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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

343 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wohnungsnot, Mietwucher, Wohnraumspekulation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 14:02
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Ich habe mir das Video angesehen.

Wie machen es diese HIV Bezieher, die man im Fernsehen sieht? Die haben große, gut eingerichtete Wohnungen.

Wie ist das möglich? Die müssen doch irgendeine Hintertür kennen!
Wenn Du das Video gesehen und verstanden hast, wirst Du wissen, dass die Frau, um die es da geht

1. Berufstätig ist, also nicht von ALG-II-Leistungen lebt, wohl aber "Aufstockerin" ist.

2. Mit ihren zwei Kindern in einer euphemistisch "Clearing-House" genannten Notunterkunft vorübergehend untergebracht ist.

3. Dort keine eigenen Möbel besitzen darf und daher, wie gesehen, mit ihren Kindern quasi aus dem Karton lebt.

4. Dieses katholische Clearing-House befristet Mütter mit Kindern aufnimmt. Ich vermute mal, da es auch allein erziehende Frauen mit mehrerern Kindern gibt, dass die Wohnungen daher auch grösser dimensioniert sind als die sonst üblichen "Ein-Mann-Löcher" in Notunterkünften.

Ich weiss ja nicht, was Du so im Fernsehen siehst über LeistungsempfängerInnen in "grossen, gut eingerichteten Wohnungen". Scripted Reality auf RTL Zwo & Co.?

In der BRD geben die Leistungserbringer genau vor, wie viele Quadratmeter eine Wohnung für wie viele Personen haben darf und wie hoch maximal Miete, Heizung und Nebenkosten sein dürfen.

In meiner praktischen Arbeit scheitert die Wohnungssuche für LeistungsempfängerInnen manchmal an zwei Quadratmetern "zu viel" oder zehn Euro "zu teuer".

Ist also nichts mit dem Klischee vom im Luxus schwelgenden Sozialschmarotzer in der sozialen Hängematte, der sich vom Höchstsatz einen faulen Lenz macht.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 14:04
@FerneZukunft
@Negev

Meine damalige Wohnung als H4-Empfängerin (Arbeitslosengeld II) war auch schön und relativ gut eingerichtet, da ich vorher einen ganz normalen Job hatte und relativ gut verdient habe.

Leider wurde ich vom Vater meines ersten Kindes sitzengelassen. Die Kinderbetreuung in der Großstadt ist zu teuer, also war ich leider kurze Zeit vom Jobcenter abhängig.
Habe ebenfalls alleinerziehend mit Kind eine Wohnung gesucht... Wollte wieder arbeiten... War nicht sehr witzig und auch nicht erfolgreich.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 14:36
@Areela
Meine Aussage ist eher als eine Aufforderung an @FerneZukunft zu verstehen, seine Behauptungen zu belegen.

@Doors hat schon alles gesagt.
Von den Medien, vornehmlich von den Privaten, wird eben noch dieses Bild des Sozialschmarotzers kultiviert.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 14:52
Ich denke, es ist eine Kombination aus vielen Faktoren - bei uns in der Nachbarschaft stehen eine 4-Zimmer-Wohnung (daherhaft) und eine Doppelhaushälfte leer. Die 4-Zimmerwohnung steht leer, weil das 2 Familienhaus von einem Rentnerpaar bewohnt wird, die so viel Ärger mit den letzten Mietern hatten, dass sie beschlossen haben, nicht mehr zu vermieten. Zumal sie über ein betreutes Wohnen nachdenken und einen besseren Verkaufspreis für das Haus erzielen, wenn es leer ist. Die Doppelhaushälfte steht leer, weil die Bewohner verstorben sind und die Erbengemeinschaft gerne vermieten würde - nach einer Sanierung, nun aber zwei Jahre auf die Baufirmen warten müssen (ist hier wirklich schlimm). Sind also 200qm Wohnraum (mindestens), der der Markt zur Verfügung stehen konnte.

Angebot und Nachfrage sind da völlig aus den Fugen geraten ... Es ist eben eine Frage, in wie weit er Staat in diesen Markt eingreifen muss und wie es gemacht werden muss .... Es gibt auch so viele "idiotische" Bestimmungen. Ich habe kürzlich eine Wohnung untervermietet und dabei festgestellt, dass man sie gar nicht so ohne weiteres für einen bestimmten Zeitraum vermieten kann ... glücklicherweise fand sich jemand, der sie für sechs Monate mieten wollte ... Das sah der Vertrag aber gar nicht vor bzw. warten noch bei den Erläuterungen, dass man da eventuell auch "auf länger" klagen kann.

