Skjoldson
Diskussionsleiter
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2015
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Seltsamer Schrei im Wald
17.12.2015 um 03:05Hallo zusammen!
Ich muss eine Geschichte loswerden die mich seit über einem Jahr nicht loslässt. Ob sich dabei eine Erklärung findet oder nicht ist erstmal zweitrangig, denn die üblichen Ansätze hab ich bereits durch und ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Im Spätsommer letzten Jahres war ich mit meiner damals noch recht neuen Freundin des öfteren nachts noch spazieren (wir sind beide ziemliche Nachteulen). Da es in einer Stadt wie Bochum an sich nicht unbedingt so viele schöne Ecken dafür gibt hat es uns immer in ein nahegelegenes Waldstück gezogen (einige Minuten Fußweg, liegt auch nicht wirklich außerhalb, ist aber auch nicht ganz so klein). Vor allem deshalb weil es da zu der Zeit sehr viele Glühwürmchen gab, romantisch und so.
An jenem Abend sind wir auch wieder dorthin gelaufen, diesmal mit unserer Hündin (Mischling aus Berner Sennenhund und Kaukasischem Owtscharka, sehr ausgeprägtes Herdenschutzhundverhalten). Wir sind einige Zeit lang durch das Wäldchen gestreift und haben uns dann irgendwann (so gegen 01:00-02:00 Uhr) auf eine Bank am Wegesrand niedergelassen und uns mit uns selbst beschäftigt. Romantisch und so halt. Unsere Hündin hat vor der Bank gedöst. Es war auch ansonsten recht still, wir haben beide nichts weiter gehört, kein Rascheln im Unterholz, nichts - wobei wir natürlich auch nicht sonderlich drauf geachtet haben, mag sein dass einem da mal was entgeht.
Nun kommt der Punkt: Nach etwa 15-20 Minuten hören wir urplötzlich, wie aus dem Nichts, links neben uns (ich vermute dass die Quelle etwa 4-5m entfernt war, den Weg entlang tiefer im Wald) einen Schrei. Ich habe sowas noch nie gehört, es ging wirklich durch Mark und Bein, klang seltsam menschlich, aber auch wieder überhaupt nicht menschlich - ich hab enorme Schwierigkeiten den Klang wirklich passend zu beschreiben. Mein erster Gedanke war dass sich da irgendein Idiot angeschlichen hat und uns erschrecken wollte, weswegen ich gleich, mehr aus Instinkt als irgendetwas sonst, direkt eine wütende Herausforderung zurückgeschrien habe (man muss sich ja stark geben als Kerl ... ). Aber wir saßen danach mehrere Minuten wie erstarrt da und haben gelauscht, und es kam nichts mehr, weder ein Rascheln, noch ein Lachen, noch irgendetwas sonst. Unsere Hündin war indes aufgesprungen und hat wie doof an der Leine gezerrt und mit einer Boshaftigkeit in die Richtung gekläfft und geknurrt die ich bei ihr noch nie erlebt habe. Wir haben uns dann irgendwann vom ersten Schrecken so weit erholt dass wir uns schleunigst aus dem Staub gemacht haben, und haben weiterhin weder was gehört noch gesehen (leider hatte ich auch keine Taschenlampe o.Ä. dabei ... ).
Wir waren seitdem noch einige Male in diesem Waldstück (immer Tagsüber), und ich habe mich dort nie mehr wohlgefühlt (ich muss dazu sagen, ich bin ein absoluter Naturfreak, ich liebe Wälder), immer ein flaues Flattern in der Magengegend, Gänsehaut und das seltsame Gefühl nicht erwünscht zu sein.
