@konstanz OK, das mit der grünen Haut bei Elfen kenne ich nicht wirklich (schon mal irgendwo vernommen, aber keine Ahnung, ob das neuzeitliche Dreingabe ist oder alt), aber ansonsten könnte es m.M. durchaus passen. Elfen leben in keltischer Mythologie in der Anderswelt, zumeist unterirdisch. Auch können Elfen Menschenkinder stehlen und durch Wechselbälger auswechseln. Obwohl Menschen nicht (oder nur schlecht) in die Elfenwelt gelangen können, scheinen doch die geraubten Menschenkinder in der Elfenwelt zu leben. Zu Samhain aber können alle Wesen der Anderswelt (wohl auch die Toten, auf jeden Fall Elfen und andere mythische Wesen) die Welt der Menschen aufsuchen. Eine Googlesuche nach Samhain und Martin im Verbund offenbart, daß der Tag des Heiligen Martin sehr nah an Samhain liegt, womöglich sogar den alten Samhaintermin repräsentiert. Auch bestimmte Bräuche zum Martinstag werden auf Samhaingepflogenheiten zurückgeführt. Dies könnte also erklären, wieso die "grünen Kinder", wenn sie aus der Elbenwelt geflohene Menschenbälger sind, ihre "Heimat" mit Sankt Martin in Verbindung setzen.
In der Tat gibt es in diversen Sagen das Motiv, daß die Tochter des Nöcks oder des Elfenkönigs oder sonst eines Herrschers über ein Volk mythischer Wesen in die Menschenwelt kommt, dort von einem Fischer/Bauer/Jäger aufgenommen und geheiratet wird. Im allgemeinen endet es dann tragisch, weil der Gatte das Geheimnis herausfindet oder das anvertraute Geheimnis verrät odgl. weshalb seine Gemahlin ihn verläßt und in ihre Heimat zurückkehrt.
Sofern aber eine solche Sage ihres mythischen Charakters entkleidet würde, so würden aus dem "fremden Wesen" ein menschlicher "Ausländer", und die tragische Auflösung am Ende mit Rückkehr in die mythische Heimat wegen Aufdeckung der Nichtmenschlichkeit müßte natürlich wegfallen. Was zur Geschichte der beiden Kinder paßt.
Womöglich gibt es aber eben auch Sagen darüber, wie solch ein mythisches Wesen dauerhaft bei den Menschen bleibt und am Ende sein "mythisches Wesen" verliert. Etwa wenn die Tochter des Nöcks nicht mehr in den Vollmondnächten die Schwanenhaut überziehen muß, um raus aufs Meer zu ihrer Familie zu fliegen - oder eine "grüne Elfe" verliöre halt ihre grüne Farbe. Odr es gibt Sagen, wonach ehedem entführte Menschenkinder aus dem Exil bei den Elfen fliehen konnten. In diesen Fällen würde die Rückkehr am Ende der Sage ebenfalls fehlen.
Alles in allem könnte das wirklich ursprünglich mal ne Elfensage gewesen sein, die mit der Zeit zu nem "historischen Geschehen" umerzählt wurde, quasi eine mittelalterliche "urban legend" mit Mythenhintergrund.
Abschließend noch dies: Die Anderswelt, zumindest der Eingang zu ihr / der Ausgang aus ihr, befindet sich oft in / unter markanten Bergen oder Hügeln. Alte Hügelgräber gelten als Wohnstätten oder Pforten. Auch Höhlen. Und dort, wo Bäche bzw. Flüsse ihren unterirdischen Lauf beenden und an die Oberfläche gelangen (bzw. andersherum dort, wo sie im Untergrund verschwinden), auch dort kann der Eingang oder Ausgang zur Anderswelt liegen. Könnte mit dem "Fluß aus Licht" aus dem Eingangspost zusammenhängen.
Pertti