Gefallene Engel
15.06.2010 um 13:24
unterschiedliche A
http://www.gotquestions.org/Deutsch/damonen-Bibel.htmluffassungen
Uwe Wolff
Alles über Engel und Dämonen
Jetzt erste Bewertung abgeben und gewinnenEin himmlisches Wörterbuch
Herausgeber: Wolff, Uwe
daraus:
Leseprobe zu "Alles über Engel und Dämonen" von Uwe WolffAm Anfang
Die Bibel beginnt mit den berühmten Worten: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis." (Gen 1,1-4) Von Engeln und gefallenen Engeln scheint hier nicht die Rede zu sein. Der Teufel aber steckt immer im Detail. Das wusste schon der Kirchenvater Augustin und lehrte zwischen den Zeilen zu lesen: Die Engel sind das Licht des ersten Schöpfungstages, sagte er. Mit der Finsternis aber sind die gefallenen Engel gemeint. Als Gott am Anfang Himmel und Erde schuf, kam es zu dem folgenreichsten Zwischenfall der Weltgeschichte. Unter der Führung des schönsten aller Engel rebellierte ein Teil der Himmelsbewohner gegen den Schöpfer. Deshalb wurde er aus den neun himmlischen Chören der Engel vertrieben. In Goethes "Faust" spricht daher der Teufel:
Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war, ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar.
Dämonen sind gefallene Engel. Doch warum stürzten sie aus dem Himmel? Zur Beantwortung dieser Frage sind ganze Bibliotheken gefüllt worden. Von allen Erzählungen über den Engelsturz sind drei besonders beliebt gewesen. Sie heißen: "Das Leben Adams und Evas", "Die Schatzhöhle" und "Das Henochbuch". Über Jahrhunderte waren sie äußerst populär und haben die Kunst nachhaltig beeinflusst. Wer nach dem Grund für den Engelsturz fragt, bekommt durch sie zwei verschiedene Antworten. Der erste Versuch einer Antwort lautet: Eifersucht auf den Menschen und Rebellion gegen Gott führten zum Engelsturz. So erzählt die Geheimschrift "Das Leben Adams und Evas": Satan und seine Engel wollten sich nicht vor dem Menschen verbeugen. Darüber wurde Gott zornig. Satan reagierte mit Trotz. Sein Herz verhärtete sich. Es kam zum offenen Widerspruch. Satan verstieg sich mit Worten immer mehr, wurde übermütig und verlor jedes Maß. Schließlich gab er vor, Gott gleich sein zu können. Gott verwies ihn des Himmels. Seitdem gilt die Hybris (Übermut) als höchste Sünde.
Der zweite Versuch einer Antwort lautet: Sexuelle Leidenschaft führte zum Engelsturz. Einige "Gottessöhne" (Gen 6,1-4) verliebten sich in die ersten Frauen auf Erden, verließen ihre Plätze im Himmel und vollzogen auf Erden den Beischlaf. Diese Überschreitung der von Gott gezogenen Grenze zwischen Engel und Mensch hatte die unwiderrufliche Verbannung aus dem Himmel zur Folge. Hielt sich der Bericht der Bibel mit Namensnennungen und Zahlenangaben noch diskret zurück, so wusste das Henochbuch von exakt 200 männlichen Engeln, die mit irdischen Frauen Verkehr gehabt haben sollen. Der Anführer hieß Semjasa. Die anderen gefallenen Engel trugen Namen wie: Urakib und Arameel, Sammael und Akibeel, Tamiel und Ramuel, Danael und Erzeqeel, Saraqujal und Asael, Armers und Batraal, Anani und Zaqebe, Samsaveel und Sartael, Tumael und Turel, Jomjael und Arasjal.
Durch den Aufstand Satans und seiner Engel waren natürlich alle Engel vor die Entscheidungsfrage gestellt worden. Der größte Teil von ihnen blieb Gott treu. Wie groß ihre Zahl war, lässt sich nicht fassen. Die Engelforschung kann hier nur mutmaßen. Martin Luther sagte einmal, wo 20 Teufel aufträten, da seien gewiss auch 100 Engel - sonst wäre es auf Erden gar nicht auszuhalten. Der Reformator geht also von einem Verhältnis von 1:5 aus. So dürften 80 % der Engel Gott treu geblieben sein. Ob es neben den beiden Gruppen der gefallenen und der treuen Engel eine dritte Gruppe neutraler Engel gegeben hat, wird unter Engelforschern kontrovers diskutiert.
In den himmlischen Chören hinterließ der Engelsturz große Lücken. Gott beschloss, sie mit Menschen aufzufüllen. Die Welt soll so lange bestehen, bis die freien Plätze im Himmel wieder besetzt sind. Dieser Mythos will die Hartnäckigkeit, mit der Satan den Menschen nachstellt, erklären. Der Teufel möchte den Aufstieg der Seelen in den Himmel verhindern. Deshalb begleitet der Kampf zwischen Licht und Finsternis das menschliche Leben.
