Schattenmenschen, Drogenschaden oder sensibilisiert?

Heide_witzka schrieb:Ist eine Psychose, die mit Glücksgefühlen einhergeht, eine Psychose oder brauchts auch hier zur Diagnose den Leidensdruck?

Zum Einen kann der Leidensdruck auch bei den Angehörigen, dem Umfeld bestehen, auch wenn das nachrangig ist. Zum Anderen kannst du mit ner Glückspsychose kaum in der Gesellschaft bestehen - geregelte Arbeit, Kinderbetreuung und grundsätzlich sozialverträgliches (bis hin zur Frage der Strafbarkeit) Verhalten sind da kaum möglich. Der Patient entwickelt auch da einen Leidensdruck.
Ich hatte dich schon auf einen viel gravierenderen Fall hingewiesen, wo das nicht mehr hinhaut. Die antisozialen Persönlichkeitsstörungen (auch Psychopath). Die haben 0 Leidensdruck und funktionieren in unserer Gesellschaft tadellos. Da leidet, wenn, dann tatsächlich nur das Umfeld. Zusätzlich gibt es, gerade weil die nicht leiden, praktisch keine sinnvolle Therapie.

@LookAtTheMoon

LookAtTheMoon schrieb:Ich habe komplett alleine an an einen sicheren Ort konsumiert, mir ging es Mental allerdings nicht so gut.

also stimmten set und setting überhaupt nich, plus die dosierung. und wenn es dann evtl auch noch deine ersten erfahrungen mit diesen drogen waren, dann war das von dir wirklich verantwortungslos und einfach nur dumm, sorry.
ich mein man bereitet sich doch auf so eine erfahrung vor. man findet ja nich ma eben lsd und cannabis in der hosentasche und denkt sich "ouh. na das probier ich ma". kann ich nicht nachvollziehen wie man so handeln kann, aber gut das hilft dir jetzt auch nicht mehr.

paxito schrieb:Ich kann dir nur dringend davon abraten dich auf einer spirituellen oder esoterischen Ebene näher mit diesen Wesen befassen zu wollen.

davon würde ich jetzt auf jeden fall auch abraten. und ich würde durchaus die hilfe und den rat von einem/r psychiater/in oder einem/r psychologen/in in anspruch nehmen. es gibt sehr gute die nich sofort zur ner stationären behandlung raten und die dem thema drogenkonsum und deren folgen nicht komplett abgeneigt sind und auch eine spirituelle sichtweise zu diesem thema haben. man muss sie halt nur finden. ich würde mich bei der parapsychologischen beratungsstelle nach einem/r therapeuten/in in deiner umgebung erkundigen.

https://www.parapsychologische-beratungsstelle.de/Beratung_Information/

Hab von dem ganzen zeug auch ein Drogenschaden davon getragen :D

Aber um zum Thema bei zu tragen.

Phantasie, Sehnsüchte sowie Emotionen sind die Bausteine eines Jeden "Trips".

@LookAtTheMoon
Dass du das Gefühl immer noch haben kannst nachdem du Cannabis konsumiert hast oder Meditierst liegt wohl daran dass deine erste Erfahrung damit im Zusammenhang mit LSD und Cannabis hattest, weshalb es eine enorme Emotionale Erfahrung für dich war, die sich so in dein "Emotionales Gedächtnis" eingebrannt hat.

Dass du sie jetzt durch den Konsum von Cannabis (Gefühlsverstärker) wieder nachfühlen, dir vorstellen oder "Einbilden" kannst.

Zur Meditation, du bist Wahrscheinlich ein sehr Emotionaler Mensch und du bist dir deiner Gefühle sehr bewusst. Durch den Drogenkonsum ist dein Bewusstsein wohl dahingehend Sensibilisiert dass du in dieser Gefühlswelt geübt bist und es dir deshalb leichter fällt auch nüchtern dieses und andere Gefühle durch reine Konzentration zu "provozieren".

paxito schrieb:Ich könnte dir ne ganze Reihe von Beispielen nennen, wo der Konsum von THC zu langanhaltende und/oder wiederkehrende Halluzinationen auslöste.

