet aus der Franche-Comté brachte es zwischen 1598-1600 zu trauriger Berümtheit; im Laufe von zwei Jahren soll er allein sechshundert „Werwölfe“ zum Tode verurteilt haben. Dennoch glaubte er selbst nicht, dass sich Menschen und Tiere verwandeln könnten, sondern er war davon überzeugt, der Teufel habe seine Opfer ausgeschickt, um Kinder und Schafe zu erwürgen; er habe sie zuvor mit einer Salbe eingerieben und ihnen ein Wolfsfelll übergezogen, das so eng am Körper anlag, dass sie sich wie Wölfe bewegten Bodin meint, „dass die Menschen manchmal zu Tieren werden, obwohl ihre Gestalt und ihr Verstand menschlich bleiben. Wir können nicht sagen, ob dies unmittelbar durch die Macht Gottes geschiet, oder ob er seine Macht dem Satan überträgt, damit er den göttlichen Willen in die Tat umsetzt.“ Er sagt auch: „Einige Ärzte haben angesichts dieser seltsamen Vorgänge die Lykanthropie als eine Krankheit des kranken Menschen beschrieben... aber man müsste eine Menge guter Gründe und Beweise anführen, die aussagekräftig genug wären, sämtliche Völker der Erde Lügen zu strafen; die Geschichtsschreiber der damaligen und späteren Zeit haben, wie auch die Heilige Schrift, die Lykanthropie als eine unleugbare und nicht zu bezweifelnde Tatsache angesehen. Durch ein gerechtes Urteil Gottes verlieren die Lykanthropen ihre menschliche Gestalt und sind dazu verdammt, Wölfe zu sein.“ Das Problem konnte nur durch den Scheiterhaufen gelösst werden, denn „dadurch wird bewiesen, dass mit der Ursache auch die Folgen beseitigt werden, und dass Gott den Menschen Prüfungen auferlegt, wie es ihm gefällt.“
Wenn man sich vorstellt, auf welche Art die Geständnisse zustande kamen, so wundert man sich nicht mehr über die Gesprächigkeit der Angeklagten, die sogar ihrer angeblichen Verbrechen rühmten und oft die grausigsten Einzelheiten schilderten, von Menschenfresserei bis zu Bestialität.
Die meisten Werwölfe der Christenheit kamen aus der Franche-Comté, aus Lothringen und Deutschland. „Das ist nicht weiter erstaunlich“, sagt Jean Vartier, „denn die Zahl der in diesen Ländern verbrannten Hexen schlug sämtliche Rekorde.“
Von den unzähligen Opfern der Hexenprozesse wollen wir nur zwei der betroffenen, Peter Bourgot und Michael Verdung erwähnen, die der Richter Bodin 1521 verurteilte: „Nachdem sie sich mit Salbe eingerieben hatte, wurden sie in Wölfe verwandelt und liefen mit unglaubilicher Leichtigkeit dahin... sie paarten sich mit Wölfinnen, wobei sie die gleiche Lust empfanden wie vorher bei der Frauen... . Sie legten ein Geständnis ab... Bourgot gab zu, einen Jungen mit seinen Wolfsklauen und – zähnen umgebracht zu haben...
Michael Verdung gestand, er habe ein jünges Mädchen getötet ... und alle beide hatten außerdem viel Mädchen aufgefressen ...“ Sie wurden verbrannt ohne andere Beweismittel als ihre durch die Volter erpressten, oft wiedersprüchlichen Geständnisse.
Giles Garnier wurde verhaftet, weil er angeblich ein kinderfressender Werwolf war; er hatte beschloßen, sich in einen Werwolf zu verwandeln, weil dieses Tier im „zeitgemäßer“ erschien als ein Löwe oder ein Leopard.
Das Gericht von Dolé verurteilte ihn 1573 zum Tod auf dem Scheiterhaufen.
Im Jahre 1598 war in Caude bei Angers ein Kind gefressen worden; die Bauern machten sich auf die Jagd nach dem Wolf und fanden nicht weit von der Leiche in einem kleinen Feld einen völlig verwahrlosten Menschen mit furchtbarem Gesicht, wirren Haaren und blutigen Händen mit langen Fingernägeln. Sie ergriffen ihn und fragten was er dort zu suchen habe, und er antwortete, er habe das Kind zusammen mit seinm Vater und seinem Vetter aufgefressen, die beide ebenfalls Werwölfe seien wie er selbst. Nachdem er durch dem Strafrichter von Angers zum Tode verurteilt worden war, brachte er den Mut auf, Wiederspruch einzulegen, und die Sache wurde vor dem Obersten Gerichtshof in Paris verhandelt. Dieser kam zu dem Schluß, dass „bei diesem Unglücklichen eher Wahrsinn als Bosheit und Zauberei vorliege“, und er wurde dazu verurteilt zwei Jahre im Hospital von Saint-Germaine-des-Pres eingesperrt zu werden, „damit er dort gebessert und umerzogen werde“.