Apokryphen
Apokryphen sind Bücher, die im Umfeld des Alten und Neuen Testamentes entstanden sind, jedoch nicht in die Bibel aufgenommen wurden. In diesen Geheimschriften herrscht ein reger himmlischer Flugverkehr. Während die Bibel nur die drei Engel Gabriel, Michael und Raphael mit Namen nennt, tauchen hier hunderte neuer Engelnamen auf. Meist haben sie einen fantastischen Klang und lesen sich wie Zungenbrecher: Urakib, Arameel, Akibeel, Tamiel, Ramuel, Zaqebe.
Eines der bedeutendsten Engelbücher ist das Henochbuch. Von Henoch berichtet die Bibel nur in einer winzigen Notiz. Es heißt, dieser fromme Mann wurde eines Tages bei lebendigem Leibe in den Himmel entrückt. Andere Apokryphen geben Moses, Salomo, die Apostel Petrus, Jakobus oder Thomas als Verfasser an oder berufen sich auf eine Engeloffenbarung. Die Apokryphen lesen sich spannend wie ein Roman, und vielleicht war es gerade dieser volkstümliche Stil, der den Kirchenvätern Sorge bereitete. Er warf die Frage auf: Was ist eine echte Engeloffenbarung, was ist Dichtung, was ist schlichtweg Betrug oder Aufschneiderei?
Engel sprechen von letzten Wahrheiten, von dem, was uns unbedingt angeht, worauf wir uns im Leben und Sterben verlassen dürfen. In den frühen christlichen Gemeinden wurden viele apokryphe Evangelien und Offenbarungen gelesen, die heute nicht in der Bibel stehen.
In einem jahrhundertelangen Ringen suchte man unter ständiger Anrufung des Heiligen Geistes eine Art Leseliste der für alle Gemeinden verbindlichen Bücher zu erstellen. Das Ergebnis liegt in der heutigen Bibel vor. Doch wer eine russisch-orthodoxe, katholische und lutherische Bibelausgabe miteinander vergleicht, sieht auf den ersten Blick im Inhaltsverzeichnis, dass man sich nie ganz einig geworden ist. So gehört das Engelbuch "Tobit" in der katholischen Bibel zu den rechtmäßigen (kanonischen) Schriften, in den lutherischen Ausgaben jedoch zu den Apokryphen. Das Henochbuch ist nur in die russische Bibel aufgenommen worden, wurde aber im Westen dennoch eifrig gelesen.
Besessenheit
Die Vorstellung, dass Menschen oder Tiere vom Teufel in Besitz genommen werden, ist in vielen Religionen verbreitet. Es gibt nicht wenige Gründe, warum der Mensch nach katholischer Auffassung ein Opfer der Dämonen werden kann.
******************************************************
Ich persönlich sehe es durchaus nicht so eng -gefallener Engel = Dämon :)
Wer sind die Nephilim?
Der Bericht in 1. Mose erklärt, daß „dann die Söhne des wahren Gottes die Töchter der Menschen zu beachten begannen und gewahrten, daß sie gut aussahen; und sie nahmen sich dann Frauen, nämlich alle, die sie erwählten. . . . Die Nephilim befanden sich in jenen Tagen auf der Erde und auch danach, als die Söhne des wahren Gottes weiterhin mit den Töchtern der Menschen Beziehungen hatten und sie ihnen Söhne gebaren; sie waren die Starken, die vor alters waren, die Männer von Ruhm“ (1. Mose 6:2-4). Vergleicht man diese Verse mit einer Aussage, die der Apostel Petrus niederschrieb, wird klar, daß es sich bei den „Söhnen des wahren Gottes“ um ungehorsame Engel handelte. Die Nephilim waren die Bastardnachkommen unerlaubter Verbindungen zwischen Frauen und abtrünnigen Engeln, die sich materialisierten (1. Petrus 3:19, 20).
Der Ausdruck „Nephilim“ bedeutet „Fäller“ und bezeichnet Personen, die andere zu Fall bringen. Sie waren brutale Tyrannen, und die Sünde ihrer lüsternen Väter wird mit den Perversionen gleichgestellt, die in Sodom und Gomorra verübt wurden (Judas 6, 7). Gemeinsam fachten sie unerträgliche Bosheit auf der Erde an.
Bemerkenswerterweise spiegeln sich diese Ereignisse in den Sagen uralter Zivilisationen wider. Ein 4 000 Jahre altes babylonisches Epos beschreibt zum Beispiel die übermenschlichen Heldentaten Gilgameschs, eines mächtigen und gewalttätigen Halbgottes, von dem es heißt: „Nicht läßt Gilgamesch die Jungfrau zum Geliebten.“ Ein weiteres Beispiel ist der Halbgott Herakles (oder Herkules) aus der griechischen Mythologie. Herakles soll von dem Gott Zeus mit Alkmene, einer Frau, gezeugt worden sein und eine Reihe gewaltsamer sogenannter Heldentaten begangen haben, nachdem er in einem Anfall von Wahnsinn seine Frau und seine Kinder umgebracht hatte. Solche Erzählungen sind zwar durch die Weitergabe von Generation zu Generation stark entstellt worden, doch passen sie zu dem Bibelbericht über die Nephilim und ihre rebellischen Engelväter