snowflakes schrieb:Vielleicht liegt es daran, dass sich heutzutage generell viele Menschen unglaublich ähnlich sehen? Besonders diejenigen, die in Gruppen auftreten.
Hinzu kommt wohl, dass man sich, vor allem, wenn es schnell geht, eher einen Gesamteindruck merkt als Details von jedem einzelnen bzw ein gemeinsames Merkmal, wie zB eine Uniform. Gruppe, vier Leute, gleichen Alters, und schon ist der Eindruck fertig. Schaffneruniform ist auch gleich Schaffner.
Genau aus diesem Grund erhält man oft bei Zeugenbefragungen genau so viele unterschiedliche Beschreibungen, wie es Zeugen gab. Kaum wer sieht, schon gar nicht bei flüchtigen Begegnungen, wirklich genau hin oder konzentriert sich in seiner Beobachtung dabei auf Dinge, die nicht jeder gemein hätte (wie zB Augenfarbe, Form der Ohren, der Fingernägel [mit oder ohne Halbmonde], etc].
Was ja auch in normalen Alltag und/oder wenn man Leute nur für ein paar Sekunden sieht, auch gar nicht nötig ist.
Aber letztendlich führt dieses nicht genaue Beobachten dann dazu, dass man sich fast immer
falsch erinnert.
Wie ließ Doyle schon vor ca 150 Jahren Holmes so schön sagen?
"Watson, sie sehen, aber sie beobachten nicht".