Warum sind (viele, aber nicht alle) Deutsche so Regel-gläubig?
30.01.2013 um 00:29Woher kommt es, dass Deutsche sich in der Regel so sehr an Regeln aufhängen? Mir ist das schon sooft aufgefallen, im Beruf und Privatleben.
Für mich gilt eine Regel nur solange, wie es die Umstände möglich machen. Oder anders: ändern sich die Umstände, können Regeln gebrochen, gebogen, außer Kraft gesetzt werden usw. Das ist für mich so selbstverständlich, dass ich darüber nicht nachdenke.
Erst gestern hatte eine gute Freundin von mir keinen Cent mehr auf der Tasche und ich musste ihr mit 20 Euro aushelfen. Ein bisschen nachgefragt, warum es denn diesen Monat so knapp ist, sagte sie, dass es eine doppelte Buchung von ihrem Internetprovider gab. Ohne diese Buchung hätte sie noch gut 30 Euro gehabt und das hätte gereicht, bis Anfang des Monats ihr Bafög kommt. Als ich dann fragte, warum sie denn die Buchung nicht hat rückgängig hat machen lassen, sagte sie zu mir:
"Nein, das geht doch nicht. Das Geld steht denen ja auch zu."
Bitte? :D Wenn ich kein Geld mehr habe, dann bezahle ich doch nicht meine Rechnungen und hungere. Nein, dann achtet man zuerst auf sich, kauft sich was zu essen usw. Bevor es sich vielleicht falsch anhört: Ich hab keine Schulden und eine gute Zahlungsmoral. Das einzige, was ich meine, ist, dass wenn man mal kurzfristig knapp bei Kasse ist, man eben die Rechnungen zurückstellt. Natürlich bezahlt man sie, aber vielleicht eine Woche später. Oder zwei. Oder auch mal einen Monat, wenn es ganz extrem wird. Solange man es aber bezahlt, ist der Zeitpunkt der Zahlung eher zweitrangig, wenn es nicht arg ausartet.
Darauf wäre besagte Freundin niemals gekommen. "Man bezahlt doch seine Rechnungen immer pünktlich", so in etwa ist wohl das Motto gewesen. Woher kommt das?
Anderes Beispiel: Eine andere Freundin hat sich ein Notebook gekauft, mit Windows 8. Als ich ihr das Startmenü wieder herstellen sollte, hab ich mir das Gerät mal angesehen und ihr gesagt, dass das für 499 Euro absolut kein gutes Preisleistungsverhältnis ist. Sie hat sich das Gerät danach ausgesucht, dass es gut aussah und weiß war! OMG!
Naja, ich hab sie dann überredet, das Notebook wieder zurück zu bringen. Im Saturn angekommen, sagte man uns, dass sie das nicht mehr zurücknehmen. Windows 8 wurde schon aktiviert, außerdem stand auf dem Kassenzettel, dass PC's und Notebooks nur ungeöffnet und nicht aktiviert zurückgenommen werden. Ich hab dann eine Szene im Laden gemacht und wollte den Geschäftsführer sprechen, der aber nicht verfügbar war, aber mir wurde sein Name genannt.
Unvollendeter Dinge raus aus dem Laden, guckt mich meine Freundin an und sagt: "Ja, kann man wohl nix machen. Wir haben es ja probiert." WHAT THE FUCK? :D Woher kommt das? Nur weil die Pfeifen im Saturn sich auf ihre "Regeln" berufen, muss sich meine Freundin mit dem Schrott-Ding begnügen? Ich scheiße auf deren Regeln!
Auf jeden Fall hab ich am nächsten Tag den Geschäftsführer dort angerufen und gesagt, wenn sie das Gerät nicht wieder zurücknehmen, ich mich an direkt an die Metro Group wenden und den Fall öffentlich mache. Mal ganz zu schweigen davon, dass deren AGB VOR Kauf ersichtlich sein muss und man einen Kassenbon per Definition erst NACH Kauf erhält.
Der Geschäftsführer hat dann noch versucht, mit mir zu verhandeln und uns einen Abschlag von 10 Prozent angeboten, ich bin aber hart geblieben. Am Ende hat er natürlich gespurt und das Gerät wieder zurückgenommen. Das war mir von Anfang klar, meiner Freundin aber anscheinend nicht. Die hat das einfach so akzeptiert. "Ist halt so".
Gar nichts ist so!
Ich will keine Pauschalisierungen machen, da sie in der Regel auch unzutreffend sind. Aber diese Regel-gläubigkeit kenne ich meistens wirklich nur von meinen deutschen Freunden und Bekannten. Ausländer, egal welche, sehen das meistens wie ich. Woher kommt das?