Soweit so gut. Natürlich haben wir uns gefragt was das wohl hätte sein können. Die logische erste Anlaufstelle ist natürlich das Tierreich. Wir haben uns unzählige Aufzeichnungen verschiedenster Laute verschiedener in Deutschland heimischer Waldtiere angesehen und angehört. Rehe, Wildschweine, Füchse, Eulen, Dachse, Marder, Katzen ... nichts davon hat auch nur ansatzweise zu dem gepasst was wir gehört haben (das was der Sache noch am nächsten kam waren Dachse, aber auch die klangen deutlich anders). Zumal Tierschreie sich ja eigentlich wiederholen sollten - es war aber nur ein einziger Schrei, davor und danach nur Stille, und bei Tieren hätte man doch auch rascheln hören müssen (gerade weil unsere Hündin - die nicht gerade leise war und nicht gerade klein ist - viele der in Frage kommenden Kandidaten verschreckt haben müsste). Größeres Wild würde ich zudem generell erstmal ausschließen, da sich das Waldstück ja mitten in der Stadt befindet, auch wenn es etwas größer ist, und die Bank etwa 40-50m Luftlinie von der Wohnsiedlung entfernt ist.
Auch seltsam ist dass unsere Hündin vor dem Schrei nicht angeschlagen hat, sondern erst als Reaktion darauf. Als Herdenschutzhund jagt sie zwar nicht, wird aber bei jedem unerlaubten Eindringen in das von ihr beschützte Revier (in diesem Falle die unmittelbare Umgebung um ihre "Herde", also uns) direkt ungemütlich, und wenn es nur ein Kaninchen ist. Letztere schrecken sie auch durchaus mal aus einem Nickerchen hoch, aber was immer da geschrien hat muss so leise gewesen sein (und scheinbar auch nicht riechen, es war nahezu windstill) dass der Hund davon nichts mitbekommen hat.
Ihre heftige Reaktion hat mich auch stutzig gemacht, denn auch wenn sie gerne mal ungemütlich wird, so habe ich sie dennoch nie so aggressiv erlebt. Sie hat wortwörtlich Gift und Galle gespuckt.
Alles in allem war dieser Vorfall wirklich extrem seltsam, und ich bekomme noch heute eine Gänsehaut beim Gedanken daran. Ich hab den Schrei noch heute im Ohr und jedesmal läuft es mir wieder eiskalt den Rücken runter wenn ich dran denke.
Wie gesagt, ich weiß nicht ob mir irgendwer sagen kann was das gewesen sein könnte. Ich bin mir auch nicht ganz sicher ob ich es überhaupt wissen will. Aber das musste raus. Jegliche Diskussionen und jeglicher Input dazu wären mir natürlich sehr willkommen.
Ich muss eine Geschichte loswerden die mich seit über einem Jahr nicht loslässt. Ob sich dabei eine Erklärung findet oder nicht ist erstmal zweitrangig, denn die üblichen Ansätze hab ich bereits durch und ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Im Spätsommer letzten Jahres war ich mit meiner damals noch recht neuen Freundin des öfteren nachts noch spazieren (wir sind beide ziemliche Nachteulen). Da es in einer Stadt wie Bochum an sich nicht unbedingt so viele schöne Ecken dafür gibt hat es uns immer in ein nahegelegenes Waldstück gezogen (einige Minuten Fußweg, liegt auch nicht wirklich außerhalb, ist aber auch nicht ganz so klein). Vor allem deshalb weil es da zu der Zeit sehr viele Glühwürmchen gab, romantisch und so.
An jenem Abend sind wir auch wieder dorthin gelaufen, diesmal mit unserer Hündin (Mischling aus Berner Sennenhund und Kaukasischem Owtscharka, sehr ausgeprägtes Herdenschutzhundverhalten). Wir sind einige Zeit lang durch das Wäldchen gestreift und haben uns dann irgendwann (so gegen 01:00-02:00 Uhr) auf eine Bank am Wegesrand niedergelassen und uns mit uns selbst beschäftigt. Romantisch und so halt. Unsere Hündin hat vor der Bank gedöst. Es war auch ansonsten recht still, wir haben beide nichts weiter gehört, kein Rascheln im Unterholz, nichts - wobei wir natürlich auch nicht sonderlich drauf geachtet haben, mag sein dass einem da mal was entgeht.
