Die Sage von der Entdeckung Amerikas
13.10.2003 um 19:35
Globale Kulturkontakte
Hatten die frühen Hochkulturen Kenntnis voneinander?
Gab es kulturellen Austausch über die Ozeane?
von Lars A. Fischinger
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Azteken, Maya, Inka, Polynesia, Ägypter, Sumerer, Babylonier, Olmeken, Tiahauanacos . . . dies sind nur einige der alten Völker und Hochkulturen unserer Geschichte. Sie alle, von den Zivilisationen im Industal bis hin zu den Völkern der Andenregion entwickelten unabhängig voneinander und zum Teil in verschiedenen geschichtlichen Epochen die ersten Kulturen der Welt.
Nach den bisherigen Forschungen der Archäologie und Ethnologie gab es zwischen diesen Kulturen einst auch Kontakte. Beispielsweise haben sich die Völker des Nahen Ostens, von den Sumerern über den Babyloniern und Assyrern bis hin zu den Hebräern gegenseitig mehr oder mindern beeinflußt. Die Sumerer jedoch teilweise nur indirekt, da deren Zivilisation bereits vergangen war, als zum Beispiel die Hebräer die Bühne der Geschichte betraten.
Handel war das ausschlaggebende Motiv einstiger kultureller Kontakte. So haben die Alten Ägypter nachweislich regen Handelskontakt zu den Stämmen und Völkern im Vorderen Orient, im Indus und auch im östlichen Afrika unterhalten. Das es bei rein wirtschaftlichen Interessen dieser Völker auch zu kulturellen bzw. religiösen Beeinflussungen kommt, ist hierbei geradezu zu erwarten. Als das sicher bekannteste Beispiel werden die Mythen des Nahen Ostens über eine "Sintflut" herangezogen. Wir finden diesen Mythos nicht nur im sechsten Kapitel der Genesis, sondern auch sehr ähnlich in Texten mesopotamischer Völker. Das sogenannte Gilgamesch-Epos ist dabei das bekannteste, noch heute erhaltene "Gegenstück" zum biblischen Text. Wir können heute sogar davon ausgehen, daß es noch eine ältere Fassung gibt, die auf die Sumerer zurück geht; die erste nachweisliche Zivilisation der Erde.
Kulturen, die durch ihre sich berührenden Verbreitungsgebiete fast schon zwangsläufig miteinander in Kontakt kommen (sofern auch die zeitliche Dimension stimmt!), sind der Geschichtsschreibung hinlänglich bekannt. Auch in der "neueren" Geschichte sind solche gegenseitigen Kulturbeeinflussungen nachzuweisen. So etwa bei den Römern und Griechen, dessen religiöse Vorstellungen allein schon eine Verwandtschaft belegen.
Sobald es aber darum geht, welche Zivilisation oder welches Volk ihre kulturellen Finger bis wohin ausstrecken konnte, spalten sich die Geister der Wissenschaft. Die große Barriere ist in den Köpfen der meisten Archäologen der Atlantische und auch der Pazifische Ozean. Diese bildeten, so die übliche Meinung, eine Art natürliche Schranke, die jedweden Kulturkontakt vor den großen Seefahrern und natürlich der Leistung Kolumbus von vornherein unterband.
Dieser, sicher nachvollziehbare Gedanke, ist aber nicht unbedingt so sicher, wie er gelehrt wird. Tatsächlich haben wir im Laufe der letzten Jahre und auch Jahrzehnte immer wieder Stimmen in der Öffentlichkeit vernehmen können, die behaupten, daß bereits vor Kolumbus Kontakte über den Atlantik hinweg stattfanden. Die religiöse Gemeinde Mormonen aus den USA ist von dieser Idee schon längst überzeugt. Deren religiöses Weltbild sagt, daß einst einer der Stämme Israels (oder alle 12?) in biblischen Zeiten (600 vor Christus) den Atlantik überquerten und dort eine neue Kultur gründeten. In ihrem "Buch Mormon", das der Mormonen-Gründern George Smith von einem Engel Gottes erhalten haben will, wird dieses Szenario ausführlich beschrieben (1).
Neben diesen als rein religiös einzustufenden Überzeugungen, versuchen aber auch eine Reihe von Wissenschaftlern und Autoren solche Kontakte zu beweisen. Dabei wird auch immer wieder das Thema "Atlantis" herangezogen. So teilen nicht wenige Autoren und Forscher die Idee, daß mitten im Atlantischen Ozean einstmals (um 8000 vor Christus) eine Hochzivilisation auf einer Insel lebte, die weltweit andere Völker beeinflußte. Bei dieser These wird gerne behauptet, daß nach dem Untergang dieser Insel Überlebende in alle möglichen Winkel der Welt verstreut wurden und dort entweder Kulturen gründeten oder bereits vorhandenen Gesellschaftssysteme stark beeinflußten.
