altesgemäuer schrieb:Christ glaubt man halt, dass die unverwechselbare Person (also die "Auferstehung des Fleisches") aufersteht und den Tod überdauert.
Was Sie beschreiben, ist wohl eher Seelenwanderung, als Auferstehung.
Es gibt Christen, die glauben, dass eine immaterielle Seele den Tod überdauert, weil sie in Platons Falle gegangen sind. Es gibt aber auch Christen, die das nicht tun und die sind trotzdem Christen. Auferstehung des Fleisches bedeutet (nach meinem persönlichen Verständnis) nicht, daß eine gasförmige Seele aus dem Körper austritt, die irgendwie in Körperform herumwandert. Das sagt ja auch schon der Begriff: Es geht ja nicht um Auferstehung der Seele, sondern um Auferstehung des Fleisches, also des Körpers.
Vollkommen im Einklang mit der modernen Naturwissenschaft kann man davon ausgehen, dass der Mensch, wenn er stirbt, komplett stirbt: seine an sein Gehirn gebundenen geistigen Fähigkeiten erlöschen komplett und sein Bewusstsein verschwindet. Ebenso sein Körper.
Der Mensch kann trotzdem als Körper und Bewusstsein wiederauferstehen, wenn man einen allmächtigen und allwissenden Gott annimmt (nur eine nicht zu verifizierende Glaubens-Hypothese...) der in der Lage ist, nicht nur den Kosmos zu erschaffen und zu erhalten, sondern auch alles im Kosmos komplett zu rekonstruieren, wenn es verloren gegangen ist. Die komplexe Information, als die sich ein Mensch beschreiben lässt, kann zu einem von Gott ausgewählten Zeitpunkt wiederhergestellt werden, wie eine Datei, die aus Gottes unendlicher Festplatte rekonstruiert werden kann (Metapher). Darauf darf man als Christ vertrauen und hoffen.
In einer so verstandenen Auferstehungslehre ist kein Raum für Gespenstererscheinungen oder Seelen, die wie kleine Mäuslein aus dem Mund der Verstorbenen entfleuchen.
Vor diesem Hintergrund wage ich die Einschätzung, daß Lichter, die im Raum herumwandern, nichts mit Verstorbenen zu tun haben, sondern ein in irgendeiner Weise physikalisches oder biophysikalisches Phänomen sind.