Kronprinz schrieb:Ich habe da meine ganz eigene Theorie entwickelt. Ich denke es gibt eine biologische Basis, die es möglich macht und dann einen gewissen erzieherischen Teil der dazu beiträgt das sich das vorhandene Gen in diese Richtung entwickelt.
Man hat quasi die Veranlagung, aber die Ausprägung ist dann wieder eine Sache des sozialen Umfelds.
Ich meinte damit, dass die Studie logischerweise nur bekennende Homosexuelle erfasst. Und da ist halt die Frage, ob die untersuchten Familien nicht vielleicht deswegen über eine statistische Häufung von Homosexuellen verfügt, weil diese einen liberaleren Umgang mit Sexualität pflegen und die Mitglieder eher geneigt sind ihre Homosexualität öffentlich auszuleben.
Ich meine, wenn ich nach Zahlen schaue, werde ich vermutlich in sehr religiösen oder sonstwie homophob geprägten Gesellschaften weniger Homosexuelle finden, als in offeneren Gesellschaften. Was aber wohl eher an den Outing-Möglichkeiten liegt, als daran, dass es in diesen Gesellschaften tatsächlich weniger Homosexualität gibt.
Ich gehe derzeit davon aus, dass es keine biologische Präferenz gibt, sondern es dem Trieb zunächst völlig egal ist, wo er sich entlädt. Homosexuelle Handlungen von ansonsten heterosexuellen Menschen unter gewissen Bedingungen sind ein oft beschriebenes Phänomen.
Also kurz -die erzkonservativen mögen sich die Augen zu halten- wenn es eine biologische Präferenz gäbe, warum stecken dann Hetero-Knackis gern mal beim Kollegen hinten drin, wenn dieses Subjekt sie eigentlich sexuell so anspricht, wie ein Teebeutel?
Ich gehe da viel mehr davon aus, dass der Mensch einerseits diesen Trieb hat und davon völlig unabhängig ein Bindungsbedürfnis. Erst die Verquickung von beidem ergibt so etwas wie eine Sexualpräferenz, wobei alle Menschen grundsätzlich sexuell nicht festgelegt sind.
Ist aber nur meine persönliche These, die möglicherweise bereits durch die Forschung widerlegt sein kann. Ich hab da nicht den Überblick über den Stand der Forschung.