Wo ist die HÖLLE ?
10.10.2005 um 16:45In christlichen und nichtchristlichen Religionsgemeinschaften und Sekten wird die Hölle meist als ein möglicher Ausgang des so genannten Jüngsten Gerichts gesehen, als Strafe der Verdammnis, im Gegensatz zum Zustand absoluter Glückseligkeit (genannt "Paradies", "ewiges Leben" oder "Himmel") und in Abgrenzung zum Fegefeuer. In die Hölle gelange der Mensch, der sich nicht entsprechend gewisser Verhaltensregeln der jeweiligen Religionsgemeinschaft verhalte bzw. deren Glauben nicht teile.
Während die Hölle in einigen Weltreligionen (s. u.) der Läuterung dient und ein Ende hat (entweder insgesamt oder zumindest für jeden einzelnen) und somit ein Mittel der Besserung ist, geht die Lehre der großen christlichen Religionsgemeinschaften von einer ewigen Hölle aus -- einer Strafe als unveränderlichem Zustand, nicht als endlichem Vorgang.
Das Höllentor nach Szenen aus dem Inferno, aus der Göttlichen Komödie. Erster Bronzeguss des Portals (posthum erfolgt), Musée Rodin
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Das Höllentor nach Szenen aus dem Inferno, aus der Göttlichen Komödie. Erster Bronzeguss des Portals (posthum erfolgt), Musée Rodin
Die Hölle wird im westlichen Kulturraum häufig als Höllenrachen, als lodernder Flammenort und auch als Höllenberg dargestellt. Die Ostkirche kennt auch den Feuerfluss und den Drachenschlund. Berühmte Bildnisse stammen von Malern wie Hieronymus Bosch (1450-1516), Hans Memling (vermutlich 1433/1440-1494), Luca Signorelli (vermutlich 1445/50-1523), Peter Paul Rubens (1577-1640) Sandro Botticelli (1445-1510 ?) mit seinem Bildzyklus (siehe Auszug aus der Miniaturen-Handschrift rechts), Beschreibungen von Schriftstellern wie Dante Alighieri (1265-1321). Dantes Hauptwerk Die Göttliche Komödie ist eine Art literarische Jenseitswanderung durch Hölle, Fegefeuer und Paradies, mit Wiedertreffen alter Bekannter und Honoratioren aus Florenz, ein Ort fürchterlicher körperlicher Qual mit strafenden Riesen, lachenden Teufeln und abgestuften Strafen. Im hier gezeigten Bild peitschen Teufel z. B. Kuppler und Dirnen. In der Nachfolge Dantes entstand eine Vielzahl genauerer Ortspläne (so die sieben Sündenstufen, die 9 Höllenkreise - die Vorhölle ist als zehnter Kreis gedacht), Lagebeschreibungen und Bewohnerverzeichnisse.
Die Hölle ist im mittelalterlichen Weltbild jener "Einschlagkrater" den Luzifer bei seinem Sturz aus dem Paradies hinterlassen hat. Er ist ein in 9 konzentrischen Kreisen angeordnetes Loch. Im Mittelpunkt der Erde, dem innersten Höllenkreis steckt Luzifer. Von dort geht es zur südlichen Hemisphäre und zum Purgatorium: dem Läuterungsberg mit seinen sieben Stufen oder Ringen hinauf zu Spitze, dem Ort des irdischen Paradieses, dem Garten Eden. Über ihm wölben sich neun himmlische Sphären, die wiederum umgeben sind vom Empyreum, jener höchst himmlischen Sphäre als Sitz der neun Engelsordnungen und Gottes. In den Höllentrichter kommt man durch das Höllentor. Ist man da hindurch, folgt eine Art Zwischenreich, wo diejenigen geplagt werden, die im Leben zu feige waren, sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden.
