@John_Brook nein nicht vergessen-dacte halt wäre weithin bekannt .)
http://www.rafa.at/11_lucif.htmDer Teufel ("Verwirrer") steht erst mal allgemein für Personifikationen des Bösen in den verschiedensten Religionen. Im engeren Sinn wird sie auf Spätjudentum und Christentum beschränkt. Erst im Spätjudentum tritt der Satan (hebräisch: "Widersacher") auf. Sein Ursprung dürfte in den Religionen Babylons und des Iran liegen, sein Name war "Shaitan", was noch heute seine Bezeichnung in der arabischen Welt ist. Doch gab es den Ausdruck "Shaitan" schon lange vor Mohamed und er ist zurückzuverfolgen bis ins alte Persien.
In der Legende wird er zum gefallenen Engel: Luzifer. Der Name Luzifer kommt aus dem lateinischen und bedeutet "Lichtbringer" oder "Morgenstern".
Der Satan war zuerst nämlich ein Engel.
Nach jüdischer Vorstellung repräsentieren die Engel gute oder böse Mächte, während sie im christlichen Bereich vornehmlich für die guten Mächte stehen (Ausnahme ist eben Luzifer, und die Engel, die mit ihm fielen).
Die "Morgensterne" waren die Engelheere die "Söhne" Gottes. Sie waren bei der Einweihung der ursprünglichen Erde zugegen, mit ihnen Luzifer, der spätere "Verderber", also Satan. Dieser hatte laut etlichen Bibelstellen eine der höchsten Engelstellungen inne, vielleicht die höchste. Es gibt verschiedene Beschreibungen der Überhebung dieses Engelsfürsten, sowie von seinem Fall und folglichem Wirken als "Widersacher Gottes":
Jes. 14,12ff:
"Wie bist Du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden (oder: zur Erde) geschmettert, Überwältiger der Nationen! Und du, du sagtest in deinem Herzen: Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über die Sterne Gottes meinen Thron aufrichten (...) dem Höchsten mich gleichmachen. - Doch in den Scheol wirst du hinabgestürzt, in die tiefste Grube."
Hes. 28,14-19
"Du warst das vollendete Siegel, voller Weisheit und vollendet an Schönheit, du warst in Eden, dem Garten Gotttes; (...) Du warst ein mit ausgebreiteten Flügeln schirmender Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher. Vollkommen warst du in dienen Wegen, von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand. (...) Und ich verstieß dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben (...) Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit (...) ich habe dich zu Boden (oder auf die Erde) geworfen. (...) Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer ausgehen lassen, das hat dich verzehrt (...) und ich habe dich zu Asche auf der Erde gemacht..."
Das heißt also: Ursprünglich war der Luzifer nicht böse. Im Gegenteil. Er war der schönste der Engel, der, der Gott am nächsten stand, den Gott am meisten liebte. Aber er fiel, und Gott bestrafte ihn. Warum? Wofür? Vielleicht wurde er hochmütig. Vielleicht wollte er zu viel. Die häufigste Erklärung ist: Es genügte ihm nicht mehr, Gottest geliebtester Engel zu sein. Er wollte wie Gott sein. Er erklärte Gott den Krieg.
Es scheint also so, als wären Satan und Luzifer zwei völlig verschiedene Vorstellungen, obwohl sie meistens als gleichbedeutend verwendet werden. Luzifer ist der gefallene Engel, der Schönste und Mächtigste der himmlischen Legionen, der um seine Kraft und Position wußte und daher gegen Gott rebellierte. Diese Geschichte einer Vertreibung aus seligen, glücklichen Bereichen aufgrund von Hochmut und Überschreitung von Grenzen klingt vertraut: Adam und Eva, die Vertreibung aus dem Garten Eden.
Luzifer wurde nicht verstoßen, weil er ein Arschloch war. Sondern weil er wußte, daß er mehr haben konnte als ihm erlaubt war. Und weil Gott das auch wußte, gab er ihm nach der Verbannung die Herrschaft über das riesige Reich der Hölle. Wie Adam und Eva, so wurde auch Luzifer verstoßen, weil er zuviel wußte. Und plötzlich sieht es so aus, als wäre Gott selbst der Böse in dieser Geschichte. Ist also der Satan also nur der "Widersacher" Gottes, der, der eben böse sein muß, weil Gott gut ist?
So einfach ist es nicht. Denn wenn wir die Welt als eine ständige Entwicklung sehen, wie es der chinesische Taoismus, der Buddhismus, der Hinduismus und die gnostische Mystik tun, dann ist die Kraft, die wir Luzifer oder Satan nennen, lediglich die, "die stets verneint" wie Goethe im "Faust" sagt. Die Zerstörung ist nur dämonisch und schlecht, wenn ein Universum mit dem Zweck erschaffen wird, beständig und statisch zu sein. Jedes lebende System hat Aufbau- und Dekadenzphasen, Geburt und Tod.