skagerak schrieb:Ich hätte gerne etwas in meiner Nähe gehabt, in oder um Flensburg herum halt.
In und um Flensburg spukt es nicht. Höchstens vielleicht um Mitternacht im "Mauseloch" - da tanzen dann die Geistermäuse.
@Lukascasi @Schnapspraline und andere Geistergläubige
Zwar aus der Mottenkiste, aber leider immer noch gültig:
Ich habe 2006 zusammen mit einem befreundeten Medizinjournalisten versucht, ein Buchprojekt über juvenilie Paranoia am Beispiel von Verschwörungstheorien, Geisterglauben, UFOs & Co. zu realisieren. Im Zuge der Recherchen stiess ich auf dieses Forum.
Das Buchprojekt ist gestorben - ich bin geblieben, u.a. weil ich festgestellt habe, dass es hier einige wirklich im psychologisch-medizinischen oder auch nur im psychosozialen Sinne hilfebedürftige Menschen gibt, denen eine Zementierung ihrer Probleme durch Unterstützung ihrer Einbildungen eher schadet als nützt.
Ich schreibe meine Argumente nicht unbedingt nur für die, die hier wirre Thesen verbreiten. Ich will nur nicht jeden Blödsinn unwidersprochen stehen lassen, denn theoretisch können das hier geschriebene ja rd. sieben Milliarden Menschen bis in alle Ewigkeit nachlesen.
Ausserdem will ich nicht den Eindruck entstehen lassen, Allmystery sei nur von Ewiggestrigen und Hohlbirnen bevölkert.
Wäre es denn besser, ich würde, um des Diktates der Harmonie willen, zu jedem hier geschriebenen Kram "Ja und amen" sagen?
Leute, die mit Ausserirdischen Sex haben, deren Stuhlgang mit Gehirngedankenkontrollstrahlen aus der Steckdose kontrolliert wird, die Poltergeister im Kühlschrank haben, die ihnen das Bier austrinken oder die von Weltverschwörungen jüdischer Reptilioden schwafeln, haben für mich keinen Diskussionswert. Höchstens einen im Grenzbereich zwischen Amüsement und beruflichem Interesse. (Ich arbeitete bis Corona in der Psychiatrie).
Wer keine "real nicht erklärbaren Erlebnisse" hatte, kann nicht über Mystery diskutieren? Okay, wer noch nie ermordet wurde, kann nicht über Mord diskutieren. Ob er es hinterher kann, darüber mögen Mystery-Fans befinden.
Nur weil jemand behautet, er hätte etwas gesehen/erlebt, muss das noch lange nicht stimmen - und ich muss das Recht haben, Erlebnisse ohne belastbare Zeugen oder Beweise anzuzweifeln. Nur weil ein Jägersmann am Stammtisch nach der dritten Mass behauptet, er hätte den Wolpertinger gesehen, muss es diesen nicht erwiesenermassen geben.
Ich bin in der Abteilung "Spuk und Trug" hier schon so vielen offensichtlichen Fakes, um nicht zu sagen Lügen, auf die Spur gekommen, wie angeblichen "schrecklichen Ereignissen" in Spukhäusern, Hexenwäldern, Kiesgruben, Industrieanlagen, dass ich es schon nicht mehr zählen kann.
Da schreiben dann meist gleich mehrere UserInnen sich gegenseitig eigene Erfahrungen als Beweise zu, um sich gegenseitig zu legitimieren. Verräterisch sind allerdings immer wieder Stil und Rechtschreibung. (Vgl. Martinsbüttel, Hammer Wald u.ä.)
Viele Dinge lassen sich mit simpler Recherche, die Klein-Fritzchen am ersten Tag des Volontariats im "Kleinkleckersdorfer Lokalanzeiger" lernt, aufklären. Polizei, Presse, Behörden, Heimatvereine, Museen helfen per Telefon gern und vor allem schnell weiter.
Dann schreibt man die Ergebnisse von Überprüfungen nieder - und darauf verziehen sich die Spukgestalten aus ihren Threads, bepöbeln einen noch etwas via PN, um dann nach Monaten wieder mit einer ganz neuen und ungeheuer gut belegten Sensation aufzutauchen.
Dann beginnt das Spiel von Neuem.
Beispiel gefällig?
Ein schreckliches Spukhaus in Hamburg-Finkenwerder, das alles hatte, was Ghostbusters freut:
Todesfälle, Nazigeschichte, Naturkatastrophen etc.
Und?
Ich zitiere aus dem Thread:
Warum kennt keine der von mir befragten 5 Internet-Suchmaschinen ein "Volkmann-Haus" in Hamburg-Finkenwerder?
Warum wissen Lokalredakteure der "Harburger Anzeigen und Nachrichten" nichts über Spukerscheinungen, Lightshows, Brummtöne?
Warum findet sich im Archiv des Hamburger Abendblattes kein Hinweis auf Todesfälle in dem Gebäude während der Sturmflut 1962?
Warum können sich telefonisch befragte Beamte der Polizei auf der Revierwache 47 im Butendeichsweg in Finkenwerder (Tel. 040/428 65-47 60) weder an Anrufe noch an Einsätze erinnern?
Warum ist MitarbeiterInnen der KZ-Gedenkstätte Hamburg-Neuengamme kein Aussenlager, weder für KZ-Häftlinge noch für Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter in einem "Volkmann-Haus" in Finkenwerder bekannt?
Auch Mitarbeitern des zuständigen Ortsamtes Süderelbe ( Tel. 040/428 28-0) sagt das Objekt nichts.
Lauter Dinge, die man mal eben im Laufe eines Tages vom Schreibtisch aus per Telefon oder Email recherchieren kann.
Da hätte ich dann doch gern mal ein paar belastbare Fakten vom Threadersteller
@YonaMcAllister ! (der gleich danach entschwand)
Zitat Ende