Ach? Statistisch gesehen wundert es mich, dass du da angeblich so viele kennst. Dafür ist THC nun wirklich nicht bekannt.

@Heide_witzka
Eine Psychose kann auch ohne Leidensdruck bestehen.

sidnew schrieb:Ach? Statistisch gesehen wundert es mich, dass du da angeblich so viele kennst. Dafür ist THC nun wirklich nicht bekannt.

Die allermeisten bekommen durch THC keine Halluzinationen, erst Recht keine Psychosen. Wenn man aber zu Psychosen und/oder Halluzinationen neigt, sollte man die Finger davon lassen. Leider bemerken diese Neigung viele erst, wenn sie bereits Probleme haben und tatsächlich spielt THC da recht häufig eine Rolle, zumindest soweit ich das erfahren habe.

bumbala schrieb:Eine Psychose kann auch ohne Leidensdruck bestehen.

Dasb sehe ich genauso.
Dis Diskussion ging mit @paxito in einem anderen Thread darum ob es Wahn auch ohne Leidensdruck geben kann.
Da waren wir unterschiedlicher Meinung.

@Heide_witzka
achso, alles klar :)

LookAtTheMoon schrieb am 11.07.2021:Nachdem ich letztes Jahr mit LSD und Cannabis rumexperementierte sind mir Schattengestallten erschienen.

Die Wahninhalte, dass irgendwelche Schattenmenschen oder der Slender Man einen verfolgt, oder auch z.B. die Nähe zu Manitu angeblich zu spüren, sind Nachwirkungen, welche auch nach Monaten des Konsums von Halluzinogenen wie LSD auftreten, auch in Form von Flashbacks.

https://www.drugcom.de/news/bleibende-halluzinationen-nach-lsd-trip/

Am besten, du liest und informierst dich dahingehend gründlich einmal.
Dann dürften dir auch deine Ängste genommen werden - eben, weil sie vollkommen erklärbar sind als psychisches Phänomen.

Persönlich glaube ich trotzdem das es vom THC ausgelöst wurde, vom LSD hatte ich nämlich keine großen Nachwirkungen.

LookAtTheMoon schrieb:Persönlich glaube ich trotzdem das es vom THC ausgelöst wurde, vom LSD hatte ich nämlich keine großen Nachwirkungen.

Nicht auszuschließen.

Enthält Cannabis wenig CBD und viel THC, so hat die Wirkung einen stärker halluzinogenen Charakter und ist häufiger von Wahnvorstellungen und Halluzinationen geprägt als „normaler“ Cannabis mit höherem CBD-Gehalt.

@FlamingO
Also ich habe selber fast 20 Jahre gekifft, und nahezu mein ganzes Umfeld hat gekifft oder kifft immer noch, aber noch nie hatte ich oder jemand aus meinem Umfeld von Cannabis Halluzinationen gehabt.

Selbst bei LSD ist das nicht immer gegeben. Okay, kommt denn wohl auf die Dosierung an.

skagerak schrieb:Also ich habe selber fast 20 Jahre gekifft

Und ich vor 20 Jahren. :)

Nach einem Joint in Amsterdam hatte ich mal einen furchtbar schlechten Trip erlebt mit massiver Angst vor allem Möglichen. Ich war einer Panik nahe. Die teils stark veränderten Wahrnehmungen wie bspw. in Form von visuellen Verzerrungen (da Cannabis Einfluss auf den Sehnerv haben kann) können da durchaus auch mit Halluzinationen verwechselt werden. Es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn ich da auch "Schattenmenschen" zu sehen gewähnt hätte.
Meine zwei Freundinnen damals hatten hingegen durchweg angenehme Gefühle und Wahrnehmungen vom gleichen Zeug.

Wie bei allen Drogen kommt es wohl darauf an, wie jemand die jeweilige Substanz verträgt. Ein Kumpel von mir war mal nach einem Glas Eierlikör-Sekt knülle daniederliegend, während so manche Omi das Gebräu flaschenweise süffelt.

skagerak schrieb:Okay, kommt denn wohl auf die Dosierung an.

