Das Jahr 2012
31.01.2008 um 17:57
Wir merken schon lange nicht mehr, dass unser Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, uns immer mehr von dem abhängig macht, was andere über uns denken. Unser Streben nach Selbstverwirklichung erlaubt es deshalb, uns mit den Gesetzten, die wir durch unsere Rücksichtslosigkeit selbst erzwingen - zu lenken, uneingeschränkt auszunützen, anzutreiben und sogar still zu legen. Je mehr wir uns mit unserer Selbstdarstellung und je weniger wir uns mit den Unzulänglichkeiten unseres eigenen Bewusstseins auseinandersetzen, um so mehr bieten wir denen, die sich an uns bereichern Angriffsfläche. Wir können den Lauf der Dinge nicht ändern, in dem wir einfach in Erwartungshaltung gehen und hoffen, dass die, die uns regieren schon wissen was sie tun. Etwas zu erwarten bedeutet mit einer Chance von 50:50
enttäuscht zu werden, auch weil der andere vielleicht nicht wissen kann, was wir von ihm wollen. Deshalb ist unsere Erwartungshaltung auch eine schwerwiegende Form von Arroganz und Dummheit. Würden wir alle Erwartungen der Menschheit, die in diesem Augenblick erwartet werden auf einem Haufen zusammenlegen, wäre für uns Menschen selbst, gar kein Platz mehr auf diesem Planeten. Trotzdem erwarten wir noch immer, z. B. dass weniger Verpackungsmaterialen für Waren produziert werden, und obwohl wir selbst - sehr viel mehr Wert auf die eigene Verpackung legen, als auf unseren Inhalt. Einfach weil wir nicht in der Lage sind, die Natur unseres Körpers so anzunehmen wie sie ist. Die wohl wichtigste Grundlage unseres Seins ist unser gesunder Körper - da wir aber nicht genügend Selbstreflektion betreiben, werden wir schnell zu Sklaven unserer Sinnesreize und müssen deshalb die sichtbaren Folgen unserer Genusssucht durch monotone Bewegungsarbeit wieder rückgängig machen. Es gibt aber inzwischen auch hier für genügend Vorlagen für gelungene Selbstdarstellungen und so strampeln wir gerne durch die Natur - einzig mit dem Wunsch, wieder schön zu werden und damit bessere Chancen auf unseren Erfolg zu haben.
Ob bei unserem Erscheinen auf diesem Planeten höhere Bewusstseinsmächte mit im Spiel waren, können wir so wenig beweisen, wie wir das Gegenteil beweisen können. Doch haben wir stets höhere Bewusstseinsmächte herbeigesehnt um unserem Irrtum in dieser Welt ein Ende zu setzen oder uns mit ihnen, einen Freibrief für unsere rücksichtslosen Grausamkeiten auszustellen.
Glücklich zu sein bedeutet für uns, unsere Zufriedenheit gefühlsmäßig wahrzunehmen. Da wir immer wieder glücklich sein möchten, müssen wir uns auch immer wieder neue Möglichkeiten schaffen, um mit uns zufrieden zu sein. Unsere Jagd nach nie aufhörendem „glücklich sein“, verschafft uns aber genau das Gegenteil von „Glücklich sein“. Das liegt daran, dass wir zum erreichen unserer Ziele in gewisser Form rücksichtslos sein müssen. Rücksichtslos gegen andere, rücksichtslos gegen das Leben der Natur dieses Planeten und schlussendlich rücksichtslos gegen uns selbst. Deshalb glauben wir immer noch, Liebe sei ein Gefühl und wir müssten uns nur selbst genug lieben um andere lieben zu können. Dieses Gefühl, das wir Liebe nennen, ist in Wirklichkeit aber nur unser Selbstmitleid, das der Andere uns abnehmen soll, damit wir nicht selbst mit uns traurig sein dürfen. Nur wenige Menschen begreifen, dass man zuerst lernen muss, sich selbst anzunehmen, um überhaupt lieben zu können. Sich selbst anzunehmen bedeutet aber nicht, sich selbst in sein Ideal zu verwandeln, sondern sich selbst bewusst zu machen, dass man sich nur das nehmen kann, was man vom Schicksal geschenkt bekommen hat. Diese Worte mögen hart klingen, aber das Schicksal beschenkt uns im Überfluss. Wir selbst sind aber nicht in der Lage damit zufrieden zu sein und bringen uns auf dem Weg nach immer neuem „glücklich sein“ selbst und die Ursache unseres Seins - das Leben (auch Natur genannt) - hoffnungslos aus dem Gleichgewicht.
Das wohl noch dümmste was wir tun können, ist Kinder in die Welt zu setzen, wenn wir selbst noch nicht gelernt haben, was Liebe bedeutet. Wir werden sie nur mästen und verwöhnen, ihnen aber selbst nichts beibringen und wenn sie alt genug sind werden sie uns über den Schnabel fahren und sich für uns schämen, weil wir ihnen nichts mehr geben können.