Jedoch ist hierbei zu bedenken, sollte Atlantis einst real gewesen sein, daß die einzelnen Kulturen, die von den Atlantern beeinflußt worden sein sollen, zum Teil Jahrtausende auseinander lagen. So etwa die Ägypter und die Maya in Mexiko. Doch neben der Idee eines Großinselreiches im Atlantik schließen einige Forscher auch nicht aus, daß unserer Ahnen die Ozeane in recht primitiven Schiffen aus eigener Kraft überquerten. Sehr bekannt ist vor allem, daß die Vikinger mit ihren "Drachenbooten" bereits vor Kolumbus die nordöstliche Küste Nordamerikas erreichten. "Vinland", Weinland, soll dieses Land von den Vikingern genannte worden sein. Da man den "Nordmännern" erstaunliches Können in der Navigation nachsagt, ist diese Entdeckung nicht auszuschließen. Jedoch kann hierbei nicht von einer kulturellen Beeinflussung gesprochen werden, da es hierfür keine Anhaltspunkte gibt.
Weitaus interessanter wird es, wenn Forscher und Archäologen Funde und Artefakte hochhalten und auf bautechnische und religiöse Parallelen hinweisen, die man auf verschiedenen Kontinenten findet. Ja, wir finden sogar in Amerika Abbildungen und Weißen, Schwarzen und Maya nebeneinander auf einer Stele vom Volke der Maya (oben)! Der Norweger Thor Heyerdahl ist bis heute einer der berühmtesten Vertreter der Idee der frühen Seefahrer. Er ist der festen Überzeugung, daß bereits in den Tagen des Alten Ägypten Menschen in Booten über den Atlantik fuhren, und dort kulturellen Samen säten. Auch der Autor Colin Wilson, ein Vertreter der "Atlantis-Idee", teilt diese Meinung. Auch Wilson sieht eindeutige und nicht zu widerlegende Beweise, daß es in der Vorzeit Seefahrt über den Atlantik gab. Die sogenannte etablierte Wissenschaft begegnet solchen Ideen mit Argwohn. In ihren Augen sind derartige Thesen nichts weiter als Wunschgedanken, die den Köpfen von einigen wenigen entsprungen sind. Und kommen dann noch die Hypothesen hinzu, die besagen, daß Außerirdische unserer Vorfahren beeinflußten, wenden sich die Wissenschaftler großenteils ganz von diesen Möglichkeiten ab.
Heyerdahl jedoch leistete in den letzten Jahrzehnten erstaunliche Forschungen. Er beruft sich bei seinen Hypothesen nicht nur auf Funde und bautechnische Ähnlichkeiten, sondern er ist auch ein Mann der Praxis. So versuchte er seine Thesen der Besiedelung der Osterinsel von Südamerika aus dadurch zu beweisen, daß er ein Fluß ach alter Art und Weise baute. Mit diesem Boot mit Namen Kon-Tiki (links) segelte er im Jahre 1947 von Peru aus in Richtung Osten über den Pazifik und bewies, daß es mit einem solchen Fluß möglich ist, die Osterinsel und Polynesien zu erreichen. Heyerdahl nutze dabei den von Ost nach West verlaufenden Humboldstrom. Auch sein Pypyrusboot Ra machte Schlagzeilen, mit der er den Atlantik von Ost nach West überwand und so versuchte seine These der frühen Kontakte zwischen Ägypten und dem zentralamerikanischen Kulturgebiet zu belegen (2).
Thor Heyerdahl hat durch seine waghalsigen Unternehmungen eindeutig bewiesen, daß es technisch machbar war, daß die frühen Völker über die Ozeane hinweg Kontakte pflegen konnten. Ob es aber tatsächlich so war, beweisen seine Unternehmen in keinem Fall. Forscher wie eben Heyerdahl begnügen sich aber nicht mit dem Nachweis der Möglichkeit von solchen Seefahrten, sondern halten auch kulturelle Hinterlassenschaften hoch. So ist es augenscheinlich, daß Ägypten und auch die Völker in Zentralamerika Pyramiden bauten. In beiden Kulturzonen wurden diese sakralen Bauten als Grabstätten benutzt und auch nach astronomischen Gesichtspunkten hin ausgerichtet. Dabei ist es auffällig, daß die ältesten Pyramidenbauten in Ägypten die Form von Stufen hatten (3). Grabanlagen wie die des Pharao Djoser zeigen deutliche Ähnlichkeiten zu derartigen Bauten in Mexiko.
Auf die nachweisliche Ähnlichkeit der Pyramiden auf beiden Seiten des Atlantiks soll hier nicht nähr eingegangen werden. Sie sind deutlich erkennbar und bekannt. Jedoch ist es meiner Meinung nach nicht unbedingt eine "Verwandtschaft", die zu solchen Bauten verleitete. Da diese Völker himmlische Götter verehrten, ist es nicht unwahrscheinlich, daß sie sich alle nach dem Himmel sehenden und so Bauwerke schufen, die dort hinauf reichen. Dabei ist die Pyramidenform am besten geeignet; Standfestigkeit war so gewährleistet.
Spannend wird die Frage nach einem frühen Kulturkontakt, wenn Funde gemacht werden, die eigentlich von einer Kultur stammen, die weit entfernt zu finden ist. Im Dschungel Mittelamerikas haben wir solche vorliegen. Die monumentalen Köpfe aus Stein, die die Olmeken anfertigten. Die Olmeken, ein Volk, das vor den Maya in diesem Region lebte, meißelten in mühsamer Arbeit gewaltige Menschenköpfe aus den Felsen, transportierten diese über weite Strecken durch unwegsames Gelände und verteilten sie quer durch ihr Reich. Wen genau diese Bildnisse darstellen sollen, ist nicht ganz klar. Doch eine etwas genauerer Betrachtung der Monumente zeigt eines mehr als deutlich: Die anatomischen Merkmale der Gesichter entsprechen exakt dem Aussehen von Afrikanern! Die Olmeken-Köpfe zeigen unmißverständlich Menschen aus Afrika.
