@Dawnclaude Musste noch mal kurz ins Video schauen. Ab 3:38 erklärt sie, dass sie Faradays Experiment nachbauen.
Ich hatte mich geirrt, der führte das schon 1835 durch, also bereits vor 150 Jahren.
Der schlug damals vor, einen Stapel aus Pappdeckelchen auf dem Glas zu befestigen. Es ergeben sich zwei Möglichkeiten:
1) Eine fremde Kraft ("Geist" - im Film simuliert durch den Faden) zieht oder drückt das Glas in eine bestimmte Richtung.
Wenn dabei die Hände ruhig und ohne sich zu bewegen auf den Pappedeckelchen liegen, dann drücken sie diese nach unten, halten sie fest, und es würde sich daher zwar das Glas in die eine Richtung bewegen, aber die Hände nebst Pappe liegen bleiben. Was dann so aussieht, als bewegten sie sich entgegen gesetzt.
Genau das sieht man auch im ersten Versuch.
2) Wenn aber die Hände und deren Muskelkraft die Ursache für die Richtungsänderung sind, dann bewegen sich die Hände, das Glas UND die Pappedeckelchen gemeinsam in dieselbe Richtung. Und genau das sehen wir im zweiten Versuch.
Wenn man jetzt die Leute Gläserrücken lässt (ohne mit der Schnur zu ziehen), dann zeigt sich, dass die Pappe eben MIT dem Glas wandert - also die Hände die Bewegung bewirken, weil sie es eben sind, die schubsen.
Wie gesagt, wäre es der Geist, dann blieben Hände und Pappe in Ruhe und das Glas würde unter der Pappe wegflutschen.
Was es aber nicht tut.
Im Grunde muss man sich nur vier Dinge vor Augen halten:
1) Das Ganze wurde als Spiel konzipiert, es standen nie Überlegungen, Geister zu rufen, dahinter.
2) Ohne menschliche Hände funzt es eben nicht - das sollte zu denken geben.
3) In dem Moment, in dem Hände im Spiel sind, kann man eben ohne einen besonderen Versuchsaufbau /wie dem von Faraday) einfach nicht entscheiden, wer oder was die Bewegung bewirkt, da diese Bewegungen zum Einen minimal und zum Anderen größtenteils unbewusst sind (mal abgesehen von den Schlingeln, die in dieser Situation absichtlich manipulieren).
4) Betrachtet man den Faraday´schen Versuchsaufbau, dann ist klar, dass die menschlichen Hände die Verursacher der Krafteinwirkung sind.