ich denke, geisterjäger können nützlich sein.
dies legt auch folgende geschichte nahe:
Geisterjagd bei Fredrikstad FK
Der norwegische Traditionsklub Fredrikstad FK wurde jahrelang heimgesucht – von einem bösen Geist. Spieler und Mitarbeiter verließen den Verein, der einst erfolgreiche Klub stürzte ab
Veröffentlicht: 19.06.2017. Text: Rolf Heßbrügge
https://www.11freunde.de/artikel/wie-sich-ein-norwegischer-verein-vor-einem-poltergeist-fuerchtet (Archiv-Version vom 30.09.2017)so fängt die geschichte an:
Simen Rafn (25) spielt nicht mehr bei Fredrikstad FK. Er ist gegangen. Oder, besser gesagt: geflohen. Vor dem bösen Spuk. »Eines Abends trainierte ich noch eine Weile allein im Kraftraum«, erinnert sich Rafn, der heute bei Lilleström SK unter Vertrag steht. »Es war so gegen 20 Uhr. Als ich fertig war und mich geduscht hatte, setzte ich mich auf eine Bank in der Umkleidekabine. Plötzlich hörte ich, dass irgendwo Wasser lief. Ich rief. Aber es antwortete niemand. Also schaute ich bei den Toiletten nach und entdeckte, dass dort ein Wasserhahn voll aufgedreht war. Dabei war ich selbst gar nicht dort gewesen und jeder, der dort hinein oder hinaus wollte, hätte an mir vorbeigehen müssen.« Simen Rafn bekam es mit der Angst zu tun. »Ich zog mich in Windeseile an und raste nach Hause. Bis heute muss ich immer wieder an diese Episode denken.«
ich nehme an, Simen Rafn hat den Wasserhahn dann noch zugedreht, bevor er nach hause raste.
das erinnert mich auch daran:
Offene Wasserhähne und andere Merkwürdigkeitendoch nicht nur Simen Rafn konnte seltsame dinge bemerken. auch andere ex-profis konnten das. wie zb poltergeräusche in der geschäftsstelle. oder schreibtische wie von geisterhand verändert bzw. verwüstet.
auch der frühere pressechef nahm reißaus und nahm - ich nehme an, nach einer auszeit - eine neue arbeit beim norwegischen ligaverband an.
Immer wieder passierte etwas Unerklärliches beim neunmaligen norwegischen Meister und elfmaligen Pokalsieger. Von einem bösen Fluch ist die Rede, von Geistern und Gespenstern, von Trollen, Elfen oder Wichteln.
Fredrikstads früherer Pressechef Thomas Torjusen ist ebenfalls getürmt. Er arbeitet heute beim norwegischen Ligaverband. Der gelernte Journalist ist sich sicher: Hinter all dem Ungemach steckt der »Vaerstekaellen«, eine lokale Sagenfigur. »Er war einst Wachmann in einer alten Werkstatt in Fredrikstad, und nachts geht er immer noch umher. Aber der Vaerstekaellen hat offensichtlich eine ziemlich negative Energie.« Torjusen laufen noch heute kalte Schauer über den Rücken, wenn er aus seiner Zeit beim Klub berichtet: »Ich habe dort so viel Unheimliches erlebt, dass ich nicht im Geringsten an der Existenz dieses Spuks zweifle.«
einen spuk hatte er besonders lebhaft erlebt, an den er sich besonders lebhaft erinnert. er arbeitete allein noch im büro nach mitternacht und hörte im stockwerk über ihm stühle rücken und fand sie und die bilder an der wand schief vor.
es ist oft schade, dass die beteiligten angst haben, von ihren erlebnissen zu erzählen. und wenn sie dann doch tun wie Thomas Torjusen, der heute beim norwegischen Ligaverband arbeitet, merken sie:
Torjusen scheute sich zunächst, den Kolleginnen und Kollegen von seiner Horrornacht zu erzählen. Als er es dennoch tat, merkte er: Niemand wunderte sich. Fast alle hatten bereits Ähnliches durchlitten. Die Klubsekretärin berichtete von Regalen, die von der Wand abgerückt worden waren, während sie ihnen kurz den Rücken zugewandt hatte. Der Platzwart, einer dieser knorrigen norwegischen Naturburschen, wusste von völlig verbogenen Werkzeugen und anderen Merkwürdigkeiten zu erzählen. Und auch Klubfremde bekamen den Spuk zu spüren. Torjusen erinnert sich: »Im VIP-Bereich des Stadions fanden oft Hochzeitsfeiern statt. Dabei kam es vor, dass Gäste sich angstvoll fragten: Was in aller Welt geht hier vor?«
schließlich, wohl auch dank des mutes solcher beteiligter, wurde dann auch die presse aufmerksam.
Irgendwann wurde auch die lokale Presse auf den unheimlichen Geisterzauber aufmerksam. Das »Fredrikstad Blad« berichtete 2010 erstmals über mysteriöse Vorkommnisse in der Geschäftsstelle: Schränke, die plötzlich umgefallen waren. Bilder, die von den Wänden verschwanden. Aufzüge, die sich mitten in der Nacht von allein in Bewegung setzten. Meistens ereignete sich der Spuk zwischen 23 Uhr am Abend und 5 Uhr früh.
das machte die sache aber nicht unbedingt besser, weil immer weniger leute da bei dem club arbeiten wollten.
Irgendwann hatte sich die Sache mit dem Spuk so weit herumgesprochen, dass niemand mehr zu Fredrikstad FK kommen wollte – keine Putzfrau, keine Sekretärin, kein Spieler. So ging es auch sportlich immer weiter bergab mit dem Verein. Der FFK, dessen letzter Meistertitel von 1961 datiert, rutschte in der aktuellen Saison bis auf den letzten Platz der zweiten norwegischen Liga ab.
schließlich reagierte der vorstand und lud professionelle geisterjäger ins clubhaus.
Dann, endlich, handelte der Vorstand – und ließ nach zahlreichen Bitten der Fans in der vergangenen Woche professionelle Geisterjäger ins Haus. Die werkelten mehrere Nächte lang mit schwerem Gerät und geheimnisvollen Gegenständen im Stadion, in der Geschäftsstelle, in den Kabinen und auf dem Trainingsplatz herum. Und seitdem ist Ruhe. Vorerst zumindest.
ist der spuk jetzt vorbei? ich hoffe es, für den verein und die fans.