Nachdenken
07.07.2005 um 16:55Der kleine Tag
Alle Tage werden geboren, wachsen im Himmel heran und irgendwann, wenn sie älter sind, dann dürfen sie auf die Erde kommen. Nur für 24 Stunden, dann müssen sie die Welt wieder verlassen und in den Himmel zurückkehren.
Jeder Tag möchte etwas Besonderes sein.
Jeder Tag, der von der Erde wiederkommt, wird von den anderen ganz gespannt erwartet und erzählt, was er so erlebt und geleistet hat.
Die Eltern des kleinen Tages waren sehr berühmte Tage gewesen. Sein Vater hatte Königskinder geboren und Kaiserhochzeiten gefeiert, mit vor Stolz geschwellter Brust erzählte er jedem, der es gerne hören wollte, und auch denen, die es nicht interessierte, was er denn geleistet hatte. Auch seine Mutter war etwas ganz Besonderes gewesen. In der Zeit, die seine Mutter auf der Erde verbracht hatte, waren Vulkane ausgebrochen und Millionen von Menschen gestorben, Kriege wurden geführt und viele Menschen erinnerten sich mit Schaudern an die Mutter des kleinen Tages.
So konnte der kleine Tag es gar nicht abwarten auf die Erde zu kommen, jeden Tag fragte er seine Mutter, wann er denn dran sei, und seine Mutter antwortete jedes Mal :"Bald, mein Sohn, bald." Und eines Tages war es soweit... Der kleine Tag war an der Reihe auf die Erde zu kommen..., er konnte es gar nicht abwarten. Voller Freude sprang er runter auf die Erde und war... enttäuscht.
An seinem Tag schien noch nicht einmal die Sonne..., so lange er wartete, die Sonne kam nicht zwischen den Wolken hervor, es war kalt, trübe und regnerisch... Keine Kriege wurden geführt, keine Kaiserkinder getauft und die Könige sahen es auch nicht ein, zu sterben. Vor lauter Langeweile begann der kleine Tag die einfachen Menschen zu beobachten. Er beobachtete, wie Kinder geboren wurden, wie Menschen sich verliebten und küssten, er sah, wie Menschen sich gegenseitig Kraft gaben und kleine Feste feierten. Er sah, wie Menschen, die in Qualen gelebt hatten, in Frieden starben und letzte kleine glückliche Stunden in Kreise ihrer Angehörigen und Freunde verbrachten.
Menschen lebten...
Und gegen Abend ging die Sonne unter, ohne dass sie sich je dem kleinen Tag gezeigt hätte. Doch der kleine Tag war glücklich.
Der kleine Tag kam wieder in den Himmel und wurde von den anderen Tagen erwartet, sie verhöhnten ihn und lachten ihn aus, weil er keine Kaiserkinder geboren oder getötet hatte, er hatte nichts besonderes vollbracht. Der kleine Tag versuchte zu protestieren, er wollte ihnen erzählen, wie schön er doch gewesen sei, doch keiner hörte im zu..., ein Tag ohne Sonnenaufgang und -untergang war kein großer Tag.
So war der kleine Tag ganz traurig weil die anderen Tage nicht sahen, wie groß er doch gewesen war...
Ein Jahr strich vorbei und an dem Jahrestag seines Daseins auf der Erde kam ein ganz großer Tag von der Erde wieder... Der kleine Tag horchte auf, denn es war ja sein Jahrestag... Mit stolzgeschwellter Brust kam der Tag von der Erde und berichtete, dass er ein ganz großer Tag gewesen sein... Er war ein Weltfesttag gewesen, die ganze Welt hätte gefeiert, alle zusammen. Der kleine Tag drängte sich nach vorne, um besser hören zu können... "Genau vor einem Jahr", erzählte der Weltfeiertag, "war ein ganz besonderer Tag gewesen. An diesem Tag wurden keine Kriege geführt, keine Verbrechen begangen und alle Menschen lebten in Frieden miteinander. Einen solchen Tag hatte es noch nie gegeben und deshalb haben ihn alle Menschen gefeiert."
Die anderen großen Tage wichen ehrfürchtig vor dem kleinen Tag zurück, sie hatten nicht bemerkt, wie groß doch der kleine Tag gewesen war und schämten sich deshalb...
Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.
Ein Bettler, der schon alles hatte, lief nur noch so herum, um die Leute auf ihre Barmherzigkeit zu prüfen.
Die Summe der Intelligenz auf diesem Planeten ist eine Konstante - die Bevölkerung wächst.