Nun kommt der Punkt: Nach etwa 15-20 Minuten hören wir urplötzlich, wie aus dem Nichts, links neben uns (ich vermute dass die Quelle etwa 4-5m entfernt war, den Weg entlang tiefer im Wald) einen Schrei. Ich habe sowas noch nie gehört, es ging wirklich durch Mark und Bein, klang seltsam menschlich, aber auch wieder überhaupt nicht menschlich - ich hab enorme Schwierigkeiten den Klang wirklich passend zu beschreiben. Mein erster Gedanke war dass sich da irgendein Idiot angeschlichen hat und uns erschrecken wollte, weswegen ich gleich, mehr aus Instinkt als irgendetwas sonst, direkt eine wütende Herausforderung zurückgeschrien habe (man muss sich ja stark geben als Kerl ... ). Aber wir saßen danach mehrere Minuten wie erstarrt da und haben gelauscht, und es kam nichts mehr, weder ein Rascheln, noch ein Lachen, noch irgendetwas sonst. Unsere Hündin war indes aufgesprungen und hat wie doof an der Leine gezerrt und mit einer Boshaftigkeit in die Richtung gekläfft und geknurrt die ich bei ihr noch nie erlebt habe. Wir haben uns dann irgendwann vom ersten Schrecken so weit erholt dass wir uns schleunigst aus dem Staub gemacht haben, und haben weiterhin weder was gehört noch gesehen (leider hatte ich auch keine Taschenlampe o.Ä. dabei ... ).
Wir waren seitdem noch einige Male in diesem Waldstück (immer Tagsüber), und ich habe mich dort nie mehr wohlgefühlt (ich muss dazu sagen, ich bin ein absoluter Naturfreak, ich liebe Wälder), immer ein flaues Flattern in der Magengegend, Gänsehaut und das seltsame Gefühl nicht erwünscht zu sein.
Soweit so gut. Natürlich haben wir uns gefragt was das wohl hätte sein können. Die logische erste Anlaufstelle ist natürlich das Tierreich. Wir haben uns unzählige Aufzeichnungen verschiedenster Laute verschiedener in Deutschland heimischer Waldtiere angesehen und angehört. Rehe, Wildschweine, Füchse, Eulen, Dachse, Marder, Katzen ... nichts davon hat auch nur ansatzweise zu dem gepasst was wir gehört haben (das was der Sache noch am nächsten kam waren Dachse, aber auch die klangen deutlich anders). Zumal Tierschreie sich ja eigentlich wiederholen sollten - es war aber nur ein einziger Schrei, davor und danach nur Stille, und bei Tieren hätte man doch auch rascheln hören müssen (gerade weil unsere Hündin - die nicht gerade leise war und nicht gerade klein ist - viele der in Frage kommenden Kandidaten verschreckt haben müsste). Größeres Wild würde ich zudem generell erstmal ausschließen, da sich das Waldstück ja mitten in der Stadt befindet, auch wenn es etwas größer ist, und die Bank etwa 40-50m Luftlinie von der Wohnsiedlung entfernt ist.
Auch seltsam ist dass unsere Hündin vor dem Schrei nicht angeschlagen hat, sondern erst als Reaktion darauf. Als Herdenschutzhund jagt sie zwar nicht, wird aber bei jedem unerlaubten Eindringen in das von ihr beschützte Revier (in diesem Falle die unmittelbare Umgebung um ihre "Herde", also uns) direkt ungemütlich, und wenn es nur ein Kaninchen ist. Letztere schrecken sie auch durchaus mal aus einem Nickerchen hoch, aber was immer da geschrien hat muss so leise gewesen sein (und scheinbar auch nicht riechen, es war nahezu windstill) dass der Hund davon nichts mitbekommen hat.
Ihre heftige Reaktion hat mich auch stutzig gemacht, denn auch wenn sie gerne mal ungemütlich wird, so habe ich sie dennoch nie so aggressiv erlebt. Sie hat wortwörtlich Gift und Galle gespuckt.
Alles in allem war dieser Vorfall wirklich extrem seltsam, und ich bekomme noch heute eine Gänsehaut beim Gedanken daran. Ich hab den Schrei noch heute im Ohr und jedesmal läuft es mir wieder eiskalt den Rücken runter wenn ich dran denke.
Wie gesagt, ich weiß nicht ob mir irgendwer sagen kann was das gewesen sein könnte. Ich bin mir auch nicht ganz sicher ob ich es überhaupt wissen will. Aber das musste raus. Jegliche Diskussionen und jeglicher Input dazu wären mir natürlich sehr willkommen.