Hallo beisammen!
Bin über einen anderen Thread, der mittlerweile geschlossen ist auf diesen hier gestoßen und wollte auch mal kurz meine Meinung vom Stapel lassen. Also vorneweg zu mir: Ich bin schon immer ein Zombiefan (Filme, Bücher, Videospiele,...) gewesen und fand den Gedanken eines weltweit grassierenden Virus, das alle geltenden sozialen und infrastrukturellen Gegebenheiten zerstört und die Welt zu einem einsamen und düsteren Ort macht, der nur noch von ein paar wenigen Überlebenden bevölkert wird, schon immer irgendwie faszinierend und erschütternd zugleich. Ich habe mir zu dem Thema einige Gedanken gemacht und möchte eine kurze Zusammenfassung zum Besten geben.
Zunächst mal ist es eine unumstößliche Tatsache, dass es in der Menschheitsgeschichte ernste Pandemien gab, die die Menschheit zu dezimieren drohten (bestes Beispiel aus der Neuzeit ist wohl die spanische Grippe), wenngleich natürlich nicht alle viral bedingt waren (siehe Pest: die schätzungsweise zwischen 30 und 50% der damaligen Bevölkerung Europas das Leben kostete).
Außerdem zieht sich der Aspekt der biologischen Kriegsführung durch die gesamte Menschheitsgeschichte (z.B. Tierkadaver ins Trinkwasser im Mittelalter, Franzosen und Briten verteilten Decken mit Krankheitserregern an Indianerstämme).
Mit diesen Beispielen will ich nur darauf verweisen, dass die Gefahr einer Pandemie ständig gegeben ist und in meinen Augen ein realeres "Menscheitsuntergangsszenario" darstellt als alle Himmelskörper, Supervulkane, zum Jahresende auslaufende indigene Kalender und seltsame Geräusche (konnte ich mir nicht verkneifen
;) ) zusammen. Natürlich ist klar, dass dann weder die Welt aufhört zu existieren, noch alle Menschen sterben, da es bei egal welcher Erkrankung Personen gibt, die eine natürliche Resistenz gegenüber dem entsprechenden Erreger besitzen (selbst beim Ebola-Zaire-Virus, welches das tödlichste Virus ist, das der Menschheit bekannt ist, überlebt statistisch gesehen jeder Zehnte) .
Bedenklich finde ich die Meldung, die uns letztes Jahr erreichte, dass ein Virologe von der Universität Rotterdam einen Stamm der Grippevariante H5N1 im Labor erschaffen hat, der über die Atemwege übertragbar ist und über 80% der Versuchtiere getötet hat. In Folge dieser Entdeckung, geschah etwas, das bisher in der Geschichte der modernen Wissenschaft einmalig ist. Die Politik griff erstmals in die Veröffentlichung einer wissenschaftlichen Publikation ein. Das heißt der Wissenschaftler durfte seine Arbeit nicht in vollem Umfang in den gängigen Fachzeitschriften (Nature/Sience) veröffentlichen, weil die Gefahr eines bioterroristischen Akts mit Hilfe dieses Wissens zu groß wäre. Wenn man sich nun die extreme Virulenz (Ansteckungsrate) dieses Grippestamms ansieht und davon ausgeht, dass 8 von zehn infizierten Personen sterben, ist sehr wohl davon auszugehen, dass ein Ausbruch die Welt wie wir sie kennen durchaus verändern könnte. Zombieapokalypse wäre dies natürlich keine. (Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/streit-um-hn-studien-wo-die-freiheit-der-forschung-aufhoert-1.1225586)
Was meiner Meinung nach gegen eine Pandemie eines hypothetischen Zombievirus wie zum Beispiel das Rage-Virus in dem Film "28 days later" spricht ist ganz klar der Übertragungsweg. Ein Biss als einzig mögliche Infektionsquelle ist für die Ausbreitung einer Krankheit nicht gerade von Vorteil. Man könnte die Leute noch während die Krankheit im Begriff ist auszubrechen, gut isolieren. Bei dem heutigen weltweit vorhanden Frühwarnsystem zur Pandemiebekämpfung würden die Behörden relativ schnell spitzkriegen, dass sich eine solch "exotische" Erkrankung ausbreitet. Ich meine die gesamte Menscheit wäre über Medien und Internet in kürzester zeit gewarnt und auffällige Personen würden umgehehnd gemeldet werden. Die entsprechenden Maßnahmen würden schnell und effizient ergriffen werden und da die einzige Übertragungsmöglichkeit eben nur ein Biss ist wäre das Virus gut zu bekämpfen, indem man eben verhindert gebissen zu werden.
:)Es ist in der Natur nun halt auch einfach so, dass ein Krankheitserreger seinen Wirt letztendlich tötet. Ein Virus, das eine Person zum "lebenden Toten" macht (d.h. unempfindlich gegen Schmerzen, Medikamente, Hunger, Durst,...) ist ein Widerspruch gegen die allgemein gültigen biologischen und naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten. In der Fiktion (aus dem Buch: "The Cobra Event" Autor fällt mir gerade nicht ein) ist das was wissenschaftlich haltbar wäre und einem Zombievirus am nächsten käme eine künstlich erzeugte Ebolavariante, die zusätzlich ein bestimmtes Gen auf den X-Chromosomen eliminiert, das für das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase codiert. Die Zerstörung dieses Gens würde zum Auftreten der Symptome des Lesch-Nyhan-Syndroms führen, zu denen nachgewiesenermaßen fremdaggressives Verhalten gehört (Quelle: Wikipedia: Lesch-Nyhan-Syndrom). Ihr seht also zumindest hypothetisch ließe sich ein Zombievirus im Labor schon zusammenbasteln.
Nun ja ich ich beende das hier jetzt mal. Sorry nun ist es doch recht lange geworden. Ich hoffe es gibt ein wenig Anstoß zur erneuten Diskussion dieser Thematik.
Gruß Fox