Für den Autor Colin Wilson ist diese auffallende Ähnlichkeit ein Beweis, daß in der Vormayazeit Afrikaner in Mittelamerika waren. Wie sonst, fragt er zurecht, sollen die Olmeken ihre Vorbilder für die gewaltigen Schädel gesehen haben (4)?
Der Autor Graham Hanock wiederum will in einigen Skulpturen und Kunstwerken der Olmeken und anderer zentralamerikanischen Völker Parallelen zum Alten Ägypten erkannt haben. Er ist sogar der Meinung, daß einige der gewaltigen Olmeken-Köpfe eindeutig eine Ähnlichkeit zum Aussehen des Sphinx von Gizeh haben. Auch wenn ich diese angeblich Ähnlichkeit nicht im geringsten sehe, so ist doch eine andere Figur nicht uninteressant. Die sitzende Gestalt in einer Art "Priesterkleidung" trägt einen Kopfschmuck der sehr wohl an jenen erinnert, der von den Pharaonen in Ägypten getragen wurde (links) (5).
Tatsächlich aber sind diese Köpfe nur ein Indiz in einer Reihe sonderbarer Berichte und Funde Zentralamerikas. In Stein gehauene Bildnisse der Maya und anderer Völker dieser Region zeigen zum Beispiel Menschen mit Bärten. Wie wir aber heute eindeutig wissen, haben amerikanische Völker nie Bärte gehabt. Wohl aber die Europäer, die nach Kolumbus den Kontinent überrannten. Die besagten Darstellungen sind aber weitaus älter. Auch schildern religiöse Mythen der Maya die Geschichte eines vermeintlichen "Gottes", den sie Quetzalcoatl nannten. Diese religiöse Figur wird als bärtiger Mann mit weißer Haut beschrieben, der aus dem Osten über das Meer (Atlantik) kam. Atlantis-Anhänger sehen in diesem "Gott", der bei den Azteken unter dem Namen Kukulkan bekannt war, einen Mann aus Atlantis. Mit offenen Augen kann man auch anhand von Steinreliefs Menschen erkennen, die durchaus europäischen Völkern entsprechen.
Ein ganz aktuelle Meldung von Ricardo Ventura Santos von der Universität von Rio de Janeiro in Brasilien scheint nun auch den Beweis für einen Kontakt über den Atlantik erbracht zu haben! (6) Vor fast 25 Jahren fand man in Brasilien einen weiblichen Menschenschädel, der mit Hilfe neuester Datierungen ca. 115000 Jahre ist und - von einem Afrikaner stammt. Damit ist der "Luzia" genannte Fund das älteste menschliche Fossil Amerikas und auch älter als die Besiedlung des Kontinentes nach den bisherigen Thesen. Die Wissenschaftler nehmen aber an, daß "Luzia" zur selben Linie gehört wie die australischen Ureinwohner und vor ca. 15000 Jahren über den Pazifik kamen. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß hier von einem Kontakt zwischen den Welten in "grauer Vorzeit" gesprochen werden kann. Jedoch ist zu bedenken, daß nach der allgemeinen Geschichtsschreibung zu jener Zeit nirgends auf der Erde eine Kultur existiert haben soll.
Der Wissenschaftler Mike Xu von der Texas Christian University weist noch auf eine andere Entdeckung hin. In der Septemberausgabe des Quarterly Journal of Shanghai Academy of Social Sciences berichtet er von erstaunlichen Funden, die im Südwesten der USA und Mittelamerika gemacht wurden. Dort grub der Archäologe Artefakte aus Stein, Ton und Jade aus, die frappierende Ähnlichkeiten zu Gegenständen der chinesischen Shang-Zeit (1600 und 1100 vor Christus!) haben. Die Symbole auf den Funden für Regen, Astronomie, Himmel, Sonnen, Opfer, Religion, Landwirtschaft, Wasser oder auch Baum sind bei beiden Völkern praktisch gleich. Als Xu seine Entdeckungen in China Experten zur Begutachtung vorlegte, waren diese der Überzeugung, er habe lediglich neue Artefakte der Shang-Epoche Chinas gefunden. Xu weist auch darauf hin, daß in beiden Kulturen ähnliche religiöses Weltvorstellungen existierten und beide die Jade verehrten. Der Archäologe vermutet nun anhand seiner Entdeckung, daß chinesische Seefahrer mit Hilfe des "Schwarzen Stroms" Amerika erreicht haben könnten, und so die Olmeken beeinflußten.
Ergänzend hierzu ist ein Fund interessante, der in Uxpanapan gemacht wurde und den Olmeken zugesprochen wird. Es handelt sich um die Figur eines 65 Zentimeter großen "Ringkämpfers" aus Stein. Die Darstellung selber erinnert an einen Asiaten und trägt zusätzlich einen deutlich erkennbaren Kinnbart (7).