Das Problem sehe ich auch, dass große Wohnungen oft von nur einer gut verdienenden Person besetzt sind. Oder einem kinderlosen Paar - Zu zweit auf 120qm oder mehr zu wohnen ist "hip" und heizt den Markt eben noch mehr an, weil sich das Angebot verdünnt. Ich glaube auch, dass es so ist, dass Vermieter im jetzigen Markt logischerweise einfach abchecken, wer am Wahrscheinlichsten die Miete bezahlen kann und am wenigsten Schaden verursacht ... Das ist nunmal nicht die Alleinerziehende mit drei Kindern ... daher ist es für einige Gesellschaftsgruppen fast unmöglich geworden, auf dem freien Markt eine Wohnung zu bekommen ... Und es gibt zu wenig sozialen Wohnungsbau.

Was für Vermieter fehlt sind auch Anreize, überhaupt zu vermieten (Rechtsprechung, Steuern nach individuellem Steuersatz, hohe Handwerkerkosten). Und ganz viele Gebäude von der Stange sind gar nicht darauf ausgelegt, was abteilen und vermieten zu können. Wir haben letztes Jahr viele Häuser angeschaut und ob Reihenhaus, Doppelhaus, etc. - das offene Wohnkonzept ist überall so, dass im unteren Stockwerk Wohnzimmer, Küche (oft nicht abgetrennt) und Eßbereich sind und ein kleines Gästeklo - und die Treppe nach oben started im Wohnzimmer. Oben dann drei Schlafzimmer und großes Bad - Gästebereich unter dem Dach ... War in den 50ern noch anders ...


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 15:47
Leider ist meine Kaltmiete seit 2014 um die 55 euro gestiegen.
Alle 15 Monate bekomme ich einen Brief von der Siedlung. Mietspiegel passt sich der Stadt an. Dazu kommt jedes Jahr eine Erhöhung der Betriebskosten - Müllabfuhr , Strassenreinigung , Winterdienst. Bei Reparaturen oder Mängel hört man erstmal lange nichts von der Siedlung. Kriminell


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 16:42
Zitat von AreelaAreela schrieb:Wollte wieder arbeiten... War nicht sehr witzig und auch nicht erfolgreich.
Das ist schlimm und tut mir leid.
Du zeigst eine Möglichkeit, eine schöne Wohnung zu haben: die Einrichtung stammt noch aus besseren Zeiten. OK, daran habe ich nicht gedacht.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich glaube auch, dass es so ist, dass Vermieter im jetzigen Markt logischerweise einfach abchecken, wer am Wahrscheinlichsten die Miete bezahlen kann und am wenigsten Schaden verursacht ... Das ist nunmal nicht die Alleinerziehende mit drei Kindern ...
genau so ist es!
Zitat von Saraa123Saraa123 schrieb:Leider ist meine Kaltmiete seit 2014 um die 55 euro gestiegen. Alle 15 Monate bekomme ich einen Brief von der Siedlung. Mietspiegel passt sich der Stadt an. Dazu kommt jedes Jahr eine Erhöhung der Betriebskosten - Müllabfuhr , Strassenreinigung , Winterdienst. Bei Reparaturen oder Mängel hört man erstmal lange nichts von der Siedlung. Kriminell
Traurig, wie oft man solche Dinge hört.
Zitat von NegevNegev schrieb:Meine Aussage ist eher als eine Aufforderung an @FerneZukunft zu verstehen, seine Behauptungen zu belegen.
Hier sind einige Möglichkeiten, wie man trotz HIV gut leben kann. Unter anderem "schwarz" arbeiten, um HIV + Mietbeihilfe kassieren zu können, oder vortäuschen, dass man Alleinerzieher ist,....

Mit solchen Leuten habe ich kein Mitleid, die ziehen alle "Ehrlichen" in ein schlechtes Licht.
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/hartz-iv-wenn-faulheit-sich-lohnt-seite-3/5234460-3.html


Natürlich hat es die Mehrheit schwer. Ich will hier nichts schön reden.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 16:47
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Mit solchen Leuten habe ich kein Mitleid, die ziehen alle "Ehrlichen" in ein schlechtes Licht.
Kein System ist Perfekt bzw. es gibt kein System ohne Schlupflöcher.