U.a. auch, ja.

skagerak schrieb:Also ich habe selber fast 20 Jahre gekifft, und nahezu mein ganzes Umfeld hat gekifft oder kifft immer noch, aber noch nie hatte ich oder jemand aus meinem Umfeld von Cannabis Halluzinationen gehabt.

Dann sei doch froh drum?

@FlamingO
Ja, ist wohl sehr individuell von Mensch zu Mensch.

paxito schrieb:Dann sei doch froh drum?

Klang das so als wenn ich es schade finde?
Ich wollte damit nur ausdrücken dass ich noch nie verstanden habe, wie die Leute darauf kamen dass man davon Hallus bekommen kann.

Die Wahrnehmung kann sich verändern, meiner Erfahrung nach, aber Hallus kenne ich in dem Zusammenhang nicht.

Vielleicht muss man eine gewisse Veranlagung dafür haben?

skagerak schrieb:Ja, ist wohl sehr individuell von Mensch zu Mensch.

Genau. Stoffe, deren Konsum zu Veränderungen der Hirnaktivitäten führt, was sich durch Veränderungen
im Denken, der Wahrnehmung und/oder des Verhaltens zeigt, wirken auf unterschiedliche Menschen unterschiedlich.
Kein Drogenkonsum gleicht dem anderen, da er sich im Rahmen des Zusammentreffens der Faktoren Individuum (Gesundheitszustand, mentale Verfassung, Gemütslage), Substanz und Umfeld vollzieht.

FlamingO schrieb:Genau. Stoffe, deren Konsum zu Veränderungen der Hirnaktivitäten führt, was sich durch Veränderungen
im Denken, der Wahrnehmung und/oder des Verhaltens zeigt, wirken auf unterschiedliche Menschen unterschiedlich.

ich habe mit 19 Jahren einmal gekifft und dann nie wieder.
Sah bei geschlossenen Augen bucklige Katzen, vor denen ich mich damals fürchtete.
Später dann wurde ich Katzenliebhaberin und besaß zwei davon, die ich leider kürzlich einschläfern musste.
Nur mal so nebenbei erwähnt, wie unterschiedlich Menschen reagieren.
Frage mich heute noch, ob ich Drogen weiter konsumiert hätte, wenn mir was bildlich angenehmes vorgegaukelt wurde.

AgathaChristo schrieb:Frage mich heute noch, ob ich Drogen weiter konsumiert hätte, wenn mir was bildlich angenehmes vorgegaukelt wurde.

Das ist natürlich ein interessanter Aspekt.
Wer positive Erfahrungen mit Drogen macht, wird diese Gefühle wiederholen mögen.
Wer - wie du und ich - mit einer Substanz (in diesem Falle Marihuana) negatives Erleben verbindet, wird eher die Finger davon lassen.
Und von harten Drogen wie LSD, Heroin oder anderem mal ganz zu schweigen. Da hätte ich viel zu viel Angst, wie sich das auf mich - unkontrollierbar - auswirken könnte.

FlamingO schrieb:Wer - wie du und ich - mit einer Substanz (in diesem Falle Marihuana) negatives Erleben verbindet, wird eher die Finger davon lassen.

Das hab ich schon oft gehört. Ist ja auch ganz natürlich.
Bei meinem Kumpel kann das seine Psychosen ausgelöst haben, also vorzeitig sozusagen, da er schon mit 15 angefangen hat zu kiffen.
Seine Diagnose lautet Angst und halluzinatorische Schizophrenie, die denn vermutenderweise endgültig durch Psilocybin ausgelöst wurde.
Hatte aber auch die Veranlagung. Hatte sein Vater auch, und sein Bruder ganz schlimm mittlerweile. Die aber nicht drogeninduziert.

Naja, wie dem auch sei, jedenfalls hat es bei denen nicht zu irgendeinem Geisterglaube oder so geführt, um mal beim Thema zu bleiben.