Diese neuen und ohne jede Frage beachtenswerten Entdeckungen von Mike Xu lassen vermuten, daß die Olmeken oder Volksgruppen vor ihnen von China aus besucht wurden. Und das 1500 Jahre vor Christus. Da aber die olmekischen Steinköpfe unzweideutig Afrikaner zeigen, scheint es sogar auch über den Atlantik eine wie auch immer geartete Verbindung gegeben zu haben. Ob man hier schon von Handelsbeziehungen sprechen kann, sei dahingestellt. Rein zufällige Besuche aufgrund einer halsbrecherischen Navigation auf See sehr früher Abenteuer sind ebenso möglich.
Wenn nun afrikanische Menschentypen über den Atlantik kamen, reisten dann auch Menschen aus Amerika in Richtung Osten? Einige Wissenschaftler wie wiederum der Ethnologe Thor Heyerdahl befürworten diese Hypothese. So wird seit jüngster Zeit auch die Inselgruppe der Kanaren an der Nordwestecke Afrikas als Beleg genannt. Denn dort stehen Pyramiden und andere architektonische Ruinen, die an Baustile aus Mittel- und Südamerika erinnern. In der Fernsehdukumentation Thor Heyerdahl und die Pyramiden von Teneriffa (8) berichtet der Norweger von dieser Entdeckung. So verweist Heyerdahl nicht nur auf die Tatsache, daß die Stufenpyramiden auf Teneriffa jenen in Mexiko und anderen Teilen Amerikas ähneln, sondern auch, daß die gesamte Anlage auf Teneriffa mittelamerikanischen Baustilen stark ähnelt. Beispielsweise einer Art Sportplatz, der bei den Mayas mehrfach nachgewiesen ist, oder auch terassenförmigen Tempelanlagen, die ebenfalls von der Maya-Kultur bekannt sind.
Tatsächlich ist es so, daß die heutige Ethnologie nicht weiß, woher die Guanchen, die Ureinwohner der kanarischen Inseln, einst kamen. Eine Besiedlung von der afrikanische Küste aus, die nur rund 150 Kilometer entfernt liegt, ist unwahrscheinlich. Heyerdahl versuchte in einem nach alten Vorlagen gebauten Boot 1970 die Kanaren von Marokko aus zu erreichen. Doch der kalte Kanarenstrom von Norden her ließ ihn letztlich in der Karibik landen.
Archäologen weisen darauf hin, daß die Ureinwohner der Kanaren auch aus Europa gekommen sein könnten. Vielleicht aus Portugal oder sogar aus noch hören Ländern bis hin zu den britischen Inseln. Diese nicht sehr unwahrscheinliche These wird dadurch erhärtet, daß die Guanchen einst europäisches Aussehen hatten. Die blauen Augen der Ureinwohner haben sich trotz der Vermischung mit den Spaniern, die die Kanaren nur ein Jahr nach der Entdeckung Amerikas überfielen, bis heute in der Bevölkerung erhalten.
Eine Besiedlung der Kanaren von Amerika aus, halte ich für unwahrscheinlich. Jedoch belegen archäologische Funde auf den Kanarischen Inseln eindeutige Parallelen zu der Kultur Nordeuropas. Eine ganze Reihe von Felsgravuren zum Beispiel zeigen eine auffallende Ähnlichkeit zu Gravuren, wie wir sie in der Bretagne oder Irland finden. Auf der Insel La Palma sind beispielsweise spiralförmige Gravuren zu sehen, dessen Gegenstücke sich in Pontevedra, Nordspanien, und Boyne Valley, Irland, finden. Auch Felszeichnungen in Zarza auf der Kanareninsel La Palma erinnern stark an Darstellungen in dem "Ganggrab" Gravinis in der Bretagne (s. Abbildung links / oben Kanaren, unten Bretagne, Gravinis) (9).
Neben diesen und noch zahlreichen weiteren Ähnlichkeiten ist es auch erstaunlich, daß die Guanchen ihre Toten mumifizierten. Ein Brauchtum, daß wir bestens aus Ägypten, Mittelamerika, Peru aber auch Rußland und der Mongolei kennen. Die Mumien sind dabei erstaunlich groß, teilweise bis zu 185 Zentimeter. Derartige Menschen passen nicht in das Bild der zentralamerikanischen Ureinwohner, wohl aber auf Europa (10).
Blickt man auf Weltkarten und die darauf verzeichneten Ströme im Atlantischen Ozean, so ergibt sich folgendes Bild: Die mesoamerikanischen Völker konnten mit Hilfe des Golfstroms über die Azoren hinweg tatsächlich die Kanaren erreichen. Von dort aus führt der Kanarenstrom zurück über den Atlantik und erreicht später durch den Nord-Äquatorialstrom Mittelamerika. Der von Nord nach Süd verlaufende Kanarenstrom war in den Zeiten der großen Entdeckungen auch ein Hindernis, bei einer Seereise von südlichen Punkten zurück nach Europa. Auch Kolumbus nutze später die Kanaren als Zwischenstation bei seinen Reisen in die Neue Welt.
Das "Zirkulieren" dieser Meeresströme im nördlichen Atlantik macht folgerichtig einen kulturellen und auch dauerhaften Kontakt theoretisch möglich. Es wäre also denkbar, daß Europäer auf diesen Weg nach Amerika gelangten. Gleichzeitig war der Kanarenstrom eine große Hilfe für Europäer der Megalithkultur, die Kanraen zu erreichen.