Immer wieder Herauszustellen, das es Menschen gibt die YX ausnutzen, hilft wenig.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 17:32
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Hier sind einige Möglichkeiten, wie man trotz HIV gut leben kann. Unter anderem "schwarz" arbeiten, um HIV + Mietbeihilfe kassieren zu können, oder vortäuschen, dass man Alleinerzieher ist,....
Wobei die Kontrollen da schon sehr scharf sind. Ich begleite seit vielen Jahren ALG-II-Empfänger und habe in den entsprechenden Threads hier schon so einige Erfahrungen geschildert.

Natürlich werden von Medien und Politik gern spektakuläre Einzelfälle herausgegriffen und dem breiten Publikum präsentiert: Seht her, all die vielen Schmarotzer leben auf Eure Kosten! So schafft man Feindbilder, die von den wahren Missständen ablenken. Die Armen aben eben keine mächtige (Medien-)Lobby, mit denen kann man's ja machen.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 22:04
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:saraa123 schrieb:
Leider ist meine Kaltmiete seit 2014 um die 55 euro gestiegen. Alle 15 Monate bekomme ich einen Brief von der Siedlung. Mietspiegel passt sich der Stadt an. Dazu kommt jedes Jahr eine Erhöhung der Betriebskosten - Müllabfuhr , Strassenreinigung , Winterdienst. Bei Reparaturen oder Mängel hört man erstmal lange nichts von der Siedlung. Kriminell
Wir sind wegen Eigenbedarfs gekündigt worden und haben dann gekauft - am Rande unserer finanziellen Möglichkeiten, aber mit drei Kindern haben uns Makler und Vermieter nicht mal zurückgerufen .... Falls es dich tröstet - meine Bude wird auch jedes Jahr teuerer - erst mal steigen die Betriebkosten und dann die Reparaturen - da mal eine Heizkesselwartung und -reparatur für fast 800€, da mal ein kaputter Rolladen ... Mir graut schon vor der Grunderwerbssteuerreform, v.a., weil wir das Baukindergeld um wenige Wochen verpasst haben 36.000€ ... darf gar nicht daran denken.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

19.03.2019 um 22:19
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:meine Bude wird auch jedes Jahr teuerer
und...wie geht es Dir wenn Du diese Kosten siehst und wenn Du den Neid, blöden Kommentaren zu Immobilienbesitz, Miethöhen, Mietpreisbremsen (Berlin Enteigungen) hörst? Freust Du Dich wenn andere besser wüssten was Du mit deinem Eigentum machen könntest?


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

21.03.2019 um 14:32
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:und...wie geht es Dir wenn Du diese Kosten siehst und wenn Du den Neid, blöden Kommentaren zu Immobilienbesitz, Miethöhen, Mietpreisbremsen (Berlin Enteigungen) hörst? Freust Du Dich wenn andere besser wüssten was Du mit deinem Eigentum machen könntest?
Nö. Ich finde es aber generell skandalös, was hier z.B. beim Erwerb eines Eigenheimes an Nebenkosten anfallen - was wir Maklergebühren, Grunderwerbssteuer und Notargebühren bezahlt haben, war mehr als 3/5 eines Jahresgehaltes für uns - und wir hatten keine Wahl, wenn wir nicht mit drei Kindern mindestens 20km in die Wallachei ziehen wollten (zwei unserer Kids gehen aufs Gymnasium in höhere Klassen, da kann man alleine schon nicht mehr wegen der angebotenen Fächer wild wechseln - mit Öffis wären sie dann vor 6 Uhr ausdem Haus).

Geht in anderen Ländern irgendwie geschickter. Hab ja mal eine Weile in Schottland gelebt ... Da gab es eine Steuerbefreiung für "first time buyes" und mit mir hat da ein Studentengeschwisterpaar gejobbt, deren ältere Geschwister schon bei Studienbeginn in Edinburgh eine kleine 2 Zimmerwohnung gekauft haben und abgezahlt ... als sie fertig waren, haben die jüngeren Geschwister übernommen und dann die Cousins. Bei Studienabschluss hatten die immerhin auch gleichzeitig einen Anteil an einer Wohnung ...

Ein Teil des Problems ist wirklich durch die mieterfreundliche Gesetzgebung verursacht - sehe ich ja bei unseren Nachbarn - eine Tante von mir hat auch mal 10.000€ investiert, um einen zahlungsunwilligen Typen rauszuklaren. Aber es ist eben auch total doof, dass es für Leute, die keine Chance hatten eine Anzahlung anzusparen oder die nur temporär in einer Gegend bleiben oder die eben zu einer finanziellen Risikogruppe gehören, keine Wohnungen gibt. Enteignung ist natürlich keine Lösung. Nachverdichtung schon eher ... aber wenn du dann wieder die Baukosten anschaust ...

