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Ich habe mich lange und intensiv mit dem Fall beschäftigt, las die verschiedenen Publikationen dazu, auch die eher esoterisch unterlegten Aussagen der Felicitas Goodman, und kam zu dem Ergebnis - für mich - dass es sich hier um ein multidimensonales, pathologisches Geschehen, sowohl bei der A. Michel selbst, wie auch den sie umgebenden Personen handelte. Wahnkrank war nicht nur die A. Michel, sondern auch das sie umgebende Umfeld, wobei in diesem nicht der Wahn, sondern eine massive kognitive Verzerrung vorgelegen haben wird; während die wahnhaften Inhalte lediglich die Erklärungsmodelle dieser kognitiven Verzerrung unterfütterten. Anders, die Exorzisten, so wie die Eltern, unterlagen ebenfalls den Wahninhalten und erklären damit das Geschehen; wenn auch nur mittelbar.
A. Michel selbst entwickelte epileptische Anfälle, wobei ich nicht einmal ausschließen würde, dass diese Art Krampfanfälle rein psychosomatische Manifestationen darstellten und nie aufgetreten wären, hätte nicht die Wahnerkrankung vorgelegen. Doch das ist alles rein spekulativ. De facto wurde hier ein Mensch zu Tode exorziert, was nicht hätte passieren können, wäre das Umfeld nicht exakt so konstituiert gewesen, wie es das indes war. A. Michel hätte mit Neuroleptika und innerhalb einer engmaschigen Therapie behandelt werden müssen, um diese Spirale zu durchbrechen. Was die Stimmverzerrungen angeht, die auf unbedarfte Zuhörer in der Tat erschreckend wirken dürften, so sind diese hinlänglich z. B. aus dem Milieu der radikalen Christen bekannt. Man nennt das "in Zungen reden", was auf einen psychischen Ausnahmezustand zurückgeht, in den die Betreffenden sich gezielt hineinsteigern.
Video dazu:
Seelenfänger Lebensquelle - Eine christliche Parallelwelt in Osnabrück
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Und, falls es nicht bereits verlinkt wurde:
Der Exorzismus der Anneliese Michel Doku
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LG Mina