Teufelsaustreibung - Der Fall Anneliese Michel
18.03.2022 um 17:03Im Verborgenen gibt es sicher viel, das noch immer passiert, leider. Aber so öffentlich wie damals sicher nicht mehr, glaub ich zumindest.
Ausgelöst durch den tragischen Tod der Studentin Anneliese Michel aus Klingenberg nach einer Reihe von Exorzismen, kam es in der katholischen Kirche zu einem Umdenken in der Behandlung von Menschen, die sich vom Bösen besessen fühlen. Anstelle den „Großen Exorzismus“ über die Menschen zu sprechen wird von einigen Theologen empfohlen mit den Betroffenen eine Liturgie zur Befreiung vom Bösen zu feiern. In der Psychologie gibt es inzwischen ebenfalls die Diagnose der Besessenheit, die hier zu den dissoziativen Störungen zählt. In der Therapie von Besessenheitsphänomenen ist es besonders wichtig, die subjektiven Erklärungsmodelle ernst zu nehmen und nicht vorschnell zu pathologisieren. Erst in einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung, in der auch die religiöse Dimension berücksichtigt wird, kann es zu einer hilfreichen Bearbeitung der Problematik kommen.Quelle: https://sekten-info-nrw.de/information/artikel/fundamentalismus/exorzismus-oder-therapie---zum-umgang-mit-besessenheitsphaenomenen
Basti91 schrieb:Das brauchst du nicht nur zu glauben, ihre Familie war wirklich sehr streng katholisch. Sie und ihre Eltern haben einfach jedes Zeichen ihrer Krankheit als teuflischen Einfluss gedeutet und meinten durch ihr leiden würde sie als Sühne Menschen vor der Hölle bewahren, ähnlich wie Jesus.Ja, solch ein Umgang ist hochgradig gefährlich und diese Form der religiösen Verblendung wird auch gerne mal ausgenutzt. Diese Menschen benötigen dringend professionelle, psychologische sowie psychiatrische Betreuung. Dass die Symptomatik keinen übernatürlichen Ursprung bedarf, ist ebenfalls hinreichend bekannt. Siehe u.a.
The notion of evil spirits influencing human behavior or mental processes is used in many cultures to justify various symptoms or experiences. It is also expressed in psychotic delusions of possession, but there is limited research in this area. This study explores how patients with schizophrenia came to the conclusion that they were possessed, and how this affected help-seeking. Interviews with two men and two women about their experiences and meaning-making were subjected to interpretative phenomenological analysis. Three main themes were identified: (1) Links between traumatic experiences and psychotic symptoms, (2) The emergence of religious themes in delusional contents, and (3) Reluctance to use medical treatment and instead to seek exorcism. In each case, attributing problems to possession was supported by the local environment and media, led to seeking spiritual help, and delayed diagnostic assessment and treatment. However, using religious coping contributed to the sense of predictability and social supportQuelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8017190/