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Nachdenken über sich selbst und das Leben - Wann wird es zum Problem?
25.01.2017 um 22:03Ich fühle mich seit etwa einem Jahr sehr viel schlechter, als es einem Sechzehnjährigen Jungen meiner Meinung nach gehen sollte.
Ich bin Sechzehn Jahre alt, recht offen und habe viel Spaß. ich führe kein allzu schlechtes Leben, finde ich. Trotzdem fehlt mir seit etwa einem Jahr irgendetwas um glücklich zu sein. Dieser Zustand entwickelte sich in den letzten Wochen zu etwas Riesigem, und seit Kurzem bin ich mir beim besten Willen nicht mehr sicher, wie normal das noch ist.
Ich denke viel nach. Über mich und meine Zukunft, über die Vergangenheit und die Gegenwart. Ich denke darüber nach, in was für eine Welt ich geboren wurde, und inwiefern es sich lohnt, auf dieser Erde etwas aus sich zu machen. Inwiefern es sich lohnt, überhaupt etwas zu machen. Ich nehme meine Existenz, nein, nicht bloß meine, die gesamte Existenz nicht mehr Ernst.
Zu dem eigentlichen Problem aber, welches zu genanntem Denken führt, werde ich nach folgendem kommen:
Ich entferne mich so sehr von dem was als normal angesehen wird. So bin ich etwa in der Schule seit sehr langer Zeit am liebsten allein, auch wenn ich nicht glaube, dass das so sein muss.
Großen Spaß habe ich zum Beispiel am Lesen. Ich Lese viel in den Schulpausen. Für mich ist das normal. Ich möchte mich unbedingt bilden, ich möchte mir Gitarrespielen beibringen
französisch lernen, ich möchte unbedingt Zeichnen lernen, ja, für mich klingt das normal!
Ich habe einen ungeheuren Wissensdurst. Ich finde, wenn ich das alles aufschreibe, dann klingt das gar nicht mal so schlecht. Je mehr ich aber darüber nachdenke, und mich mit den anderen Kindern in meinem Alter vergleiche, umso mehr stelle ich mir die Frage, ob es denn überhaupt gut ist in meinem Alter schon so viel zu wissen. Ob ich denn überhaupt so viel können muss. Ob ich mich unbedingt von dem als normal Angesehen entfernen muss, und vor allen Dingen, ob ich, wenn ich genau das mache, überhaupt noch Chancen auf ein normales Leben habe? Und während ich mir diese Fragen stelle, frage ich mich, ob ich nicht einfach mal aufhören sollte so viel zu denken, und anfangen sollte einfach zu machen!
Es ist also quasi immer der gleiche Kreislauf. Ich frage mich, ob ich mich meinem Alter entsprechend verhalte, und ob ich mich nicht zu sehr abschotte ( wie sehr diese Abschottung mein zukünftiges Leben beeinflusst) . Daraufhin frage ich mich, ob ich nicht ein wenig zu viel nachdenke. Und daraufhin fange ich an, alles Existierende derart zu hinterfragen, dass ich todunglücklich und kaputt in mich hineinredend ende. Hineinredend die Worte, nichts hätte einen Sinn. Nichts. Das zerstört mich auf Dauer.
Ich frage mich:
Ist es meine gestörte Wahrnehmung, die mich denken lässt, es wäre normal, in den Pausen zu lesen statt mich wie die anderen zu vergnügen?
Ist es meine gestörte Wahrnehmung, die mir in meinen jungen Jahren schon so einen riesigen Wissensdurst zutreibt?
Ist es meine gestörte Wahrnehmung, die mich das Fernsehen verabscheuen lässt, und eure schicken Fotos auf Facebook und Instagram?
Und dazu frage ich mich, sind diese Fragen denn überhaupt berechtigt? ist es normal darüber nachzudenken, und wann meint ihr, ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man sich eingestehen sollte, dass das viele Denken über sich und sein Leben zum Problem wird?
Bin ich einfach nur in der tiefsten Pubertät?
Ist das ganz normales Denken, oder lässt sich das ganze bereits Lesen wie der Text eines Kranken?
Die Fragen auf die ich mir wünsche eine Antwort zu bekommen sind diese:
Gibt es unter euch ein paar, die eine ähnliche Phase in ihrer Jugend durchgemacht haben? Wie seid ihr damit klargekommen? Was ist aus euch geworden? Empfehlt ihr mir einen Theraupeuten?
Ich hoffe ihr findet Verständnis dafür, dass ich mir erste Meinungen in einem Internetforum einhole, und dass dieser Thread hier nicht komplett fehl am Platz ist.
Vielen Dank.