Die Küsten Europas sind übersät mit Megalithbauten. Steinkreise, Dolmen und andere Bauten aus wuchtigen Steinen zeugen von einer vergangenen Kultur. Diese Megalithkultur, die man gerne, da um die Küste verteilt, mit Atlantis in Verbindung bringt, hat aber ebenfalls Gegenstücke in anderen Teilen der Welt. So ist ein erst kürzlich gefundener Steinkreis im Süden Ägyptens mit dem Namen "Napa" bereits 6000 Jahre alt und somit 1000 Jahre älter als das berühmte Stonehenge. Archäologen von der Universität von Colorado gehen davon aus, wie im Februar 1999 in dem Magazin nature berichtet wurde, daß der symmetrische Steinkreis von den Vorfahren der späteren Ägypter errichtet wurde. Selbst auf der Osterinsel existieren im Kreis aufgestellte Anordnungen von Megalithen.
Aber auch in den USA gibt es Steinsetzungen. Im Frühjahr 1998 wurde zum Beispiel von Archäologen der Miami-Dade Historic Preservation Division of the Office of Community and Economic Development sowie von der Archaeological and Historical Conservancy und dem Forscher T. L. Riggs eine Formation im Stadtzentrum von Miami entdeckt (Zkizze links). Der 15 Meter im Durchmesser große Kreis soll bis zu 2000 Jahre alt sein und eventuell auf die Maya zurückzuführen sein. Andere Meinungen gehen jedoch von einem Alter von nur 500 Jahren aus und vermuten die Tequesta Indianer als Urheber (11). Eine Verbindung zu Europa ist natürlich nicht ersichtlich, wohl aber eine Verwandtschaft zu megalithischen Anlagen an den europäischen Küsten.
Dennoch wollen einige Wissenschaftler, allen voran eine wissenschaftliche Gruppe aus Anthropologen aus München, auch Handelsbeziehungen über den Atlantik nachweisen können. Franz Parsche, Dr. Svetla Balabanova und Wolfgang Pirsig vom Institut für Anthropologie und Humangenetik der Universität München machten vor einigen Jahren geradezu sensationelle Entdeckungen. Im Rahmen einer Untersuchung über Rauschmittel bei den Frühkulturen der Welt entnahmen sie einer Reihe ägyptischen Mumien Gewebeproben und untersuchten sie auf eventuell vorhandene Rückstände berauschender Mittel. Dabei fanden sie in diesen Mumien nachweislich Spuren von Nikotin, Haschisch und sogar Kokain. Bei ihren Untersuchungen bediente sich die Gruppe verschiedener Mumien aus ebenso verschiedenen Dynastien der ägyptischen Geschichte, die zwischen 1070 vor Christus und 395 nach Christus (Eingliederung Ägyptens in das byzantinische Reich) lagen.
Bei ihren Analysen von Haaren, Knochen und Gewebeproben kamen die Wissenschaftler sogar zu dem Ergebnis, daß in einem Gramm Haare mehr THC (der Wirkstoff von Haschisch) zu finden ist, als bei heutigen Konsumenten. Rund 800 bis 4100 Nanogramm konnten nachgewiesen werden, was dem Vierfachen entspricht.
Da auch in Indien Hanf bekannt ist und war, könnten die Alten Ägypter von dort diese Droge erhalten haben. Und bei dem Nikotin könnte man vermuten, daß damals in Ägypten Kirschbaumblätter zerkaut wurden, da auch diese Nikotin enthalten. Doch woher die Ägypter Kokablätter und damit Kokain hatten, ist ein Rätsel. Dieses Rauschmittel stammt aus der Andenregion bzw. den nördlichen Gegenden Südamerikas. Folgerichtig müssen Menschen aus dem Teil der Welt die Waren nach Ägypten gebracht haben, oder aber die Ägypter selbst haben sie von dort mitgebracht. In beiden Fällen muß also, wenn es nicht gelingt zum Beispiel in Asien ähnliche Pflanzen nachzuweisen, ein Kontakt über dem Atlantik erfolgt sein (12)!
Wenn Ägypter in Amerika waren, so gibt es auch eine Erklärung für andere Ungereimtheiten in der "Neuen Welt". So etwa berichtete die Zeitung Phoenix Gazette am 5. April 1909, daß Archäologen unter Professor S. A. Jordan (Smithsonian Institute, Washington), daß im Grant Canyon eine altägyptische Grabstätte entdeckt wurde. Nun, dieser sehr umstrittene Bericht, soll hier lediglich unter Vorbehalt erwähnt werden (13).
