@Ayla123 Mein Freund war jahrelang so. Missbräuche und Vernachlässigung seitens der Eltern haben ihn abstumpfen lassen. Als ich ihn kennen gelernt habe, war es für mich extrem schwierig damit umzugehen. Ich bin emotional, lass es raus, hab keine Angst verletzt zu werden. Bin halt auch ganz anders aufgewachsen innerhalb meiner Familie, mit ganz viel Urvertrauen, viel Kommunikation und allerlei Emotionen. Dahin gehend hat mein Freund nur Streit, Einsamkeit und Schläge gekannt. Sowas prägt natürlich. Nach etlichen Monaten hat er dann angefangen sich zu öffnen und mittlerweile ist er "schlimmer" als ich
:D. Nun sehe ich es als meine Pflicht an, mit diesem Vertrauen was er mir gibt besonders vorsichtig zu sein. Vieles kennt er so gar nicht und er ist schnell verletzt. Aber da ich seine Geschichte kenne, nehme ich gerne Rücksicht und muss halt auch akzeptieren, dass er für einige Sachen länger braucht. Er kann sich auch null in andere Menschen hinein versetzen, das führt dazu, dass er mich doch ab und an unnötig verletzt. Aber da reden wir dann ruhig (!) drüber und lernen so beide aus der Situation.
Wenn man eine Mauer um sich baut, kommt nichts hinein und nichts hinaus. Das mag vielleicht erstmal weniger bedrohlich sein, aber mir persönlich würde hinter dieser Mauer das Leben fehlen. Lachen, weinen, schreien, lieben, Angst haben...alles ist wichtig und ich würde es nicht eintauschen wollen gegen Stumpfheit.