Es schließt sich der Höllenfluss Acheron an, auf dessen anderer Seite der Limbus liegt, wo die tugendhaften Heiden in gramvoller Sehnsucht, aber ohne körperliche Leiden, ihr Schattendasein fristen. Immerhin können beispielsweise - so argumentierte das westliche Mittelalter - die geehrten Philosophen und Schriftsteller des Altertums: Homer, Horaz, Ovid und Lucan, "nichts dafür", dass sie vor der Zeit Christi gelebt haben. Dennoch ist ihnen schon allein aus diesem Grund das Paradies verwehrt. Im zweiten Kreis der Hölle werden die Wollüstigen gepeinigt, im dritten die Schlemmer. Dann folgen die Kreise der Geizigen und Verschwender sowie der Jähzornigen und Trägen. Kreis 5 ist auch der Ort des Höllenflusses Styx und der Stadt Dis. Im 6. Kreis hausen die Ketzer und Gottlosen, im 7. Mörder, Selbstmörder, Gotteslästerer, Sodomiten, Wucherer. Der achte Kreis ist Kupplern vorbehalten, Verführern, Schmeichlern, Huren. Außerdem sind hier versammelt: Korrupte in kirchlichen oder öffentlichen Ämtern, Simonisten, Zauberer, Wahrsager, Heuchler, Diebe, Räuber, falsche Ratgeber, Häretiker und Zwietrachtstifter und, und, und. Im neunten Kreis schließlich steckt der ärgste Teufel, Luzifer, und peinigt die schlimmsten Sünder der Menschheitsgeschichte: Judas, Cassius und Brutus, die Mörder und Verräter des himmlischen und irdischen Kaisers.
Das Tor zur Hölle - Mittelalterliche Darstellung des Eingangs
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Das Tor zur Hölle - Mittelalterliche Darstellung des Eingangs
Im Zeitalter der Aufklärung, und z. T. bis heute, wurde die Hölle als eine angstauslösende Metapher verstanden, welche durchaus für weltliche Zwecke eingesetzt wurde (und wird) und "die erfunden werden müsste, wenn es sie nicht gäbe" (Nicolas Sylvestre Bergier in der Encyclopädie Française von Denis Diderot, 1772), eine Einstellung, die nach Ansicht nicht nur von Kritikern die Autoren der Bibel viele Jahrhunderte früher vorweggenommen haben (Ijob 11,8; Mt 5,22; Mt 5,29; Mt 10,28; Mt 11,23; Mt 16,18; Mt 18,9; Mt 23,15; Mt 23,33; 1 Kor 15,55; Jak 3,6; Offb 1,18).
Was denkt ihr darüber?
Kommen böse Menschen wirklich in die Hölle?
Haben wir überhaupt eine Chance der Hölle zu entkommen?
Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war.
Baden regiert die Welt.
Während die Hölle in einigen Weltreligionen (s. u.) der Läuterung dient und ein Ende hat (entweder insgesamt oder zumindest für jeden einzelnen) und somit ein Mittel der Besserung ist, geht die Lehre der großen christlichen Religionsgemeinschaften von einer ewigen Hölle aus -- einer Strafe als unveränderlichem Zustand, nicht als endlichem Vorgang.
Das Höllentor nach Szenen aus dem Inferno, aus der Göttlichen Komödie. Erster Bronzeguss des Portals (posthum erfolgt), Musée Rodin
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Das Höllentor nach Szenen aus dem Inferno, aus der Göttlichen Komödie. Erster Bronzeguss des Portals (posthum erfolgt), Musée Rodin
Die Hölle wird im westlichen Kulturraum häufig als Höllenrachen, als lodernder Flammenort und auch als Höllenberg dargestellt. Die Ostkirche kennt auch den Feuerfluss und den Drachenschlund. Berühmte Bildnisse stammen von Malern wie Hieronymus Bosch (1450-1516), Hans Memling (vermutlich 1433/1440-1494), Luca Signorelli (vermutlich 1445/50-1523), Peter Paul Rubens (1577-1640) Sandro Botticelli (1445-1510 ?) mit seinem Bildzyklus (siehe Auszug aus der Miniaturen-Handschrift rechts), Beschreibungen von Schriftstellern wie Dante Alighieri (1265-1321). Dantes Hauptwerk Die Göttliche Komödie ist eine Art literarische Jenseitswanderung durch Hölle, Fegefeuer und Paradies, mit Wiedertreffen alter Bekannter und Honoratioren aus Florenz, ein Ort fürchterlicher körperlicher Qual mit strafenden Riesen, lachenden Teufeln und abgestuften Strafen. Im hier gezeigten Bild peitschen Teufel z. B. Kuppler und Dirnen. In der Nachfolge Dantes entstand eine Vielzahl genauerer Ortspläne (so die sieben Sündenstufen, die 9 Höllenkreise - die Vorhölle ist als zehnter Kreis gedacht), Lagebeschreibungen und Bewohnerverzeichnisse.