Was könnte die Lösung sein? Steuerliche Erleichterung für Vermieter, die unter dem Mietspiegel bleiben vielleicht. Und eine Chance, dass Mieter, die nachweislich nicht bezahlen, auch ohne kostenintensive Maßnahmen geräumt werden können (dann würde das Problem auch nicht so oft vorkommen).


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

21.03.2019 um 16:03
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ist also nichts mit dem Klischee vom im Luxus schwelgenden Sozialschmarotzer in der sozialen Hängematte, der sich vom Höchstsatz einen faulen Lenz macht.
Zitat von NegevNegev schrieb:Von den Medien, vornehmlich von den Privaten, wird eben noch dieses Bild des Sozialschmarotzers kultiviert.
Es wäre ja auch wenig quotenträchtig, einen "Sozialschmarotzer" in ärmlichen Verhältnissen zu zeigen.
Als Zuschauer sollte man dann aber im Hinterkopf haben, dass die Vorauswahl das Gesamtbild prägt. Nur ist die Zielgruppe solcher Sendungen dazu nicht unbedingt prädestiniert.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Hier sind einige Möglichkeiten, wie man trotz HIV gut leben kann. Unter anderem "schwarz" arbeiten, um HIV + Mietbeihilfe kassieren zu können, oder vortäuschen, dass man Alleinerzieher ist,....
Absolut. Das gibt es.
Man sollte das aber nicht als Maßstab für die Behandlung bedürftiger sehen, sondern als Überlegung, den Missbrauch zu erschweren.
Zitat von Saraa123Saraa123 schrieb:Leider ist meine Kaltmiete seit 2014 um die 55 euro gestiegen.
Alle 15 Monate bekomme ich einen Brief von der Siedlung. Mietspiegel passt sich der Stadt an. Dazu kommt jedes Jahr eine Erhöhung der Betriebskosten - Müllabfuhr , Strassenreinigung , Winterdienst. Bei Reparaturen oder Mängel hört man erstmal lange nichts von der Siedlung.
Die Preise steigen nunmal. Wenn es keine Mieterhöhung gibt, kann das nur bedeuten, dass du von Anfang an zu viel bezahlst, der Vermieter das Geld nicht braucht und nett ist oder dass er schlecht mit Finanzen um geht.
Wer als Vermieter die Miete knapp kalkuliert und bei dem selber die Bank mit der Hypothek auf der Matte steht, wird die Mieteinnahmen den ebenfalls steigenden Ausgaben für die Wohnung anpassen müssen.

Was Dein Problem mit fehlender Reparaturwilligkeit an geht, da hat der Mieter ja gewisse Hebel. Die muss man dann eben auch ziehen.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

23.03.2019 um 15:19
https://www.youtube.com/watch?v=rpwES5G1T_0 (Video: Die Story: Wohnirrsinn München | Kontrovers | BR)

Ich frage mich, was diese Menschen dazu zwingt, in solchen Städten zu wohnen?
Wenn man in seiner Heimat nichts findet, ist das zwar schlimm! Aber allenfalls besser als in irgendeinem Loch zu wohnen oder gar Obdachlos zu sein! Auch wenn man nach dieser "Zwangsumsiedlung" erst mal Arbeitslos ist, kann das doch nicht schlimmer sein, als keine Wohnung zu finden oder in einer Drecksbude zu leben?!

Man kann sich jetzt in Schuldzuweisungen Üben. Aber letztlich ist man doch für sich selbst verantwortlich. Man muss doch dafür sorgen, das man, im Rahmen der Möglichkeiten, ein gutes Leben hat...


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

02.04.2019 um 11:31
Zitat von NegevNegev schrieb am 23.03.2019:Aber allenfalls besser als in irgendeinem Loch zu wohnen
Ich finde aber das es viele Rechtliche Möglichkeiten gibt die Miete dann runter zu holen. Per Gesetz kannst du da viel machen! Schau hier: mietminderung.net
Und wenn du so mit näher an deinen Liebsten oder deiner Arbeit wohnst, gehen manche eben das Risiko ein.
Viele große Städte biehten eben auch bessere anbandlungsmöglichkeiten, oder auch jobmöglichkeiten an, sodass menschen gezwungen sind in die große stadt zu ziehen.