Doch erstaunlich wird es, wenn man ägyptische Hieroglyphen bei den nordamerikanischen Micmac-Indianern nahezu identisch antrifft (rechts Beispiele). Die Micmac, einem Stamm, der zu den Algonkin gehörte, besaßen fast 50 Zeichen, die entweder identisch oder aber ähnlich wie altägyptische Hieroglyphen waren. Stein, Gold, Silber, Wasser, Regen, Frucht, Wider, Schaf, Mund, Männer ... und viele weitere Dinge wurden mit Zeichen beschrieben, dessen Parallele zum Alten Ägypten erstaunlich ist (s. Abbildung). Es gibt aber noch eine Reihe weiterer Parallelen zwischen der Alten und der Neuen Welt. Vor allen in der Kunst sowie der Religion zeigen sich oftmals die gleichen Motive. So etwa soll eine Figur gefunden worden sein, die eine ägyptische Gottheit darstellt. Doch der Fundort war Amerika. Auch wurden in Amerika verstorbene Menschen, die in dem jeweiligen Volk eine hohe soziale Position einnahmen, mit kostbaren Kopfmasken beerdigt. Der Fürst Pacal der Große von Palenque in Mexiko ist ein Beispiel von solchen Ritualen. Einige Autoren weisen sogar darauf hin, das es Kulturpflanzen wie Baumwolle und die Banane gibt, die von Menschen über den Ozean transportiert worden sein müssen (14). Auch das mysteriöse Phänomen der künstlichen "Schädeldeformationen" ist in Ägypten ebenso angewandt worden, wie in den Gegenden der Anden. Auch Inkas praktizierten diesen seltsamen Brauch, bei dem man Kleinkindern die Schädel mit Leder und Brettern nach Hinten verlängerte. Eine eigenartige Sitte, die heute nicht mehr erklärt werden kann.
Der Autor Johannes von Buttlar, aber auch andere Forscher, vermuten auch, daß das berühmte Seefahrervolk der Phönizier bereits lange vor Kolumbus "Westindien" erreicht hat. In New Mexiko, auf dem Hidden Mountain, findet sich ein Felsvorsprung, auf dem eine Botschaft eines Phöniziers namens Zakyneros eingraviert ist. Der Text ist in griechischen, phönizischen und kanaanäischen Lettern verfaßt und soll die Geschichte dieses Mannes erzählen. Dort steht angeblich, so die Übersetzerin Dixie Perkins, daß Zakyneros vor ca. 2400 Jahren in dieser Gegend der heutigen USA war, und dort im Exil lebte (15). Daneben liegen auch Parallelen zu keltischen Schriften und Namen bei nordamerikanischen Völkern vor. Zahlreiche Flußnamen der Algonkin-Indianer klingen nach keltischen Bezeichnungen. Barry Fell und Erik Reinert von der Harvard-Universität wollen sogar einen in Ogham-Zeichen verfaßten Text einer keltisch-phönizischen Expedition aus dem 5. Jahrhundert vor Christus im US-Bundesstaat Massachusetts entdeckt und übersetzt haben. Der Sprachwissenschaftler Barry Fell übersetzte sogar eine Inschrift in lybisch-ägyptisch, die davon erzählt, daß man die Inschrift in Gedenken an eine Expedition errichtete (16).
Nimmt all die Indizien - wobei hier nur ein Bruchteil genannt werden kann und soll - zusammen, so scheint es gar so, daß es in der alten Zeit über Jahrhunderte hinweg zwischen Europa/Afrika und Amerika einen regen Austausch gegeben hat. Die Kulturen auf beiden Seiten des Atlantiks scheinen Kenntnis voneinander besessen zu haben. Es stellt sich nur die Frage, wann genau diese Epoche anzusiedeln ist. Eine ganze Reihe von Autoren verweisen bei der Frage nach der Möglichkeit eines Kontaktes zwischen den "Welten" auch auf erstaunliche Landkarten der Vergangenheit. Am bekanntesten ist die des türkischen Admirals Piri Reis aus dem Jahre 1513. Sie zeigt neben der Küste und Teilen des Inlandes von Südamerika auch geographische Details der Antarktis, die in jener Zeit aber noch nicht entdeckt war (17). Setzt man frühe nautische Kenntnisse der Zivilisationen voraus, die eine Atantiküberquerung ermöglichten, ist diese Karte ein mögliches Erbe dieser dunklen Epoche.
Die Vertreter der Atlantis-Spekulation sind teilweise der Auffassung, daß alle bekannten Hochkulturen der Geschichte von diesem mythischen Inselreich "befruchtet" wurden. Sie denken bei Atlantis an eine Art Kolonialmacht, die in Ägypten, Mittel- und Südamerika aber auch Mesopotamien ihre Spuren hinterließ. Dabei verweisen sie immer wieder auf durchaus erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen diesen weit voneinander getrennt lebenden Völker. Es ist jedoch meiner Meinung nach unwahrscheinlich, daß diese Zivilisationen die "Reste von Atlantis" sind. Neben Parallelen sind auch deutliche Unterschiede offenkundig. Weitaus wahrscheinlicher ist es, daß sich alle dieses frühen Hochkulturen jeweils autark entwickelt haben. Dennoch ist die Annahme gerechtfertigt, daß es zwischen diesen, auch über Ozeane hinweg, Berührungen gab. Dabei wurde auf architektonischer, technischer und religiöser Ebene jeweils von dem anderen Volk etwas übernommen.
Auch die Inselzivilisation der Osterinsel im Pazifischen Ozean könnte hierzu gehören. Nicht nur, daß wir heute über die hunderten von Steinfiguren namens Moai staunen, sondern auch die Frage nach der Besiedlung ist offen. Auch hier vermuten einige Autoren wieder eine im Meer untergegangene Insel - ein ganzer Kontinent sogar -, die die Heimat einer Hochzivilisation war. Dieses Reich "Mu" soll der Ursprung der Völker Polynesiens einschließlich der Osterinsel und auch der Andenregion sein (18). Weltuntergangsszenarien wie die Sintflut in den Mythologien prä-inkaischer Völker und Nordamerikanischer Indianer dienen hierzu als mögliche Indizien.
