Na gut, wenn Ihr nicht auf
@VillaLilith warten wollt.
Klar, der oben ist der neue, der Homo naledi
Der Schädel unten, ebenfalls korrekt, ist ein Bonobo-Schädel.
Der in der Mitte, das ist kein Mensch, sondern ein "Vormensch". Ursprünglich Plesianthropus transvaalensis, "Ziemlichmensch aus dem Transvaal" genannt. Da es sich um einen weiblichen Schädel handelt, wurde er "Mrs Ples" genannt. Heute zählt Plesianthropus zu Australopithecus, speziell A. africanus, einer relativ jungen Art, nach A. afarensis ("Lucy"), zeitlich sehr nahe am Beginn der Gattung Homo.
Homo naledi ist also schon "mehr" als Mrs. Ples; kein Australopithecus mehr, sondern bereits Homo. Was die Stirn betrifft, so ist diese jedoch fliehender als beim Africanus.
Hier mal zum Vergleich:
Original anzeigen (0,2 MB)Links und rechts ist ein zusammengesetzter Homo-naledi-Schädel zu sehen, Schädel und Kieferbereich ohne die Verbindung, aber beide in einen durchschimmernden Sapiensschädel eingefügt. Der zweite und dritte Schädel von links, das sind die beiden Schädelfragmente, aus denen der äußere Schädel zusammengestückelt wurde. Der vierte v.l. ist dann der Schädel von Mrs- Ples.
Den habe ich ein wenig gedreht, damit er ungefähr die selbe Kopfstellung hat wie die Naledi-Schädel. Orientiert habe ich mich dabei an der leichten Schräglage der Kauleiste des Oberkiefers, also die Linie, wo die oberen Zähne drinstecken(müßten). Die steilste Stirn hat Mrs. Ples!
Dann aber haben die die Naledi-Schädel auch noch falsch zusammengesetzt, wodurch er menschenähnlicher wirkt. Fataler Fehler. Aber sowas passiert gar nicht mal so selten und wird in den nächsten Jahren gewiß noch korrigiert. Ich zeigs mal:
Links nochmal der Komposit-Schädel auf dem Hintergrund eines Sapiensschädels. Der Beschiß dabei ist der, daß praktisch alle Tiere eine Schnauze haben; also das Vorderende des Kiefers nicht unterhalb der Augen sitzt, sondern weiter vorne. Nur beim Homo sapiens nicht, wir haben ein "plattgedrücktes" Gesicht. Selbst beim Neandertaler steht der Mund noch etwas vor, weswegen er auch noch ein fliehendes Kinn hat. (Bei uns wie gesagt ist das Gesicht "plattgedrückt", sodaß jetzt die Unterkante des Unterkiefers schlicht so weit vorsteht, daß wir ein Kinn haben.)
Auf dem linken Bild hätten sie also den Kieferbereich weiter vorne hinsetzen müssen. Habense aber nicht, haben einfach mal die Sapiensanatomie übernommen. Der Naledi hat somit zwar vorstehende (prognathe) Zähne, aber keine Schnauze. Und damit wirkt sein Gesicht so menschlich.
Auf dem rechten Bild, wo sie auch noch die fehlenden Schädelknochen ergänzt haben, da habense es ein wenig korrigiert. Die Schnauze steht ein wenig weiter vor als auf dem linken Bild, das kann man zumindest erahnen (nicht exakt die gleiche Perspektive, daher isses nicht ganz sicher). Ich tipp mal darauf, daß sie den Kiefer um die Länge eines Backenzahnes nach vorne geschoben haben.
Ist aber noch immer zu wenig. Warum ich mir da so sicher bin, das zeig ich mit dem nächsten Bild:
Original anzeigen (0,3 MB)Hier sieht man von links nach rechts
- Homo sapiens
- Homo floresiensis (Erectus-Typ)
- Homo erectus (zwei verschiedene)
- Homo neandertalensis
- Australopithecus africanus (Mrs. Ples)
Bei allen Schädeln kann man sehen, wie die Schnauze über das Gesichtsfelt hinausragt. Nur beim Sapiens liegen Augen und Mund(vorderende) auf praktisch einer Ebene.
Und bei allen Schädeln kann man noch etwas sehen. Nämlich die Stirn. Wenn man die Linie vom Schädeldach nach vorn hin zu den Augen verfolgt, sieht man bei allen Schädeln, wie diese Linie immer schräger nach unten verläuft, bis sie an die Überaugenwulst stößt. Beim Homo sapiens, wo die Überaugenwulst zu fehlen scheint, ist die Stirnlinie schon nahezu senkrecht. Bei den anderen ist sie noch immer mehr oder weniger schräg nach vorne ausgerichtet.
Verlängert man nun dieses Stück unterster Stirnlinie in Gedanken nach unten weiter, gelangt man bei
sämtlichen Schädeln bis an das Vorderende des Mundes. Bis an die Schnauzenspitze. Das ist deutlich zu sehen.
Ich habe auch nicht etwa solche Schädel zusammengesucht, bei denen es mal zufällig so ist. Ich hab einfach wahllos Schädelfotos zusammengestellt, es ist immer so. Bitte selber nach Schädeln googeln und gegenprüfen, ist leicht gemacht.
Zurück zum Naledi-Schädel. Schaut man sich da die Stirnlinie an und verlängert sie bis zur Schnauzenspitze, so ragt diese Linie
deutlich über die Schnauzenspitze hinaus. Das gilt auch für das rechte Bild, auch wenn die Stirnlinie hier wegen der Perspektive nicht exakt zu sehen ist.
Homo naledi ist, was die Stirn und den Gesichtsschädel incl. Schnauze betrifft, eher noch ein Australopithecine. Dazu paßt auch die Krümmung seiner Finger. Naledi gilt ja auch wirklich als eine seltsame Mixtur aus archaischen (australopithecus-artigen) und modernen (weiter gediehen als Homo habilis und rudolfensis) Merkmalen. Wobei mich interessieren würde, welches die letzteren Merkmale sind. Wenns der relativ kleine Gesichtsschädel ist - der ist nach meinem Dafürhalten nur falsch rekonstruiert und real deutlich länger.