Alle Tage werden geboren, wachsen im Himmel heran und irgendwann, wenn sie älter sind, dann dürfen sie auf die Erde kommen. Nur für 24 Stunden, dann müssen sie die Welt wieder verlassen und in den Himmel zurückkehren.
Jeder Tag möchte etwas Besonderes sein.
Jeder Tag, der von der Erde wiederkommt, wird von den anderen ganz gespannt erwartet und erzählt, was er so erlebt und geleistet hat.
Die Eltern des kleinen Tages waren sehr berühmte Tage gewesen. Sein Vater hatte Königskinder geboren und Kaiserhochzeiten gefeiert, mit vor Stolz geschwellter Brust erzählte er jedem, der es gerne hören wollte, und auch denen, die es nicht interessierte, was er denn geleistet hatte. Auch seine Mutter war etwas ganz Besonderes gewesen. In der Zeit, die seine Mutter auf der Erde verbracht hatte, waren Vulkane ausgebrochen und Millionen von Menschen gestorben, Kriege wurden geführt und viele Menschen erinnerten sich mit Schaudern an die Mutter des kleinen Tages.
So konnte der kleine Tag es gar nicht abwarten auf die Erde zu kommen, jeden Tag fragte er seine Mutter, wann er denn dran sei, und seine Mutter antwortete jedes Mal :"Bald, mein Sohn, bald." Und eines Tages war es soweit... Der kleine Tag war an der Reihe auf die Erde zu kommen..., er konnte es gar nicht abwarten. Voller Freude sprang er runter auf die Erde und war... enttäuscht.
An seinem Tag schien noch nicht einmal die Sonne..., so lange er wartete, die Sonne kam nicht zwischen den Wolken hervor, es war kalt, trübe und regnerisch... Keine Kriege wurden geführt, keine Kaiserkinder getauft und die Könige sahen es auch nicht ein, zu sterben. Vor lauter Langeweile begann der kleine Tag die einfachen Menschen zu beobachten. Er beobachtete, wie Kinder geboren wurden, wie Menschen sich verliebten und küssten, er sah, wie Menschen sich gegenseitig Kraft gaben und kleine Feste feierten. Er sah, wie Menschen, die in Qualen gelebt hatten, in Frieden starben und letzte kleine glückliche Stunden in Kreise ihrer Angehörigen und Freunde verbrachten.
Menschen lebten...
Und gegen Abend ging die Sonne unter, ohne dass sie sich je dem kleinen Tag gezeigt hätte. Doch der kleine Tag war glücklich.
Der kleine Tag kam wieder in den Himmel und wurde von den anderen Tagen erwartet, sie verhöhnten ihn und lachten ihn aus, weil er keine Kaiserkinder geboren oder getötet hatte, er hatte nichts besonderes vollbracht. Der kleine Tag versuchte zu protestieren, er wollte ihnen erzählen, wie schön er doch gewesen sei, doch keiner hörte im zu..., ein Tag ohne Sonnenaufgang und -untergang war kein großer Tag.
So war der kleine Tag ganz traurig weil die anderen Tage nicht sahen, wie groß er doch gewesen war...
Ein Jahr strich vorbei und an dem Jahrestag seines Daseins auf der Erde kam ein ganz großer Tag von der Erde wieder... Der kleine Tag horchte auf, denn es war ja sein Jahrestag... Mit stolzgeschwellter Brust kam der Tag von der Erde und berichtete, dass er ein ganz großer Tag gewesen sein... Er war ein Weltfesttag gewesen, die ganze Welt hätte gefeiert, alle zusammen. Der kleine Tag drängte sich nach vorne, um besser hören zu können... "Genau vor einem Jahr", erzählte der Weltfeiertag, "war ein ganz besonderer Tag gewesen. An diesem Tag wurden keine Kriege geführt, keine Verbrechen begangen und alle Menschen lebten in Frieden miteinander. Einen solchen Tag hatte es noch nie gegeben und deshalb haben ihn alle Menschen gefeiert."
Die anderen großen Tage wichen ehrfürchtig vor dem kleinen Tag zurück, sie hatten nicht bemerkt, wie groß doch der kleine Tag gewesen war und schämten sich deshalb...
Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.
Ein Bettler, der schon alles hatte, lief nur noch so herum, um die Leute auf ihre Barmherzigkeit zu prüfen.
Die Summe der Intelligenz auf diesem Planeten ist eine Konstante - die Bevölkerung wächst.