Ich meine wenn du Bäcker gelernt hast, aber in deinerm Dorf gibt es schon 3, die Ausgelasstet sind, gibt es für dich gar keine Andere möglichkeit als von dort wegzuziehen!


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02.04.2019 um 11:41
Zitat von NegevNegev schrieb am 23.03.2019:Ich frage mich, was diese Menschen dazu zwingt, in solchen Städten zu wohnen?
Gute Jobs gibt es eben eher in der Stadt als auf dem Land. Natürlich kann man dann auch im Umland wohnen. Das, was man an Miete spart, geht dann locker für die Fahrkosten mit PKW(s) drauf, weil es mit dem ÖPNV nicht überall rosig aussieht - und so eine Monatskarte über weitere Entfernungen geht auch ins Geld.

Studieren geht auf dem platten Land auch nicht. Da steht nicht neben jeder Milchkanne eine Universität. Also ab in die Stadt. Selbst in Flensburg wohnten im vergangenen Semester immer noch Studenten in Wohnwagen auf dem Campus, weil sie keine bezahlbare Bleibe fanden. Third world in the first world.

Von Sonderfällen wie den Nordseeinseln mal ganz zu schweigen. Da suchen Arbeitgeber händeringend Personal - finden aber keins, weil niemand dort wohnen kann. Auf haben in den vergangenen Jahren Gastronomie-MitarbeiterInnen schon in Zelten auf dem Campingplatz gehaust, weil die Bahnanbindung zum Festland so unzuverlässig ist wie die in Afghanistan.

Auf dem Land, vor allem "in the middle of nowhere" sind Mieten moderat. Dafür gibt's dann keine Arbeit, keinen Bus, schon gar keine Bahn, keinen Laden, keinen Arzt, keine Kita, keine Schule. Ausser mehr oder weniger schöner Landschaft nix.


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02.04.2019 um 11:52
@Doors
Dann muss man eben doch mal Strukturen aufbauen. ÖPNV ausbauen. Zum Teufel mit der Schwarzen Null. Das ist ein großer Schwachsinn, der nur wieder die Gläubiger bedient und die Gesellschaft wird ausgeblutet.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

02.04.2019 um 12:19
Zitat von NegevNegev schrieb:Dann muss man eben doch mal Strukturen aufbauen. ÖPNV ausbauen.
Das wäre die erste Frage, wer "man" ist. Das ist ja alles privatisiert, wo sollen da die Anreize her kommen, Bus- oder S-Bahn-Linien auszubauen, mit denen nur wenige Menschen fahren.
Das ist leider auch ein gewisses Henne-Ei-Problem: Ohne gute Infrastruktur wollen wenige da wohnen und wenn wenige da wohnen lohnt sich kein Ausbau der Infrastruktur.
Und leider dauert das alles recht lange. Selbst wenn man heute ein paar Milliarden in die Hand nehmen würde, würden nicht morgen die Leute dort wohnen.


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02.04.2019 um 13:14
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb am 19.03.2019:wie machen es diese HIV Bezieher, die man im Fernsehen sieht? Die haben große, gut eingerichtete Wohnungen.
Hatte ich auch. Ganz einfach, weil ich vorher ganz normal über einen langen Zeitraum verdient habe. Die Miete wurde dann, als ich in ALG2 gerutscht bin natürlich nicht vom Amt voll übernommen, weil die Wohnung zu gross war. Ich habe den Anteil dann selber bezahlt, denn etwas "passendes" zu finden außerhalb des hiesigen sozialen Brennpunktes war schlicht u einfach unmöglich.


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Wohnungsnot wegen zu hoher Mieten

02.04.2019 um 13:22
@Zerina

@FerneZukunft hatte offensichtlich bei dem Video nur mit einem Ohr (Van-Gogh-Style) hingehört.

Wenn Du eine Wohnung hast, die nach Ansicht des Leistungsträgers zu gross bzw. zu teuer ist, kannst Du natürlich den Mietanteil über der Höchstgrenze selbst aufbringen, sofern das von den Bezügen möglich ist.
Willst Du aber in eine neue Wohnung umziehen, die zwar kleiner ist und billiger als die bisherige, stellt sich das Sozialzentrum bei einem Quadratmeter zuviel Fläche oder einem Euro zuviel Miete gern mal quer und lehnt Dein Ansinnen ab. Aber meines Wissens laufen da gerade ein paar Prozesse, die Folgen für die Leistungsträger haben werden.


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