@El_Gato Es war Teil meiner Therapie mich davon zu verabschieden, dass alles was ich bin die Krankheit ist. Eine Krücke war, mir das über die Begrifflichkeiten klar zu machen. Quasi eine Selbstkonditionierung. Für Erkrankte ist das oft sehr schwierig zu verstehen, dass sie natürlich auch neben der Erkrankung eigene und gesunde Persönlichkeitsanteile haben, weil die Symptome so breit gefächert sind, dass man echt selbst den Eindruck hat, man IST die Krankheit.
Mir hat es da wirklich unter anderem geholfen damit aufzuhören, mich als Borderlinerin zu bezeichnen. War ein Teil meiner Verhaltenstherapie und bei mir hat es gegriffen. Anderen ist es scheiß egal. Jeder muss selbst schauen, wie er damit umgeht.
Die Alternative für MICH ist zu sagen, ich leide unter einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung. Darunter kann man sich vielleicht auch mehr vorstellen, als unter "Borderline". Ausserdem kommt dann auch nie die Frage auf "Du ritzt dich also?". Das tue ich nicht, hab ich nie getan. Für viele Aussehende ist das aber gleichbedeutend mit "Borderline".
Wenn mich jemand so bezeichnet beleidigt mich das nicht. Mir ist nur wichtig, dass ich für mich das alles klar habe. Der Begriff nervt mich, ja. Aus vorher genannten Gründen. Aber das ist mein Problem, deswegen brauch sich niemand zu irgendwas genötigt fühlen
:).