Regeln befolgt man, klar. Aber halt nur solange, wie es möglich ist. Wenn die Umstände es verlangen, werden sie gebrochen, gebogen, gedehnt, außer Kraft gesetzt.
Für mich gilt eine Regel nur solange, wie es die Umstände möglich machen. Oder anders: ändern sich die Umstände, können Regeln gebrochen, gebogen, außer Kraft gesetzt werden usw. Das ist für mich so selbstverständlich, dass ich darüber nicht nachdenke.
Erst gestern hatte eine gute Freundin von mir keinen Cent mehr auf der Tasche und ich musste ihr mit 20 Euro aushelfen. Ein bisschen nachgefragt, warum es denn diesen Monat so knapp ist, sagte sie, dass es eine doppelte Buchung von ihrem Internetprovider gab. Ohne diese Buchung hätte sie noch gut 30 Euro gehabt und das hätte gereicht, bis Anfang des Monats ihr Bafög kommt. Als ich dann fragte, warum sie denn die Buchung nicht hat rückgängig hat machen lassen, sagte sie zu mir:
"Nein, das geht doch nicht. Das Geld steht denen ja auch zu."
Bitte? :D Wenn ich kein Geld mehr habe, dann bezahle ich doch nicht meine Rechnungen und hungere. Nein, dann achtet man zuerst auf sich, kauft sich was zu essen usw. Bevor es sich vielleicht falsch anhört: Ich hab keine Schulden und eine gute Zahlungsmoral. Das einzige, was ich meine, ist, dass wenn man mal kurzfristig knapp bei Kasse ist, man eben die Rechnungen zurückstellt. Natürlich bezahlt man sie, aber vielleicht eine Woche später. Oder zwei. Oder auch mal einen Monat, wenn es ganz extrem wird. Solange man es aber bezahlt, ist der Zeitpunkt der Zahlung eher zweitrangig, wenn es nicht arg ausartet.
Darauf wäre besagte Freundin niemals gekommen. "Man bezahlt doch seine Rechnungen immer pünktlich", so in etwa ist wohl das Motto gewesen. Woher kommt das?
Anderes Beispiel: Eine andere Freundin hat sich ein Notebook gekauft, mit Windows 8. Als ich ihr das Startmenü wieder herstellen sollte, hab ich mir das Gerät mal angesehen und ihr gesagt, dass das für 499 Euro absolut kein gutes Preisleistungsverhältnis ist. Sie hat sich das Gerät danach ausgesucht, dass es gut aussah und weiß war! OMG!
Naja, ich hab sie dann überredet, das Notebook wieder zurück zu bringen. Im Saturn angekommen, sagte man uns, dass sie das nicht mehr zurücknehmen. Windows 8 wurde schon aktiviert, außerdem stand auf dem Kassenzettel, dass PC's und Notebooks nur ungeöffnet und nicht aktiviert zurückgenommen werden. Ich hab dann eine Szene im Laden gemacht und wollte den Geschäftsführer sprechen, der aber nicht verfügbar war, aber mir wurde sein Name genannt.
Unvollendeter Dinge raus aus dem Laden, guckt mich meine Freundin an und sagt: "Ja, kann man wohl nix machen. Wir haben es ja probiert." WHAT THE FUCK? :D Woher kommt das? Nur weil die Pfeifen im Saturn sich auf ihre "Regeln" berufen, muss sich meine Freundin mit dem Schrott-Ding begnügen? Ich scheiße auf deren Regeln!
Auf jeden Fall hab ich am nächsten Tag den Geschäftsführer dort angerufen und gesagt, wenn sie das Gerät nicht wieder zurücknehmen, ich mich an direkt an die Metro Group wenden und den Fall öffentlich mache. Mal ganz zu schweigen davon, dass deren AGB VOR Kauf ersichtlich sein muss und man einen Kassenbon per Definition erst NACH Kauf erhält.
Der Geschäftsführer hat dann noch versucht, mit mir zu verhandeln und uns einen Abschlag von 10 Prozent angeboten, ich bin aber hart geblieben. Am Ende hat er natürlich gespurt und das Gerät wieder zurückgenommen. Das war mir von Anfang klar, meiner Freundin aber anscheinend nicht. Die hat das einfach so akzeptiert. "Ist halt so".
Gar nichts ist so!
Ich will keine Pauschalisierungen machen, da sie in der Regel auch unzutreffend sind. Aber diese Regel-gläubigkeit kenne ich meistens wirklich nur von meinen deutschen Freunden und Bekannten. Ausländer, egal welche, sehen das meistens wie ich. Woher kommt das?
Regeln befolgt man, klar. Aber halt nur solange, wie es möglich ist. Wenn die Umstände es verlangen, werden sie gebrochen, gebogen, gedehnt, außer Kraft gesetzt.