Auch eine Überlieferung der Insel sagt, daß einst der König Hotu Matua in einem Land namens Maori im Erdteil Hiva regierte. Da der Könige bemerkte, daß das Land langsam im Meer versank, schickte er alle seine Untergebenen und Verwandten mit zwei Schiffen auf das Meer hinaus. Nachdem die Sintflut kam, "bemerkte er, daß die Erde bis auf ein kleines Stück, das Maori [Osterinsel] hieß, untergegangen war".
Tatsächlich aber ist die Herkunft der Kultur der Osterinsel ungewiß. Thor Heyerdahl konnte nachweisen, daß eine Besiedlung von der Pazifikküste Südamerikas möglich war. Dies schließt aber gleichzeitig nicht aus, daß, wie meist angenommen, auf der Osterinsel auch "Wellen" von Siedlern aus Polynesien ankamen. Noch heute zeugt die Osterinselkultur davon, daß hier einst zwei verschiedene Menschentypen lebten. Die einen waren die "Langohren" und die anderen die "Kurzohren". Besonders die "Langohren" sind ominös. Sie waren es, die den steinernen Moais ihr Gesicht verliehene, denn die Monumente haben alle eher unnatürlich aussehende Ohren.
Aufgeschlossene Geschichtsforscher verweisen indes auch auf Kulturparallelen zwischen der Andenregion und der Osterinsel. Die rätselhafte und sich im Dunkeln der Geschichte verlierende "Urkultur" von Tiahuanaco soll möglicherweise die Heimat der ersten Osterinsulaner gewesen sein. So ist es erstaunlich, daß wir in den
Anden - zum Beispiel in Cuzco und Sacsayhuaman - Bautechniken finden, wie sie auch auf der Osterinsel stehen. Mauern wurden mit gewaltige Steinklötzen ohne Mörtel errichtet, in dem die frühen Architekten die Monolithen mit zahlreichen Kanten ineinander verschachtelten (links). Übrigens eine architektonische Eigenart, die auch in der Türkei und Ägypten anzutreffen ist. Auch wissen Mythen der Inkas von Menschen zu berichten, die sehr große waren, rote Haare hatte und einst über das Meer verschwanden. Die "Langohren" sollen eben so ausgesehen haben.
Das Volk, das einstmals die Stadt Tiahuanaco hoch in den Anden am Titicacasee erbaute, ist heute unbekannt. Einige Thesen, die sich auf astronomische Ausrichtungen gewisser Bauten und Markierungen in Tiahuanaco stützen, besagen sogar, daß diese Stätte 15000 Jahre alt sein soll. Der Wissenschaftler Posnansky will diese Daten anhand von Makierungslinien erkannt haben, die Sonnenwenden etc. anpeilten. Da diese heute nicht mehr korrekt ausgerichtet sind, schloß er, daß die "Schiefe der Ekliptik" schuld daran sei, daß sich im Laufe der Jahrtausende die Visierlinien verschoben. Durch Rückrechnungen kam er dann auf diese faszinierenden Daten (19).
Colin Wilson und andere "Pupulärwissenschaftler" weisen auch darauf hin, daß die Kultur der Osterinsel und das Volk von Tiahuanaco beide "ähnliche" Skulpturen aus Stein errichtet. Hier jedoch erkenne ich keine unbedingten Ähnlichkeiten. Doch bei den steinernen Bildnissen in Tiahuanaco ist es bemerkenswert, wenn man dort Menschen abgebildet sieht, die Weißen ähneln. Es handelt sich hierbei um den bekannten Gott Viracocha, der, wie Quetzalcoatl in Mexiko, groß gewachsen, hellhäutig und blond war. Der Beschreibung nach als durchaus ein Mensch aus Europa. In Tiahuanaco bzw. in der nahe Ruinenstätte Puma-Punku begegnen wir noch einem anderen Phänomen. Dort liegen gewaltige Steinplatten wild umher, die einstmals mit Klammern aus Metall zusammengehalten wurden (links oben). Die Architekten "legten" - so schwer dies alleine schon ist! - die tonnenschweren Steinquadern aneinander und gossen in vorgefertigte Paßformen flüssiges Metall. Nach Erkalten hatte man so eine dauerhafte und sicher Verbindung der monströsen Steingiganten. Doch genau diese Art der Bautechnik wurde auch in Ollantaytambo (rechts oben), Kambodscha (links unten) und Ägypten (rechts unten) angewandt!
Weitaus interessanter als mutmaßliche Ähnlichkeiten des Aussehens von Osterinsel- und Tiahuanaco-Figuren, ist ein Fund, den Thor Heyerdahl bei einer Expedition machte. Bei der Ausgrabung eines der gewaltigen Moai-Bildnisse zeigte sich auf dessen Brust die Darstellung eine Schiffes mit Masten. Der Bautyp ist bis heute unbekannt, zeigt aber ein nicht gerade keines Schiff (20).