Die Hölle ist im mittelalterlichen Weltbild jener "Einschlagkrater" den Luzifer bei seinem Sturz aus dem Paradies hinterlassen hat. Er ist ein in 9 konzentrischen Kreisen angeordnetes Loch. Im Mittelpunkt der Erde, dem innersten Höllenkreis steckt Luzifer. Von dort geht es zur südlichen Hemisphäre und zum Purgatorium: dem Läuterungsberg mit seinen sieben Stufen oder Ringen hinauf zu Spitze, dem Ort des irdischen Paradieses, dem Garten Eden. Über ihm wölben sich neun himmlische Sphären, die wiederum umgeben sind vom Empyreum, jener höchst himmlischen Sphäre als Sitz der neun Engelsordnungen und Gottes. In den Höllentrichter kommt man durch das Höllentor. Ist man da hindurch, folgt eine Art Zwischenreich, wo diejenigen geplagt werden, die im Leben zu feige waren, sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden.
Es schließt sich der Höllenfluss Acheron an, auf dessen anderer Seite der Limbus liegt, wo die tugendhaften Heiden in gramvoller Sehnsucht, aber ohne körperliche Leiden, ihr Schattendasein fristen. Immerhin können beispielsweise - so argumentierte das westliche Mittelalter - die geehrten Philosophen und Schriftsteller des Altertums: Homer, Horaz, Ovid und Lucan, "nichts dafür", dass sie vor der Zeit Christi gelebt haben. Dennoch ist ihnen schon allein aus diesem Grund das Paradies verwehrt. Im zweiten Kreis der Hölle werden die Wollüstigen gepeinigt, im dritten die Schlemmer. Dann folgen die Kreise der Geizigen und Verschwender sowie der Jähzornigen und Trägen. Kreis 5 ist auch der Ort des Höllenflusses Styx und der Stadt Dis. Im 6. Kreis hausen die Ketzer und Gottlosen, im 7. Mörder, Selbstmörder, Gotteslästerer, Sodomiten, Wucherer. Der achte Kreis ist Kupplern vorbehalten, Verführern, Schmeichlern, Huren. Außerdem sind hier versammelt: Korrupte in kirchlichen oder öffentlichen Ämtern, Simonisten, Zauberer, Wahrsager, Heuchler, Diebe, Räuber, falsche Ratgeber, Häretiker und Zwietrachtstifter und, und, und. Im neunten Kreis schließlich steckt der ärgste Teufel, Luzifer, und peinigt die schlimmsten Sünder der Menschheitsgeschichte: Judas, Cassius und Brutus, die Mörder und Verräter des himmlischen und irdischen Kaisers.
Das Tor zur Hölle - Mittelalterliche Darstellung des Eingangs
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Das Tor zur Hölle - Mittelalterliche Darstellung des Eingangs
Im Zeitalter der Aufklärung, und z. T. bis heute, wurde die Hölle als eine angstauslösende Metapher verstanden, welche durchaus für weltliche Zwecke eingesetzt wurde (und wird) und "die erfunden werden müsste, wenn es sie nicht gäbe" (Nicolas Sylvestre Bergier in der Encyclopädie Française von Denis Diderot, 1772), eine Einstellung, die nach Ansicht nicht nur von Kritikern die Autoren der Bibel viele Jahrhunderte früher vorweggenommen haben (Ijob 11,8; Mt 5,22; Mt 5,29; Mt 10,28; Mt 11,23; Mt 16,18; Mt 18,9; Mt 23,15; Mt 23,33; 1 Kor 15,55; Jak 3,6; Offb 1,18).
Was denkt ihr darüber?
Kommen böse Menschen wirklich in die Hölle?
Haben wir überhaupt eine Chance der Hölle zu entkommen?
Gott hat den Menschen erschaffen, weil er vom Affen enttäuscht war.
Baden regiert die Welt.