Wir dürfen auch ruhig an Gott glauben, denn Gott ist das was wir Natur nennen, nämlich das Leben. Es hat uns hervorgebracht!
Für die Natur ist ein Tag wie Tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag
Als wir in diese Welt kamen war das Leben dort, wo unsere leibliche Wiege und auch die Wiege unserer Kultur und Religion liegt ein Paradies, aber die Frauen fühlten, dass sie schön waren, sie wollten noch schöner und noch begehrenswerter sein und das gefiel den Männern. Die Menschen begannen für ihre Selbstvergöttlichung und ihre Schönheit Paläste zu bauen.
Dafür betrieben sie Raubbau an der Natur. Aber das Leben kann nur dort blühen wo es durch Artenvielfalt im Gleichgewicht bleibt – deshalb wurde das Überleben des Menschen schnell mühsam und der Mensch musste sich neue Lebensräume suchen, die nirgends mehr so waren wie dort, wo er einst geboren wurde. Weil die Natur in den klimatisch warmen Gebieten unseres Planeten zwar am produktivsten aber auch am empfindlichsten ist – dürfen wir uns vorstellen wie wichtig es ist, an Gott zu glauben. Gott ist wirklich gerecht, er bestraft uns, wenn wir ihn nicht ehren und preisen. Einfach deshalb weil wir uns selbst zerstören wenn wir unsere Natur die ja der Ursprung unseres eigenen Lebens und damit Gott selbst ist, für unsere Selbstdarstellung missbrauchen.
Vielleicht hat dieser Jesus damals wirklich schon mehr gewusst als wir heute, als er gesagte hat: „esset das Brot, denn es ist mein Fleisch und trinket den Wein, denn er ist mein Blut – ich bin das Leben.
Aber dann haben wir uns das Bild von Gott selbst gemacht und damit auf den Weg, unserem Glauben Paläste zu bauen, sie zu vergolden und mit der Vergebung der Sünden
uns selbst zu belügen, in der Hoffnung auf ein Jenseits in dem es weder Gut noch böse gibt und wir nur glücklich sind.
Menschen die glauben, dass sie wiedergeboren werden, sollten sich vielleicht auch vorstellen können, wirklich in der Hölle zu landen, wenn sie im hier und jetzt alles abräumen, was ihnen gelingt in den Hals zu kriegen. In der Hölle eines lehrgefressenen Planeten, dessen Zeit sich nur in eine Richtung dreht, in die Zeit – in der sich die Menschen gegenseitig totschlagen und auffressen, weil das Leben, das es hier einmal gegeben hat aufgehört hat, zu existieren.
Wenn wir überleben wollen, brauchen wir nicht die Welt zu verändern, sondern müssen uns selbst anpassen und lernen genügsam zu sein, jeder an seinem Ort und jeder mit seinem Schicksal.
Wir können diese Welt vielleicht noch retten. Aber nur wenn wir begreifen, dass wir nur ein Teil des Lebens dieser göttlichen selbstheilenden Natur sind und es nicht entscheidend ist was wir meinen oder erwarten, wie es auch nicht entscheidend ist, wenn wir uns selbst vorlügen einmalig und unverwechselbar zu sein, um damit das an das Recht zu gelangen, uns alles nehmen zu dürfen, was wir glauben dass es uns zusteht. Wir werden damit nicht glücklicher werden, wenn wir alles besitzen, alles gesehen und alles aufgefressen haben.
Es gibt so vieles das neben uns wächst und lebt, dass wir noch nicht kennen – deshalb - weil wir immer nur mit uns selbst und unserer Schönheit beschäftigt sind auf unserem Weg zu unserem glücklichsten Gefühl, dem Erfolg.
Aber vielleicht müssen wir wirklich auf neue Raubzüge außerhalb dieses unseren Sonnen -Systems gehen - und vielleicht ist es nur ein Irrtum an das Gute zu glauben - und vielleicht sind das einzig Schöne und Wahre nur wir selbst - und vielleicht nur solange wir halbwegs jung sind und gut aussehen - und vielleicht sind wir nur wichtig, wenn wir den anderen ihre Schwächen unter die Nase reiben, anstatt ihnen zu helfen ein würdiges Leben zu führen – und vielleicht müssen wir uns selbst belügen, damit andere uns erträglich zu finden – und vielleicht werden wir für das alles heiliggesprochen, wenn wir Sonntags in die Kirche gehen und den Hausmüll trennen anstatt ihn zu vermeiden - und vielleicht können wir dafür den Fremden die Schuld geben, die zu uns kommen, weil wir sie mit unserem Erfolgsdenken locken - und vielleicht dürfen wir sie irgendwie versklaven und kriminalisieren und zum Teufel jagen, wenn sie mit unserer Prahlerei nicht zurechtkommen…..?????