Neben der Osterinsel und einer wahrscheinlichen Besiedlung von Südamerika her ist auch die Insel Nan Madol im Pazifik ein Rätsel. Dort stehen gewaltige Anlagen und Terrassen aus Basaltstein mitten auf einer sehr kleinen Insel. Urheber und Zweck dieser aus dem Bild der Südseearchitektur fallenden Gebäude ist vergessen. Nan Madol ist aber einsam und verlassen in den Reihen der frühen Kulturverbindungen, da sich keine Ähnlichkeit zu anderen Baustilen in irgendeinem nahen Erdteil zeigen. Auch lokale Mythologien sind nicht sehr hilfreich, die schlicht alles "Göttern" zusprechen und selber keine nähren Informationen geben können.
Bei der Osterinsel liegt der Vorteil in einer geschichtlichen Betrachtung darin, daß viele der alten Mythen und Legenden und eine ganze Reihe von Schrifttafeln erhalten sind. Diese Schrift jedoch ist bis heute nicht entziffert. Im Frühling 1999 glaubte jedoch ein Deutscher Hobbyforscher in den Hieroglyphen Sternenkonstellationen erkannt zu haben, die den frühen Seefahrern zur Navigation dienten. Leider waren die Informationen über diese Interpretation spärlich und ein Kontakt von meiner Seite mit dem Forscher ist bisher
erfolglos geblieben. Auch wenn es anzuzweifeln ist, daß die Osterinsulaner Sternbilder kannten, die auch wir heute nutzen, so ist diese Schrift noch in anderer Hinsicht interessant. Stellt man die Hieroglyphen der Rongo-Rongo-Schrift den Zeichen der Indus-Kultur gegenüber, zeigen sich frappierende Ähnlichkeiten (s. Abbildung) (21). Beide Schriften sind bis heute nicht entziffert, weshalb leider nicht gesagt werden kann, ob die sich ähnelnden Zeichen auch gleiche oder identische Bedeutungen haben.
Wann alle die hier angesprochenen kulturellen Kontakte stattfanden - wenn überhaupt -, ist völlig unklar. Entdeckungen vor der Küste Japans, die seit einigen Jahren vor allem im Internet für Furore sorgen, lassen zeitliche Dimensionen erneut in ein anderes Licht rücken. Denn vor der Küste Japans soll es eindeutig künstliche Strukturen geben, dessen Alter man vorsichtig auf 12000 Jahre beziffert (Skizze rechts). Bereits 1985 wurden sie von Tauchern entdeckt, aber bis heute ist die Frage, ob sie künstlich oder natürlich sind, ungeklärt geblieben (22).
Frühe Seefahrt über den Atlantik hinweg ist nicht nur vorstellbar, sondern scheint sogar wahrscheinlich zu sein. Es bedarf einer gründlichen Analyse aller Indizien, Funde und der Parallelen religiös-mythischer Weltanschauungen, um hier jedoch eine klare und verbindliche Aussagen machen zu können.
Anmerkungen:
1 - Das Buch Mormon. Frankfurt am Main 1985
2 - s. z. B.: Heyerdahl, Thor: Kon-Tiki. Berlin 1949/1961 & Heyerdahl, Thor: Aku-Aku. Berlin o.J.
3 - Stadelmann, Rainer: Die ägyptischen Pyramiden, 2. Aufl., Mainz 1991 & Haase, Michael: Das Rätsel des Cheops. München 1998
4 - Die großen Rätsel: Die Sintflut, WDR, 12. August 1998
5 - z. B.: Hancock, Graham: Spiegel des Himmels. München 1998
6. Meldung von Bild der Wissenschaft online vom 24. September 1999
7 - Rivet, Paul: Alt-Mexiko. München 1954
8 - 3sat, 15. Januar 1999
9 - z. B.: Braem, Harald: Die Geheimnisse der Pyramiden. München 1994
10 - Terra X: Die Insel des Drachenbaumes. Video (München) 1993
11 - nach www.ufos.de/aktuelle_nachrichten(news/news20.html vom 22. Februar 1999
12 - Mumien voller Hasch, in: GEO Nr. 19/1992 & The Mystery of the Covaine Mummies, Channel 4, 8. September 1996
13 - s: Bürgin, Luc: Geheimakte Archäologie. München1998
14 - s. z. B.: Sudhoff, Heinke: Sorry, Kolumbus. Bergisch-Gladbach 1990 & Irwin, Constance: Kolumbus kam 2000 Jahre zu spät. Wien 1963
15 - Buttlar, Johannes von: Die Wächter von Enden. München 1993 (auch als Video)
16 - Sudhoff, Heinke: Sorry, Kolumbus. Bergisch-Gladbach 1990 & Braem, Harald: Die Geheimnisse der Pyramiden. München 1994
17 - Hapgood, Charles H.: Maps of the ancient Sea Kings. Kempton, USA, 1996
18 - z. B.: Blumrich, Josef F.: Kasskara und die sieben Welten. Wien 1979
19 - z. B.: Fischinger, Lars A: Tiahauanaco / Puma-Punku - eien Herausforderung an die Archäologie, in: New Scientific Times Nr. 1/1996
20 - Terra X: Das Geheimis der Osterinsel. (Video) München 1993
21 - Berlitz. Chales: Der 8. Kontinent. München 1995
22 - s. hierzu z. B.: Rattmann, Roland R.: Monumente unter dem Meer, Internetartikel