Im Jahre 1603 stand Jean Greniein vierzehnjähriger Junge, in Bordeaux vor Gericht. Er behauptete, er könne sich jederzeit in einen Werwolf verwandeln, indem er ein Wolfsfell überzog, und brüstete sich damit, mehere Kinder umgebracht und aufgefressen zu haben. „Wenn er umgehen will, so trägt er ein Wolfsfell, das ihm Monsieur de la Forest (der Teufel) bringt, wenn er will, dass er umgehe; dann reibt er sich mit einer Art Fett ein, das er von ihm bekommen hat, nachdem er die Kleider abgelegt hat, die er sonst zu tragen pflegt.“ Der Junge bezichtigte auch den eigenen Vater der Lykanthropie, aber sein Geisteszustand bewahrte ihn vor dem Scheiterhaufen; man verurteilte ihn zum lebenslänglicher Haft bei den Mönchen von Bordeaux.
Die meisten „Werwölfe“ konnten kein so mildes Urteil erwarten. Fünf Jahre zuvor wurde der Jura von einer richtigen Seuche von Lykanthropie befallen, und die Justizbehörden von Dole erließen sogar eine Verordnung, in der die Dorfbewohner zu Selbstjustiz aufgerufen wurden: sie sollten sich „mit Piken und Hellebarden versammeln, um den Werwolf zu jagen und zu vervolgen, wo immer sie ihn finden können, und sollen ihn fangen, töten und erlegen, ohne das ihnen eine Straffe oder Buße droht....“.Im Jahre 1605 kostete dieser Erlaß, der zum Missbrauch gerade zu heruasforderte, Perrenette Gandillon das Leben: die Einwohner von Nezans, einem kleinem Dorf bei Moirans, massacrierten sie mit Stockschlägen. Sie hatte das Pecht gehabt, an demselben Tag aus dem Dorf weggegangen zu sein, an dem ein Kind zu einem Wolf gefressen wurde, „dessen Vorderpfoten die Hände aussahen.“
Im Jahre 1710 veröffentliche Laurent Bordelon die „Histoire de immagination de Monsieur Oufle causses par la lecture des livres qui traitent de la magie“ (Die Phantasien des Herren Oufle, ausgelösst durch die Lektüre von Büchern über Magie). In diesem Buch wird der Glaube an das Hexenwesen lächerlich gemacht, und die Prozesse wegen Lykanthropie werden unmöglich. Wenn man die Hexenprozesse dieser Zeit analysiert, sieht man das der richtige Wehrwolfdie reine Wolfsgestallt annahm; daher war er von aussen nicht von einem normalen Wolf zu unterscheiden. Alle alten Werwolfgeschichten weisen darauf hin, dass es immer von einem, manchmal auch besonders grossem Wolf die Rede war; fast nie von einem Wolf auf zwei Beinen, oder ähnlichem. Die Wehrwölfe der damaligen Zeit, waren also entweder Wölfe oder Menschen, die sich wie reissende Wölfe aufführten.
Der uns heute so bekannte Mischwesen Wolf-Mensch ist merkwürdigerweise bei den „alten Wehrwölfe“ kaum anzutreffen. Auch die Zwischenschritte der Verwandlung vom Mensch zum Wehrwolf sind kaum zu finden, obwohl man doch eigentlich annehmen sollte, dass gerade dieser Verwandlungsvorgang die Phantasie der Zeichner schon im Mittelalter beflügelt haben muss.
Die Werwolfprozesse waren wie die Hexenprozesse eine Farce. Das Urteill stand de facto fast immer von vornherein fest. Wer nicht geständig war, wurde gefoltert, bis er die erwarteten Antworten lieferte. Als „Beweise“ dienten das – of unter Folter erpresste – Geständnis des Angeklagten und Hinweise auf Gaben des Teufels (Verwandlungssalbe usw.). Dass diese angeblichen „Beweisen“ vor Gericht nicht mehr vorführbar waren, wurde dadurch begründet, dass der Teufel diese Gegestände, Salben usw. zur Verwandlung halt wieder an sich genommen hatte. Ein Werwolfprozess zog häufig weitere nach sich, weil viele Angeklagte unter Folter andere Mitmenschen oft ebenfalls als „Werwolf“ denunzierten, diese unter Folter wiederum weitere Leute usw.
Gerade im Mittelalter kursierten die wildesten Werwolf-Geschichten, wobei die Bezeichnung „Werwolf“ auf jeden sich in Tiergestalt hüllenden Menschen angewandt worden zu sein scheint: Mord und Raub wurden vorzugsweise Werwölfen angelastet, und die oft unter Folter erpressten unerwartet grausamen sowie vielfach sexuellen Details der Geständnisse von angeklagten „Werwölfen“ führten zu einer unwahrscheinlichen Aufwertung der schon kursierenden Sagen und Legenden.
Wie das Ausgraben unverwester Leichen den Glauben an Vampire und wiederkehrende Tote anheizte, so bedeuteten die bei mittelalterlichen Hexenprozessen behandelten Fälle von Lykanthropie eine Bekräftigung des seit der Antike bekannten Werwolfglaubens.
"Etwas Unmenschliches ist nach Tarker Mills gekommen, so unbemerkt wie der Vollmond, der jenseits der Sturmwolken über den nächtlichen Himmel zieht. der werwolf ist da."
( Stephen King, "Der Werwolf von Tarker Mills")
@ all
das ist aus einer Arbeit von mir über wölfe und werwölfe. Hoffe ihr habt Geduld alle zu lesen!!!*ggg*
Vollkomenheit
braucht nicht erreicht zu werden,
denn sie ist schon in uns.
Unsterblichkeit und Glückseligkeit
brauchen nicht erworben zu werden,
denn wir haben sie schon.
Sie sind allezeit unser gewesen.
(Vivekananda)