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Gerechtigkeit durch Rache?
09.02.2013 um 00:22Wer kennt ihn nicht, den wackeren Michael Kohlhaas. Von einem Adeligen willkürlich zweier Rappen beraubt beginnt er einen von Erfolglosigkeit gekrönten Rechtsstreit, welcher sich zu einer Fehde zwischen ihm und dem Junker von Tronka entwickelt und in einer Orgie der Gewalt endet. Am Ende bekommt Kohlhaas seine Gerechtigkeit, doch muss auch selbst das über ihn verhängten Todesurteil akzeptieren.
Fiat iustitia, et pereat mundus! - „Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe auch die Welt daran zugrunde!“
Diesen Wahlspruch hat sich auch der flüchtige Polizistenmörder Christopher Dorner zu eigen gemacht. In seinem Manifest (http://boywithgrenade.org/2013/02/07/christopher-dorners-manifesto/#more-15057 ) beschuldigt er die Polizei von Kalifornien ihm Unrecht getan zu haben, weil er aufgrund einer „falschen Anschuldigung“ gegenüber seiner Kollegin entlassen wurde. Dorner selbst behauptet hingegen er habe beobachtet wie sie einen geistig behinderten Verdächtigen wiederholt getreten hat, doch als er es meldete drehte sich der Spieß um und er verlor seine Arbeit und das Ansehen, welches er als ein Polizist genoss.
Nun wirft er der Polizeiführung und der Institution an sich Rassismus, Korruption, Vertuschung von Straftaten und Machtmissbrauch vor.
Aus diesem Grund ist er bereit zu töten – Ohne Rücksicht auf Verluste und ohne einen Unterschied zwischen den Polizisten, die ihm seiner Meinung nach Unrecht antaten und ihren Familienangehörigen. So erschoss er bereits die Tochter seines damaligen Verteidigers (im oben genannten Rechtsstreit), dem er Untätigkeit und Interesse an einer Schadensbegrenzung für die Polizei vorwirft, ihren Freund, sowie einen zufälligen Verkehrspolizisten.
Über 10.000 Polizeibeamte sind derzeit auf der Suche nach ihm – Und offenbar sind auch sie an einer eigenen Form von „Gerechtigkeit“ interessiert: Erst schießen, dann Fragen stellen (falls es dann noch jemanden gibt, dem man entsprechende Fragen stellen kann).
Zwei unbeteiligte Frauen sind bereits Opfer dieser Einstellung geworden.
http://www.isciencetimes.com/articles/4484/20130207/torrance-shooting-christopher-jordan-dorner-manifesto-lapd.htm
Nun werden betroffene amerikanische Bürger von Angst beherrscht – Nicht nur von dem nach Rache sehnenden Kriminellen, sondern auch vor schießwütigen Polizisten – Die ihrerseits einen Feldzug gegen den Mann führen, der ihnen den Krieg erklärt hatte.
http://kurier.at/politik/weltchronik/ex-polizist-auf-blutigem-rachefeldzug-haelt-us-westkueste-in-atem/3.275.961 (Archiv-Version vom 11.02.2013)
Angesichts dieser Vorfälle finden sich Menschen, die Christopher Dorner unterstützen und in ihm einen Helden sehen, der bereit ist für seine Ideale zu sterben.
„A MAN WITH MORALS AND A HERO. A REAL REBEL WITH A CAUSE! THIS MAN IS STANDING UP FOR A CAUSE HE WILL BE REMEMBERED. HES TRYING TO STOP CORRUPTION. HAVE RESPECT FOR A MAN WHO IS WILLING TO DIE FOR SOMETHING INSTEAD OF LIVING FOR NOTHING. “
https://www.facebook.com/ChristopherJordanDornerArebel (Archiv-Version vom 12.11.2020)
Andere sehen in ihm einen Verbrecher oder bestenfalls einen Wahnsinnigen.
Es stellt sich nun die Frage – und das ist auch der Grund weswegen ich diesen Thread eröffnet habe – Wie weit darf man gehen, wenn es darum geht sich Gerechtigkeit zu verschaffen?
Ist Christopher Dorner eine moderne Version eines Michael Kohlhaas und sind seine Methoden – die Fehde die er ausgerufen hat – noch nachvollziehbar? Wie soll man die Reaktion der Polizei beurteilen?
Original anzeigen (0,3 MB)
Was soll man tun, wenn das Recht versagt und wie weit darf man gehen?
Wo liegen die Grenzen?
Fiat iustitia, et pereat mundus! - „Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe auch die Welt daran zugrunde!“
Diesen Wahlspruch hat sich auch der flüchtige Polizistenmörder Christopher Dorner zu eigen gemacht. In seinem Manifest (
Nun wirft er der Polizeiführung und der Institution an sich Rassismus, Korruption, Vertuschung von Straftaten und Machtmissbrauch vor.
Aus diesem Grund ist er bereit zu töten – Ohne Rücksicht auf Verluste und ohne einen Unterschied zwischen den Polizisten, die ihm seiner Meinung nach Unrecht antaten und ihren Familienangehörigen. So erschoss er bereits die Tochter seines damaligen Verteidigers (im oben genannten Rechtsstreit), dem er Untätigkeit und Interesse an einer Schadensbegrenzung für die Polizei vorwirft, ihren Freund, sowie einen zufälligen Verkehrspolizisten.
Über 10.000 Polizeibeamte sind derzeit auf der Suche nach ihm – Und offenbar sind auch sie an einer eigenen Form von „Gerechtigkeit“ interessiert: Erst schießen, dann Fragen stellen (falls es dann noch jemanden gibt, dem man entsprechende Fragen stellen kann).
Zwei unbeteiligte Frauen sind bereits Opfer dieser Einstellung geworden.
Nun werden betroffene amerikanische Bürger von Angst beherrscht – Nicht nur von dem nach Rache sehnenden Kriminellen, sondern auch vor schießwütigen Polizisten – Die ihrerseits einen Feldzug gegen den Mann führen, der ihnen den Krieg erklärt hatte.
http://kurier.at/politik/weltchronik/ex-polizist-auf-blutigem-rachefeldzug-haelt-us-westkueste-in-atem/3.275.961 (Archiv-Version vom 11.02.2013)
Angesichts dieser Vorfälle finden sich Menschen, die Christopher Dorner unterstützen und in ihm einen Helden sehen, der bereit ist für seine Ideale zu sterben.
„A MAN WITH MORALS AND A HERO. A REAL REBEL WITH A CAUSE! THIS MAN IS STANDING UP FOR A CAUSE HE WILL BE REMEMBERED. HES TRYING TO STOP CORRUPTION. HAVE RESPECT FOR A MAN WHO IS WILLING TO DIE FOR SOMETHING INSTEAD OF LIVING FOR NOTHING. “
https://www.facebook.com/ChristopherJordanDornerArebel (Archiv-Version vom 12.11.2020)
Andere sehen in ihm einen Verbrecher oder bestenfalls einen Wahnsinnigen.
Es stellt sich nun die Frage – und das ist auch der Grund weswegen ich diesen Thread eröffnet habe – Wie weit darf man gehen, wenn es darum geht sich Gerechtigkeit zu verschaffen?
Ist Christopher Dorner eine moderne Version eines Michael Kohlhaas und sind seine Methoden – die Fehde die er ausgerufen hat – noch nachvollziehbar? Wie soll man die Reaktion der Polizei beurteilen?
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Was soll man tun, wenn das Recht versagt und wie weit darf man gehen?
Wo liegen die Grenzen?