Unstillbare Sehnsucht
08.01.2005 um 17:28
Die Frage nach dem Warum in Bezug auf die Sehnsucht ist es, die beantwortet sein will.
So sehe ich das, das alleine ist der Antrieb für diesen Thread gewesen.
Daß man überhaupt diese Sehnsucht hat, daß man "anscheinend" nichts dagegen unternehmen kann, und wenn man es versucht, unglücklich wird, statt wie so oft
gepredigt: glücklich.
Ohne Neugier gäbe es wohl keinen Fortschritt, ohne ein MUß der Umstände wohl auch nicht, nur ist es im Falle von Menschen, die mit diesem Keim infiziert sind, jedoch nicht wissen, wohin damit, eher ein Desaster.
Manchmal komme ich mir einfach wie ein Speichermedium vor, daß sein Wissen
für andere sammelt, in der Ahnung, daß ich die Erkenntnis zwar nicht erlangen werde, aber die, die nach mir kommen, können dann darauf basierend mehr
damit anfangen.. dieser Gedanke ist trostlos und irre und auch hoffnungsverheischend zugleich.
Menschen, die einfach nach getaner Arbeit glücklich sind, sind mir unheimlich geworden.
Sie arbeiten für andere , arbeiten für Geld, wovon sie wieder was an Vater Staat abgeben, in der Einbildung eine gesellschaflich wichtige Funktion zu haben.
Denken sie nicht daran, auszubrechen aus diesem Trott? Bestimmt tun dies einige,
doch die Mehrzahl blökt mit mit der Masse und rechtfertigt ihr Dasein mit Selbstlügen und auferlegtem angelerntem Gruppenzwang.
Diese Menschen haben alle versteckte Sehnsüchte , die sie unterdrückt haben,
und wissen nicht einmal mehr, was es genau gewesen ist.
Ich sage ja nicht, daß keiner mehr arbeiten gehen soll, oder Steuern zahlen soll, aber es fällt auf, daß die Sehnsüchte größtenteils nur noch materieller
Natur sind, daß die Mehrzahl sich dem Gegebenem fügt, und dies, wie ich meine, in erster Linie aus dem einen und einzigen Grund: Sie machen es sich alle einfach.
Das hört sich hart an, aber ich meine zu wissen, wovon ich rede.
Das Leben ist schnell vorbei, wenn wir leben, nur um zu ü b e r l e b e n, so ist dies kein lebenswertes Leben mehr.
Ich bin für mehr Herzwelt, Gedankenwelt und Muse, und wenn wir Menschen
nur anfangen würden, unsere Zielsetzungen anders zu verteilen, würden wir
aufhören, zu glauben, wir lebten alle ein "normales" Leben.
Denn "normal" ist dies alles nicht mehr.
Tod dem Schnöden Mammon, und wenn dieser Tod sich wenigstens nur in den Köpfen abspielt, so daß man dem Materiellen nicht Lebendiges verschenkt,
daß man die Leere in den Köpfen mit Weisheiten stopft, statt mit Gier nach Dingen, die wenn man sie erst einmal hat, sogleich ihren Glanz verlieren.
Wörter wie Mitleid und Barmherzigkeit sollten jeglichen Kitsch verlieren,
peinlich sollten andere Wörter sein, zum Beispiel Meins und Deins, oder
Ficken. Was ist an letzterem Wort schon so befreiend, daß es salonfähig geworden ist? Das amerikanische Fuck in seinem dortigen Allgemeingebrauch
will man auch noch hierherkopieren?
Ein Vereinigte Staaten von Europa, nur noch hirnlos und mit allen fiesen
nachteiligen Vorzügen, die keine sind, aus Amerika importierend?
Der Konsument bestimmt doch den Handel, oder ist es nicht mehr so?
Kultur und Kunst beinhalten auch Poesie und wahre Größe des menschlichen
Denkens, Fühlens und Handelns, jedes Land hat seine Stärken und Schwächen,
und wir Menschen haben alle selber die Wahl, wonach wir uns sehnen.
Denn das, wonach wir uns sehnen, bestimmt unsere Zukunft.
q.
Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterprügeln, Stufe für Stufe.
(Mark Twain)