altesgemäuer schrieb:Trotzdem gibt es meiner Meinung nach überall die Gemeinsamkeit, dass ein Dämon
1. eine Entität, ein Seiendes ist, das
2. niemals gut, sondern eine entgegenwirkende, unheilsstiftende, durcheinanderbringende, unheilende
3. Macht, Kraft besitzt, die
4. dem Leben des (einzelnen) Menschen schaden kann
5. Besitz über einen Menschen ergreifen kann.
Da kann ich so nicht zustimmen. Vor allem Punkt 2 ist schlicht christliche Anschauung.
altesgemäuer schrieb:Ein Indiz für die Existenz von Dämonen ist eben das weltweite Vorhandensein von Geschichten über Dämonen. Es könnte auf eine universelle Erfahrung oder ein tief verankertes Glaubenssystem hinweisen, das die Existenz von Dämonen beinhaltet.
Nur wenn man einfach allem, was in etwa der christlichen Vorstellung eines Dämons entspricht diesen Begriff überstülpt. Ein
Loa ist kein Dämon, das nordische Hugr ist keine Entität sondern Eigenschaft des Menschen, die japanischen
Kami sind völlig anders als Dämonen.
Was es weltweit gibt sind Besessenheitstraditionen - und das war es dann auch an Gemeinsamkeiten.
Es wird zwar klar, was du unter Dämon verstehst, es handelt sich dabei aber nicht um eine zu verallgemeinernde Vorstellung und die Studien die du anführst (das meiste kannte ich tatsächlich schon) stützt diese Vorstellung auch nicht.
Ich persönlich halte die heutige westliche Vorstellung von Dämonen für völlig verzerrt und in vielen Dingen für fehlerhaft. Ich kann aber auch grundsätzlich mit der dahinter stehenden Gut/Böse Dichotomie nichts anfangen.
Du siehst, es scheitert schon daran sich darauf zu einigen, was ein Dämon überhaupt ist. Zu sagen wie der aussieht wird dann völlig unmöglich. Bzw. ist es eben abhängig von den eigenen kulturellen Hintergründen und Glaubensinhalten.