Hab ich irgendwelche Kräfte?
07.04.2007 um 16:32
Der Zweck der Konzentrationsanstrengung ist die Erkenntnis der Methode, wie das Ich vomKörper zu befreien ist, was eine Voraussetzung der geistigen Freiheit im überpersönlichenSinne ist. Aus dem Grunde ist die Konzentration im höchstens wachen Zustand auszuführen.Man darf sich jedoch mit seinem Bewusstsein in keine differenzierten Bewusstseinszuständeverlieren, auch darf er sich auf keine Wellen von Gefühlen und anderen Geistzuständenfesseln, weil er psychisch ins Karma anderer Art übergehen würde. Die Gefühlswellen undandere geistliche Zustände sind nämlich nur eine andere Äußerung der innerlichen, durchdie Willenskraft unterdrückte Schwellungen, deren Beobachtung die richtige Konzentrationermöglicht. Unter diesen Umständen erlebt man nicht das, was bestimmt ist im Körper desmenschlichen Wesens zu erleben. Der Mensch wurde untreu seiner Lage (seinem Zustand).Statt in der inneren Harmonie verknüpft mit der Anschauung auf Gott oder göttlicheQualitäten zu leben, bewegt er sich mit dem Bewusstsein in dunkler seelischer Sphäre undsammelt er andere unerwünschte Nebenerlebnisse. Aus denen gewinnt er keine erforderlichenLebenserfahrungen. Da es möglich ist, die Lebenserfahrungen nur so zu gewinnen, dass manmit seiner analysierenden Aufmerksamkeit in seinem Körper verbleibt; dabei muss er sichdes reinsten und innerlichsten Wesens bewusst werden. Die Konzentration des Sinnes (derAufmerksamkeit) auf das reine Ich und gleichzeitiges vollkommenes Bewusstsein des Körpersund auch der seelischen Äußerungen bringt die Erleuchtung, weil unter diesen Umständendas Licht des höheren Prinzips (des beobachtenden Ichs oder Geistes) die niedrigerePrinzipe erleuchtet, in denen das Bewusstsein des Unerleuchteten siedelt. Werden dieniedrigeren Prinzipe des Daseins vom Bewusstsein ausgeschlossen, kann dann nicht einmalbei der yogischen Bemühung das Licht des höheren Ichs nach unten in die niedrigereNatürlichkeit durchdringen, so dass es nur die Sphäre erleuchtet, in der es siedelt.Unter diesen Umständen gewinnt der Mystiker Erkenntnisse sowie Erfahrungen in abstraktenSachen, während er im niedrigeren Sinne auf einer Stufe verbleibt. Denn die Vorrückung imErschaffungsrang ist bedingt von der Übertragung des in höheren Sphären gewonnenenWissens in die Elemente, die niedrigere Natürlichkeit formen. Es ist nicht nötig, diehöheren Prinzipen der menschlichen Natürlichkeit zu erleuchten, weil diese erleucht sind,und es ist zwecklos, das Licht ins Unterbewusstsein zu übertragen, weil man als eineWirklichkeit nur das begreifen kann, was ins Bewusstsein eintritt. Das bewussteFassungsvermögen in der Sphäre der Gegenständlichkeit einzuhalten und dabei dasKonzentrationsobjekt im Bewusstsein zu halten ist eine Entwicklungsübung. Unter diesenUmständen leucht das Licht des höheren Ichs das Gefäß der niedrigeren Natürlichkeitdurch. Wenn das Licht des höheren Ichs das niedrigere Ich durchdringt, identifizierensich dann die beiden Ichs miteinander und hierdurch wird die Vollkommenheit erreicht. DieVerwirklichung dessen stoßt jedoch auf bestimmte Hindernisse. Diese sind: Die Erliegungenden Neigungen der niedrigeren Natürlichkeit, vorübergehende Verluste des Bewusstseins vonäußerer Welt, die Unaufmerksamkeit, unrichtige Ansichten und seelisches Chaos. Derniedrigeren Natürlichkeit müssen wir Widerstand leisten. Das ist möglich, indem wir ihreAusdrücke erkennen. Das Bewusstsein der Sachen aus der sinnlichen Welt, die natürlichenAusdrücke des Fühlens und die Sinneswahrnehmung sind die Äußerungen der niedrigerenNatürlichkeit, welche das geistliche Wachstum bremsen und verlangsamen. Wenn diesinnlichen Dinge auf den Menschen nicht einwirken, und trotzdem er sich die höchsteseelische Aktivität bewahrt, beweist er damit, dass er sich beherrscht. Vonvorübergehenden Verlusten des Bewusstseins (in der Sphäre der sinnlichen Erscheinungen)ist der betroffen, wer auf das Bewusstsein des Körpers während der Konzentration nichtachtet. Es ist nötig, sich beim streng wachen Bewusstsein zu erhalten, bis zum Augenblickder geistigen Wiedergeburt, und das Verfallen der seelischen Unbeweglichkeit zuvermeiden, die so leicht den Übenden befällt, der die Leere als den Stützpunkt oderStützstand für seine Konzentration nimmt. Dann bringen die mystischen Übungen realegeistige Ergebnisse. Die Unaufmerksamkeit (aller Art) muss man durch die Erhaltung einesGegenstandes im Sinn (im Bewusstsein) wegschaffen. Hierdurch lässt sich der Mensch mitseinem Bewusstsein in sich selbst nieder. Die unrichtigen Anschauungen werden beseitigt,indem man keine Schlussfolgerungen über die für ihn abstrakten und unbegreiflichen Sachentut, die sich ihm in den Sinn zu Betrachtungen aufdrängen. Das seelische Chaos überwindetman durch das Nachdenken über angenehme und befriedigende Sachen. Damit schwingt man sichseelisch in reine Sphären empor. In die reine Sphäre innerlich übertragen muss manbestrebt sein, sich gut in der Sphäre des eigenen Körperwesens zu vergegenwärtigen, denndies führt zur Verbindung beider Wesen oder der Natürlichkeiten seines Wesens. Nur eineSphäre wahrzunehmen ist ein Merkmal der geistlichen Unvollkommenheit. Wenn wirvernichten, was wir Begrenzungsfaktoren nennen können, werden wir erlöst sein. Hiermitist der Weg zur Vollkommenheit abgeklärt.